Graz Hauptbahnhof

Graz Hauptbahnhof
Graz Hauptbahnhof
Halle des Grazer Hauptbahnhofs
Bahnhofshalle nach den Umbauarbeiten
Daten
Betriebsart Fern- und Nahverkehrsknoten
Bahnsteiggleise 8
Reisende täglich ca. 30 000
Abkürzung G
Eröffnung 1847 (1950)
Lage
Stadt Graz
Bundesland Steiermark
Staat Österreich
Koordinaten 47° 4′ 20″ N, 15° 25′ 1″ O47.07222222222215.416944444444Koordinaten: 47° 4′ 20″ N, 15° 25′ 1″ O
Eisenbahnstrecken
Liste der Bahnhöfe in Österreich

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Der Grazer Hauptbahnhof (früher Südbahnhof) ist mit einer Kundenfrequenz von rund 30.000 Personen pro Tag[1] einer der wichtigsten Bahnhöfe Österreichs und verbindet Fern- und Nahverkehrsstrecken der ÖBB (S-Bahn Steiermark, Südbahn, Steirische Ostbahn, Koralmbahn) und die Graz-Köflacher Bahn mit den städtischen Bus- und Straßenbahnlinien, sowie Regionalbuslinien. Der Hauptbahnhof verfügt über 12 Hauptgleise, zahlreiche Nebengleise und 8 Bahnsteiggleise, sämtliche Weichen und Signale werden durch das ESTW Graz ferngesteuert. Weiters gibt es eine Verladestelle für Autoreisezüge.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die heutige Empfangshalle nachts

Ab 1825 trat Erzherzog Johann für eine Eisenbahnverbindung zwischen Donau und Adria ein, um Wien mit dem wichtigsten Hafen in Triest zu verbinden.[2]

Am 21. Oktober 1844 konnte schließlich die Bahnstrecke Graz – Mürzzuschlag und somit auch der Grazer Südbahnhof, damals als Stationsplatz Gratz, eröffnet werden, dieser wurde 1847 endgültig fertiggestellt. Im Rahmen des Baus wurden auch die Annenstraße und die Keplerstraße errichtet.[2]

Das damalige Aufnahmsgebäude war 89 Meter lang und besaß eine vorgebaute Personenhalle, lange Bogenfenster und einen Uhrturm. 1871 bis 1876 wurde dann ein Erweiterungsbau im Stil des Historismus errichtet; dafür wurde der Vorgängerbau bis 1878 abgetragen.[2]

Das besagte alte Bahnhofsgebäude wurde im Zweiten Weltkrieg so schwer beschädigt, dass es abgerissen werden musste. Aus diesem Grund wurde die Eingangshalle des nunmehrigen Grazer Hauptbahnhofs vollkommen neu errichtet und in den 1950er-Jahren eröffnet.

Sie ist heute noch erhalten, steht unter Denkmalschutz und wurde mittlerweile mehrfach umgebaut und erweitert, zuletzt 2001 im Zuge der Bahnhofsoffensive. Dabei wurde sie von zwei gläsernen Seitentrakten umfasst, die eine Geschäftspassage bilden.

Anlässlich des Kulturhauptstadtjahres entwarf Peter Kogler 2003 eine großflächige Kunstinstallation für die besagte Halle: Die Innenwände wurden mit einer 2355 m² großen, Kunststoffverkleidung mit aufgebrachten geometrischen Figuren ausgekleidet. Ursprünglich sollte die Installation nach dem Kulturhauptstadtjahr wieder demontiert werden, doch aufgrund der positiven Reaktionen der Bevölkerung und der Bahnhofsbenutzer wurde die Installation beibehalten.

Der in den späten 1990er Jahren neu gestaltete Personentunnel zu den Bahnsteigen wurde für sein funktionales Design mit dem Brunel Award ausgezeichnet und diente als Prototyp für ähnliche Umbauten in anderen Bahnhöfen.

2003 und 2004 wurde der Bahnhof von den Fahrgästen zum schönsten Bahnhof Österreichs gewählt. Bei den folgenden Wahlen erzielte der Bahnhof regelmässig Stockerlplazierungen.

Bahnhof

Im Aufnahmsgebäude des Bahnhofs
Bahnsteig 2/3 bei Nacht

Im Aufnahmsgebäude des Bahnhofs gibt es ein ÖBB-Reisezentrum mit Reisebüro, eine ÖBB-Lounge und insgesamt 6 Fahrkartenautomaten, zwei davon sind beim Service Center, die vier anderen sind bei der Sparda Bank. Weiters gibt es im Aufnahmsgebäude einen Spar-Supermarkt mit erweiterten Öffnungszeiten, eine Postfiliale, ein Bücher- und Zeitschriftengeschäft, ein Fitness Center, mehrere Bäckereien, eine McDonalds Filiale ein anderes Restaurant. In der Unterführung zu den Bahnsteigen besteht ein weiters ein Snack-Laden. In der Unterführung existieren auch 120 Schließfächer.[3]

Es gibt 8 Bahnsteige: 7 Durchfahrtsbahnsteige (1-7) und ein Kopfbahnsteig (21). Manche Bahnsteige werden in zwei Teile geteilt (a und b) Alle Bahnsteige sind barrierefrei erreichbar. Die Anhebung der Bahnsteigkanten auf 55 cm, die Verlängerung der einzelner Bahnsteige auf 420 Meter, sowie die Errichtung von zwei neuen Bahnsteigen werden im Laufe des Großprojektes "Graz Hauptbahnhof 2020" realisiert. Zu jedem Bahnsteig außer 1 und 21 gibt es einen Aufzug, eine Treppe und eine bis zwei Rolltreppen. Die Bahnsteige 1 und 21 sind von der Bahnhofshalle aus erreichbar. Auf den Bahnsteigen gibt es Fahrgastinformationen und Entwerter.

Nahverkehrsdrehscheibe

Seit Anfang 2010 wird an weiteren Ausbauten des Grazer Hauptbahnhofes gearbeitet, um dessen neuen Funktionen als Nahverkehrsdrehscheibe und internationaler Bahnknoten gerecht zu werden und ihn für die S-Bahn und die Inbetriebnahme der in Bau befindlichen Koralmbahn zu rüsten. Die ÖBB nennen dieses Projekt "Graz 2020". Hierbei werden die Bahnsteige verlängert und neu überdacht, sowie die Bahnsteigkanten von 38 cm auf 55 cm angehoben. Weiters werden ein neuer Bahnsteig für die Köflacherbahn weiter südwestlich errichtet, der Personentunnel Süd dorthin verlängert und die Kapazität der Gleisanlagen erhöht. Der Personentunnel Nord wird neu errichtet und in die Wagner-Biro-Straße verlängert. Hier entsteht ein neuer Ein- und Ausgang[4]. Auch wird der Bahnhofsvorplatz neu gestaltet. Ein ovales Dach soll den Fahrgästen beim Umsteigen zwischen Stadtbussen und Zügen einen Witterungsschutz bieten. Für die Straßenbahn, die ab dem Bereich der Annenstraße nächst dem Möbelhaus Leiner den Europaplatz unterirdisch durchqueren wird, wird im Bereich der früheren Wendeschleife eine Doppelhaltestelle in Tieflage für die Linien 1, 3, 6 und 7 errichtet, von dort aus wird die Straßenbahnstrecke nach einer engen Kurve den Hauptbahnhof unter dem ehemaligen Non-Stop-Kino unterqueren und südlich der Gleisanlagen wieder auftauchen Die Wendeschleife der Linien 3 und 6 wurde bereits in die benachbarte Asperngasse (Endstation Laudongasse) verlegt.[5] Die Inbetriebnahme der Nahverkehrsdrehscheibe Graz ist für 2012, die vollständige Fertigstellung ist 2015 bis 2016 vorgesehen.[6]

Übersicht über die Baustelle Nahverkehrsdrehscheibe am 1. April 2011, vom Bauamt aus aufgenommen.
Hier wird gerade an der Decke der Kehre gearbeitet.
Hier wird Bewehrungsstahl für die Deckenherstellung in der Kehre fixiert

Zeitplan

Mai 2010:

  • Baubeginn Baufeld NVD 1
  • Baubeginn Baufeld NVD 2

Dezember 2010:

  • Fertigstellung der Baufelder NVD 1 und NVD 2[7]

Jänner 2011:

  • Inbetriebnahme der Wendeschleife Asperngasse
  • Baubeginn Baufeld NVD 3

August 2011:

  • Fertigstellung des Bauwerkes der Straßenbahnunterführung am Bahnhofsgürtel

Oktober 2012:

  • Baubeginn der Straßenunterführung Eggenberger Straße

Dezember 2012:

  • Inbetriebnahme Nahverkehrsdrehscheibe
  • Sperre Straßenunterführung der Eggenberger Straße für den gesamten KFZ-Verkehr

Juni 2013:

  • Fertigstellung Annenstraße im Abschnitt Babenberger Straße bis zum Gürtel - Öffnung für den KFZ-Verkehr
  • Fertigstellung Bahnhofsvorplatz

Juli/August 2013:

  • Abbruch Bahntragwerk Eggenberger Straße

Oktober 2013:

  • Fertigstellung des Unterführungsbauwerkes GW1 Eggenberger Straße - Öffnung für den gesamten Verkehr

[8]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. ÖBB Graz Hauptbahnhof 2020
  2. a b c Kleine Zeitung Die Eisenbahn kommt nach Graz (abgerufen am 7. Februar 2011)
  3. Am Bahnhof
  4. Maßnahmen Konjunkturpaket Bahn über ÖBB Rahmenplan 2009-2012
  5. Nahverkehrsdrehscheibe Graz
  6. Stadtentwicklung Graz
  7. Grafische Darstellung der Baufelder
  8. nvd-graz-hbf.info Zeitplan

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