- Grenzmark
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Eine Mark (mhd. marc, march „Grenze“), selten auch pleonastisch Grenzmark genannt, war eine Grafschaft in einem von außen bedrohten Grenzgebiet des karolingischen Reiches, die von einem Markgrafen regiert wurde.
Das System der Marken wurde von Kaiser Karl dem Großen, dem Herrscher des Frankenreiches um 800 eingeführt. Sein Ziel war es, die Grenzen des in zum Teil blutigen und langen Kriegen (siehe auch Sachsen (Volk)) erweiterten Reiches zu sichern. Dafür sollten die Markgrafen sorgen, denen diese Gebiete als Lehen vom Kaiser direkt übergeben wurden. Die Markgrafen hatten zu diesem Zweck besondere Befugnisse: Sie konnten selbst den Heerbann aufbieten und erhielten eine größere Zahl an fränkischen Vasallen zur Unterstützung.
Historische Marken
Kaiser Karl der Große errichtete folgende Marken:
- Spanische Mark um Barcelona im heutigen Katalonien, zur Verteidigung gegen die Araber im restlichen Spanien
- Dänische Mark zwischen Eider und Schlei zur Verteidigung gegen die Dänen. Davon leitete sich später der Name Dänemark ab.
- Sächsische Mark zwischen Eider und Elbe im heutigen Holstein, zur Verteidigung gegen die slawischen Abotriten.
- Thüringische Mark im Bereich der Saale zur Verteidigung gegen die Sorben. Hier wurde der Limes Sorabicus gebaut.
- Fränkische Mark im heutigen Oberfranken zur Verteidigung gegen die Tschechen
- Awarenmark zwischen Enns und Wienerwald zum Schutz vor den Awaren, später Marcha Orientalis, im heutigen Niederösterreich
- Pannonische Mark östlich von Wien
- Mark Karantanien (später Herzogtum Kärnten)
- Mark Friaul
Spätere Könige und Kaiser, insbesondere Otto der Große, behielten dieses System bei und richteten neue Marken ein:
- Mark der Billunger entlang der Ostseeküste von Stettin bis Schleswig
- Nordmark, später Mark Brandenburg
- Sächsische Ostmark, aus der später die Mark Landsberg, die Mark Lausitz und das Osterland hervorgingen
- Mark Meißen, aus der Sächsischen Mark entstanden, wurde später die Keimzelle des Königreiches Sachsen und des Freistaates Sachsen
- Mark Zeitz, ebenfalls aus der Sächsischen Mark entstanden, genauso wie die
- Mark Merseburg und die
- Milzener Mark um Bautzen (damals Budissin)
- Marcha orientalis im Gebiet des heutigen Niederösterreich
- Böhmische Mark, 1039 gegr., zwischen Thaya und Leiser Bergen (Niederösterreich), kurzlebig
- Ungarische Mark, Neumark, 1043 gegr., zwischen Leiser Bergen, March und Leitha (Niederösterreich), kurzlebig
- Karantanermark, in der heutigen Steiermark
- Mark Pitten (Gebiet bei Wiener Neustadt, damals Steiermark)
- Mark an der Drau (um Marburg und Pettau)
- Mark an der Sann (um Cilli)
- Mark Krain südlich des Herzogtums Kärnten, heute zu Slowenien gehörig
- Windische Mark, südlich der Save, nach 1036 zu Krain
Siehe auch
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