Gryfow Slaski

Gryfow Slaski
Gryfów Śląski
Wappen von Gryfów Śląski
Gryfów Śląski (Polen)
DEC
Gryfów Śląski
Gryfów Śląski
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Landkreis: Lwówek Śląski
Fläche: 6,63 km²
Geographische Lage: 51° 2′ N, 15° 25′ O51.03333333333315.4166666666677Koordinaten: 51° 2′ 0″ N, 15° 25′ 0″ O
Höhe: 325 m n.p.m
Einwohner: 7.018 (30. Juni 2007[1])
Postleitzahl: 59-620
Telefonvorwahl: (+48) 75
Kfz-Kennzeichen: DLW
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Jelenia GóraZgorzelec
Nächster int. Flughafen: Breslau
Gemeinde
Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde
Gemeindegliederung: 8 Ortsteile
Fläche: 66,61 km²
Einwohner: 10.181 (30. Juni 2007)
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Olgierd Poniźnik
Adresse: Rynek 1
59-620 Gryfów Śląski
Webpräsenz: www.gryfow.pl

Gryfów Śląski (deutsch Greiffenberg) ist eine Stadt mit etwa 7.000 Einwohnern im Powiat Lwówecki in Polen. Sie liegt am Queis oberhalb der Talsperre Goldentraum.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Es ist nicht klar, wer eigentlich die Stadt gegründet hatte, weil die Vielfalt der Angaben der ältesten Chronikschreiber Schlesiens und der Stadt davon zeugt, dass auch sie keine verlässlichen Dokumente kannten, die entweder verlorengegangen waren oder überhaupt nicht existiert hatten. Einer Aussage zur Folge bestand die Stadt schon 969, am Marktplatz wurde im Jahr 1025 ein hölzernes Rathaus errichtet. Das erste Datum ist wahrscheinlich zu früh, das zweite dagegen, laut anderen zahlreichen Dokumenten, zu spät. Eines steht fest, dass am Ort, wo sich im 19. Jahrhundert das Wirtshaus „Grodzka“ („Zur Burg“) befand, eine befestigte Burg gestanden haben musste, die gegen die Angriffe Böhmens von Boleslaw I. (Schlesien), welcher 1163–1201 in Schlesien regierte, errichtet wurde. Um die erste Burg herum entstanden weitere Gebäude, so dass der Ort schon im Jahr 1242 von Bolesław Łysy die Stadtrechte verliehen bekam. Der Fürst beabsichtigte auf diese Weise Siedler anzuziehen, die bei der Verteidigung und Ausbau der Burg behilflich sein könnten. Das Stadtrecht, dank dem die Stadt wesentlich an Bedeutung gewinnen konnte, hat zum Wohlstand der Bürger und der Bedeutung der Stadt beigetragen.

Die Namen der an der Grenze liegenden Burg Greiffenstein, oder der Grenzstadt Greiffenberg, könnten von einem Angriff eines Feindes stammen. Der Chronikschreiber Knie schreibt zwar in einer geographischen Beschreibung Schlesiens aus dem Jahr 1832 aufgrund einer alten Sage, dass man während der Errichtung der Burg ein Nest mit jungen Greifen gefunden habe, und deshalb hatte man die Burg „Greiffenstein“ genannt. Diese Sage spiegelt sich auch im Wappen wider welches einen märchenhaften Vogel, der in seinen Krallen einen Ritter im Harnisch hält zeigt. Das Wappen von Greiffenberg weist eine heraldische Verwandtschaft mit dem Wappen des Grafen von Schaffgotsch auf.

Das 15. Jahrhundert brachte eine ganze Reihe Katastrophen: gewaltige Stürme mit Überschwemmungen, Seuchen die die Einwohner bis auf zwölf Menschen hinwegrafften und die umliegenden Dörfer verwüsteten, Dürren und Brände der ganzen Stadt. Die von 1427 bis 1431 mit Unterbrechungen andauernden Hussitenkriege hatten auch viele Schäden verursacht. Trotz dieser Widrigkeiten schaffte es das Bürgertum der Stadt im Jahr 1512 die gemauerte Kirche und das Pfarrhaus wiederaufzubauen. 1524 wurde ein prachtvolles Rathaus errichtet. Im Jahr 1542 wurde der Glockenturm der Kirche erhöht. 1544 ließ Hans Schaffgotsch an der Queis eine Mühle mit sechs Mühlrädern bauen, und hinter dem Hirschberger Tor errichtete er mit seinem Bruder Christoph ein Krankenhaus. Aus dieser Zeit stammt ein einzigartiges Epitaph der Familie Schaffgotsch. Es erinnert an das Unglück der Familie in den Jahren 1584–1585, als Johann Schaffgotsch und seine Frau Magdalena verstarben und in den nächsten Jahren ihr Sohn Ulrich, die Tochter Magdalena und ihr Mann Christoph. Das in Sandstein gehauene Werk, mit Portraits der Verstorbenen in natürlicher Größe ist eines der wenigen solcher Werke die im Renaissancestil entstanden sind. Außerdem befinden sich in der Schaffgotsch-Kapelle die Gräber von Barbara Schaffgotsch, der Liegnitzer Fürstin, und von Eleonore von Hohenzollern.

Mitte des 17. Jahrhunderts gab es in Greiffenberg schon 26 Warenhäuser, die Geschäfte im Inland und im Ausland betrieben. Das Entstehen der Manufakturen hatte die kleinen Heimproduktionen in organisiertere Formen umgewandelt. Die Betriebe hatten die Produktion von Leinen-Damast und anderer Stoffe begonnen. Die ökonomische Lage begann sich zu stabilisieren, als im Jahr 1783 ein gefährlicher Brand ausbrach. Der Brand zerstörte die Brauerei, Mälzerei, Pfarrgebäude und 120 Bürgerhäuser. Verschont blieben nur die Häuser in der Rzeczna Str und an der südlichen und westlichen Marktplatzseite. Aber auch diese Katastrophe hatte die Stadt überstanden. Die napoleonischen Kriege verursachten keine größeren Schäden. Wichtiges Industriezentrum, bedeutendendstes Unternehmen wurden die Greiffwerke, in deren Textilfabriken insgesamt 7.000 Menschen arbeiteten.

Die Pfarrkirche St. Hedwig

Im Jahr 1865 erhielt Greiffenberg einen Bahnhof an der Schlesischen Gebirgsbahn von Görlitz nach Hirschberg. Nebenstrecken führten später nach Löwenberg, Bad Flinsberg und über die nahe Landesgrenze ins böhmische Friedland.

Die damals modernste Fabrik des Unternehmens Siemens wurde 1927 eröffnet und im Jahr 1996 durch ITT Industries übernommen. Während der Hyperinflation von 1919 bis 1923 emittierte die Stadtsparkasse eigene städtische Geldscheine und Münzen. Nach dem Brand des Rathausturmes im Jahr 1929 wurde der Turm in moderner Form wiederaufgebaut. Die beim Bau eingesetzte und bis heute erhaltene Stahlbeton-Konstruktion war eine der ersten diesen Typs in Niederschlesien.

1996 wurden für das Gemeindewappen und die Flagge die historischen Farben blau und gelb der Oberlausitz festgelegt, deren Ostgrenze am Queis beginnt.

Gemeinde

Das Rathaus der Stadt

Die Stadt- und Landgemeinde Gryfów Śląski besteht neben dem Hauptort Gryfów Śląski aus folgenden Ortsteilen:

  • Krzewie Wielkie (Groß Stöckigt)
  • Młyńsko (Mühlseiffen)
  • Proszówka (Gräflich Neundorf)
  • Rząsiny (Welkersdorf)
  • Ubocze (Schosdorf)
  • Wieża (Wiesa)
  • Wolbromów (Klein-Neundorf)

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen

  • Arno Schmidt (1914–1979), deutscher Schriftsteller, seit 1934 tätig bei den Greiff-Werken in Greiffenberg; seit 1938 dort bis zur Einberufung in den Zweiten Weltkrieg wohnend.

Weblinks

Fußnoten

  1. Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2007

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