Grazer Verkehrsbetriebe

Grazer Verkehrsbetriebe
Graz AG Verkehrsbetriebe
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Basisinformationen
Unternehmenssitz Graz
Webpräsenz Homepage Graz AG Verkehrsbetriebe
Bezugsjahr 2007
Eigentümer Graz AG
Vorstandsmitglieder Malik/Messner
Betriebsleitung Dir. DI. Dr. Antony Scholz
Verkehrsverbund Steirischer Verkehrsverbund
Beschäftigte 809
Linien
Straßenbahn 9
Bus 26
Sonstige Linien Schloßbergbahn
Schloßberglifte
Anzahl Fahrzeuge
Straßenbahn 69
Omnibus 72 Solobusse
34 15-Meter-Busse
21 Gelenkbusse
4 Midi-/City-Busse
Sonstige Fahrzeuge 1 Cabriobus
2 Reisebusse
1 Informationsbus
Statistik
Fahrgäste 92,7 Mio. pro Jahr
Haltestellen ca. 800
Sonstige Betriebseinrichtungen
Betriebshöfe 2

Die Graz AG Verkehrsbetriebe[1] (GVB) sind ein Grazer Bus- und Straßenbahnverkehrsunternehmen und Teil der Graz AG. Sie sind in den Steirischen Verkehrsverbund eingegliedert. Die Verkehrsbetriebe beschäftigen rund 800 Mitarbeiter.

Die Graz AG Verkehrsbetriebe befördern jährlich ca. 50,5 Mio. Fahrgäste mit der Straßenbahn, ca. 41,5 Mio. Fahrgäste mit Autobussen und ca. 0,7 Mio. Fahrgäste mit der Schlossbergbahn und den Schlossbergliften, das sind in Summe jährlich 92,7 Mio. Fahrgäste. Die Fahrzeuge der GVB umrundeten im Jahr 2003 mit ihren gefahrenen Kilometern von Autobussen und Straßenbahnen ca. 481 Mal die Erde (entspricht ca 19,9 Mio. km).

Insgesamt umfasst das Liniennetz der GVB eine Länge von 369 Kilometern. Geplant ist, dass der GVB-Fuhrpark bis zum Jahr 2015 zu 100 Prozent aus Niederflurbussen und -straßenbahnen besteht.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gegründet wurden die GVB im Jahre 1878 mit Inbetriebnahme der ersten Pferdebahnen, welche 1899 von elektrischen Straßenbahnen abgelöst wurden. 1894 nahm die Grazer Schloßbergbahn ihren Betrieb auf. Seit 1949 sind die GVB Teil der Graz AG (früher Grazer Stadtwerke). Seit der Umbenennung der Grazer Stadtwerke zu Graz AG heißen nun auch die Grazer Verkehrsbetriebe entsprechend Graz AG Verkehrsbetriebe.

Viele Exponate aus der Geschichte der Grazer Straßenbahn finden sich im Tramway Museum Graz.

Meilensteine in der Geschichte der GVB (Auszug)

Jahr Ereignis
1878 Erste Pferdebahnstrecke auf der Strecke Südbahnhof - Jakominiplatz
1894 Inbetriebnahme der Grazer Schloßbergbahn
1899 Inbetriebnahme der elektrischen Grazer Straßenbahnen
1929 Betriebsaufnahme der ersten Autobuslinien
1941 Umspurung und Einbindung der elektrischen Kleinbahn Zinzendorfgasse–Mariatrost ins Straßenbahnnetz; größte Netzausdehnung von ca. 40 km
1949 Die Verkehrsbetriebe sind ein Teil der Stadtwerke Graz (heute Graz AG)
1960 Gründung der Grazer Stadtwerke AG. Die GVB wurden in diese eingegliedert.
1968 Beginn des schaffnerlosen Betriebes
1969 Aufstellung von Fahrscheinautomaten
1971 Gründung des Vereins "Tramway-Museum Graz"
1977 Inbetriebnahme der ersten Gelenkbusse
1988 Aufnahme der ersten Straßenbahnfahrerinnen
1990 Erster Niederflurbus angeschafft
1994 Kooperationspartner im Verkehrsverbund Steiermark
2001 Inbetriebnahme der ersten Niederflurstraßenbahnen vom Typ Cityrunner
2003 Inbetriebnahme von 7 Nachtbuslinien
2006 Inbetriebnahme der ersten Verlängerung seit über 15 Jahren zum neuen Nahverkehrsknoten Graz-Puntigam
2007 Inbetriebnahme der Verlängerung zum Einkaufszentrum und Nahverkehrsknoten Murpark und der Verlängerung der Linie 6 ins Peterstal
2008 Grazer Stadtwerke werden zu Graz AG, die Grazer Verkehrsbetriebe heißen ab sofort Graz AG Verkehrsbetriebe

Linien

Straßenbahn Nr. 502 auf der Linie 1 bei der Haltestelle Tegetthofplatz (April 2006)
Straßenbahn der Type 600 auf der Linie 5 am Hauptplatz (November 2006)

Die Graz AG Verkehrsbetriebe bedienen mit zur Zeit 9 Straßenbahn- und 26 Autobuslinien den Großteil des innerstädtischen Nahverkehrsnetzes. Als weiterer Service werden am Freitag und Samstag sowie vor Feiertagen 8 Nachtbuslinien angeboten, die von 0 bis 3 Uhr früh auf vom Zentrum in die Außenbezirke sowie auch neuerdings außerhalb von Grazführenden Strecken verkehren.

Den Hauptverkehrsknotenpunkt stellt der Jakominiplatz dar, auf dem alle Nachtbus- und Straßenbahnlinien sowie 8 der 33 regulären Autobuslinien zusammentreffen. Weitere Verkehrsknotenpunkte sind der Hauptplatz (alle Straßenbahnlinien außer 13 und 26) und der Hauptbahnhof (Endstation von 2 Straßenbahn- und 7 Buslinien).

Die letzten Erweiterungen des Netzes waren der Ausbau der Linie 4 von Liebenau entlang dem Autobahnzubringer Ost zum neuem Einkaufszentrum Murpark inklusive Park & Ride-Parkplatz mitten im Stadtteil Liebenau und die Verlängerung der Linie 5 zum neuerrichteten Busbahnhof Puntigam. Auch die Linie 6 wurde von St. Peter in Richtung Peterstal verlängert (Eröffnung 9.November 2007). Mit insgesamt ca. 3,5 km Neubaustrecke sind dies die größten Ausbauarbeiten am Grazer Straßenbahnnetz seit über 40 Jahren (nachdem in den 1950er- und 1960er Jahren ca. 15 km des damals in der größten Netzausdehnung etwa 41 km umfassenden Netzes eingestellt worden waren).

Liniennummern

Das Schema der Grazer Linienbezeichnungen umfasst drei Nummernbereiche:

  • reguläre Straßenbahnlinien erhalten Nummern von 1 bis 9 (wobei 2, 8 und 9 derzeit nicht genutzt sind).
  • für Straßenbahn-Sonderlinien sind die Nummern 11 bis 27 vorgesehen. Eine 1 an der Zehnerstelle bedeutet, dass die Linie den Jakominiplatz überquert, während eine 2 Linien bezeichnet, die am Jakominiplatz wenden. Die Einerstelle bezeichnet einen (bzw. den) befahrenen Linienast einer regulären Linie. Spätestens mit der Einführung der Linie 12 (am Wochenende auf jeweils einer Teilstrecke der Linien 4/5 und 7) wurde dieses Schema jedoch durchbrochen, da die Bezeichnungen 14, 15 und 17 bereits für andere Sonderlinien verwendet worden waren.
  • Buslinien werden von 30 aufwärts nummeriert; dabei werden die Nummer 30 bis 40 für jene Linien vergeben, die über den Jakominiplatz fahren. Tangentiallinien haben Nummern im 60er-Bereich, einige Zubringerlinien zu Straßenbahnendstationen führen Liniennummern im 70er-Bereich, wobei die Einerstelle die betreffende Straßenbahnlinie angibt (z. B. 74 als Zubringer von Dörfla zur Endstation Liebenau/Murpark der Straßenbahnlinie 4; 77 als Zubringer aus der Ragnitz zur Endstation St. Leonhard/LKH der Straßenbahnlinie 7). Bei linienmäßigen Kurzführungen wird die Liniennummer um ein 'E' ergänzt (z. B. befährt die Linie 34E nur eine Teilstrecke der Linie 34).

Darüber hinaus werden für außerplanmäßige Einschubkurse (z. B. nach Betriebsstörungen) und auf Fahrzeugen für die es keine Entsprechenden Linientafeln gibt oder auf denen sie nur schwierig zu wechseln sind (z. B. Straßenbahnen mit Blech-Liniennummer) auch die Kennzeichnungen 'E' (Straßenbahn) und '99' (Bus) verwendet.

Straßenbahnlinien

Streckenplan 2008
Hauptartikel: Straßenbahn Graz

Die Farben der Straßenbahnlinien entsprechen der Farbgebung des offiziellen Liniennetzplans (Die Linien 16, 24 und 26 sind nicht im Linienplan eingezeichnet, weil sie keinen fixen Taktverkehr haben). Die Beschriftung der Straßenbahngarnituren ist einheitlich weiß auf grünem oder bei Matrixanzeigen gelb auf schwarzem Grund.

Autobuslinien

  • 30 Gebietskrankenkasse – Geidorf
  • 31 Webling – Wirtschaftskammer
  • 32 Jakominiplatz – Seiersberg
  • 33 Jakominiplatz – Eggenberger Allee
  • 34 Jakominiplatz – Thondorf
  • 34E Jakominiplatz – Theyergasse
  • 35 Jakominiplatz – Citypark - Don Bosco Bahnhof
  • 36 Raaba/ÖBB – St. Peter Schulzentrum
  • 39 Uni/ReSoWi – Urnenfriedhof (geplant: Mariatrost/Fölling – Urnenfriedhof)
  • 40 Gösting – Jakominiplatz
  • 41 St. Leonhard/LKH – Uni – Andritz – Dürrgrabenweg
  • 41/53 Dürrgrabenweg – Andritz – Stattegg/Fuß der Leber (nur Abend- und Sonntagsverkehr)
  • 48 Gösting – Thal – Kötschberg
  • 50 Zentralfriedhof – Hauptbahnhof
  • 52 Hauptbahnhof – Ziegelstraße
  • 53 Hauptbahnhof – Stattegg-Fuß der Leber
  • 58 Hauptbahnhof – Mariagrün
  • 60 Krenngasse – Lustbühel
  • 62 Puntigam – Carnerigasse
  • 63 Hauptbahnhof – Petersbergenstraße
  • 63A Hauptbahnhof – Raaba/ÖBB (abends, Sonn-Feiertags ganztägig statt der Linie 36)
  • 64 St. Peter Schulzentrum – Wetzelsdorf
  • 64E Puntigam – Kapellenwirt (nur Abendverkehr von Montag bis Freitag)
  • 67 Zentralfriedhof – Zanklstraße
  • 74 Liebenau/Murpark – Dörfla
  • 74E Liebenau/Murpark – Thondorf
  • 77 St. Leonhard/LKH – Ragnitz
  • 82 St. Leonhard/LKH – Stifting
  • 85 Hauptbahnhof – Gösting

Nightlines

Die Nightlines der GVB verkehren von Freitag auf Samstag, Samstag auf Sonntag sowie vor Feiertagen, jeweils um 0:30, 1:30 und 2:30 Uhr ab Jakominiplatz. Die Nachtbuslinien verkehren hauptsächlich entlang von Straßenbahnlinien oder stark ausgelasteten Buslinien.

  • N1 : Gösting – Jakominiplatz - Mariatrost
  • N2 : Wirtschaftskammer – Webling
  • N3 : Gösting - Jakominiplatz – Pachern b. Graz
  • N4 : Jakominiplatz – Dörfla - Hausmannstätten - Fernitz - Gössendorf
  • N5 : Kalsdorf b. Graz - Flughafen - Puntigam - Jakominiplatz – Andritz - Oberandritz
  • N6 : Unterpremstätten Steg Seiersberg – Jakominiplatz - St.Peter
  • N7 : Karl-Etzel-Weg – Wetzelsdorf – Jakominiplatz – Ragnitz - Stifting
  • N8 : Jakominiplatz – Thondorf

Besonderheiten

Ein besonderes Angebot stellt der sogenannte "Cabrio-Bus" dar, ein Linienbus, dem das Dach abgenommen wurde und der in den Sommermonaten für Stadtrundfahrten zu historischen Orten in Graz und für "Vollmondfahrten" genutzt wird. Im Falle von Regen dient eine Plastikplane als Regenschutz.

Die Straßenbahnlinie 2, welche einst ringförmig um das Zentrum verkehrte, wurde im Jahr 1971 eingestellt. Der Grazer Gemeinderat möchte jedoch wieder eine solche Ringlinie zur Universität entstehen lassen.

Der Jakominiplatz ist der Knotenpunkt der Verkehrsbetriebe. Jede Minute passiert eine Straßenbahn diese Haltestelle, da alle sechs Linien den Jakominiplatz queren.

Von den GVB wird auch die Standseilbahn auf den Schloßberg betrieben; diese ist mit normalen Fahrscheinen des steirischen Verkehrsverbundes benutzbar. Darüber hinaus untersteht auch der Aufzug im Schloßberg den Graz AG Verkehrsbetrieben. Für diesen müssen jedoch eigene Fahrscheine gelöst werden. Weiters betreiben die GVB auch die Seilbahn und die Lifte auf dem Schöckl.

Zukunft des Straßenbahnnetzes

Der Grazer Gemeinderat hat bereits Pläne für die Zukunft der Grazer Straßenbahnlinien:

  • Beim geplanten Neubau des ECE-Einkaufszentrums in der oberen Annenstraße sollen die Linien 1, 3, 6 und 7 bis zum Hauptbahnhof unter die Erde gelegt werden.
  • Die Linie 1 soll Richtung Mariatrost zwischen den Haltestellen Maiffredygasse und Lenaugasse eine neue Strecke über die Karl-Franzens-Universität bekommen (via Glacisstraße, Zinzendorfgasse und Leechgasse).
  • Die 1955/1957 stillgelegte ehemalige „Nordwestlinie“ 3 nach Gösting soll wiedererrichtet werden, mit neuem Trassenverlauf von der Haltestelle Roseggerhaus oder Keplerbrücke über Lendplatz und Fröbelpark.
  • Die geplante „Südwestlinie“ 8 soll über Don Bosco und die Peter-Rosegger-Straße bis Webling führen, allerdings soll die erste Ausbaustufe nur bis zur Haltestelle Grottenhofstraße führen.
  • Die Linie 5 soll bis zum Shopping Center West verlängert werden.

Literatur

  • Hans Sternhart, Straßenbahn in Graz, Verlag Josef Otto Slezak, Wien 1979, ISBN 3-900134-54-5

Einzelnachweise

  1. Namensquelle

Weblinks


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