- Lwówek Śląski
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Lwówek Śląski Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Niederschlesien Landkreis: Lwówek Śląski Fläche: 16,6 km² Geographische Lage: 51° 7′ N, 15° 35′ O51.11666666666715.583333333333Koordinaten: 51° 7′ 0″ N, 15° 35′ 0″ O Höhe: 202 m n.p.m Einwohner: 9299
(31. Dez. 2010)[1]Postleitzahl: 59-600 Telefonvorwahl: (+48) 75 Kfz-Kennzeichen: DLW Wirtschaft und Verkehr Straße: Olszyna–Legnica Nächster int. Flughafen: Breslau Gemeinde Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde Fläche: 240,4 km² Einwohner: 17.827
(31. Dez. 2010) [2]Bevölkerungsdichte: 74 Einw./km² Gemeindenummer (GUS): 0212033 Verwaltung (Stand: 2007) Bürgermeister: Ludwik Kaziów Adresse: al. Wojska Polskiego 25 A
59-600 Lwówek ŚląskiWebpräsenz: www.lwowekslaski.pl Lwówek Śląski [ˈlvuvɛk ˈɕlõsci] (deutsch: Löwenberg in Schlesien) ist eine Stadt in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Sie liegt am Fluss Bober (Bóbr) etwa 30 km nordnordwestlich von Jelenia Góra. Lwówek Śląski hat etwa 9.500 Einwohner und gehört der Euroregion Neiße an.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Löwenberg wurde von den Breslauer Herzögen gegründet und erhielt bereits im Jahr 1209 von Herzog Heinrich I. wichtige Privilegien, wie das Braurecht, Mahlrecht, Fischfangrecht und Jagdrecht im Umkreis einer Meile. Vier Jahre später erfolgte die Erhebung zur deutschrechtlichen Stadt. Bei der Teilung des Herzogtums Breslau gelangte Löwenberg 1248 an das Herzogtum Liegnitz, das für Heinrichs Sohn Boleslaw II. errichtet wurde. Für dieses Jahr ist eine herzogliche Burg in Löwenberg nachgewiesen. Von 1281 bis 1286 war Löwenberg Sitz des gleichnamigen Herzogtums Löwenberg, dessen regierender Herzog Bernhard I. war. Nach dessen Tod 1286 vereinte sein Bruder Bolko I. Löwenberg wiederum mit Jauer, behielt jedoch die Titulatur Herzog von Löwenberg bei.
Nach dem Tode des Herzogs Bolko fiel das Herzogtum Schweidnitz-Jauer 1368 als erledigtes Lehen an die Krone Böhmen, wobei der Herzoginwitwe Agnes von Habsburg testamentarisch eine lebenslange Nutznießung eingeräumt wurde. Die Lage der Stadt an der Via Regia machte sie zu einer der wohlhabenden Städte Böhmens. Während des Dreißigjährigen Krieges waren vor allem die Jahre zwischen 1633 und 1643 eine Zeit wiederholter Verwüstungen durch schwedische und kaiserliche Truppen. Am Ende des Krieges war die Stadt weitgehend zerstört und die Bevölkerung auf wenige Hundert dezimiert.
Nach dem Wiederaufbau begann wieder ein langsamer Aufschwung, ab 1741 unter preußischer Landeshoheit. Im Mai 1813 zogen französische Truppen in Löwenberg ein, und Napoleon selbst hielt sich hier vom 21. bis zum 23. August auf, um die Verteidigung gegen die Truppen General Blüchers zu organisieren. Nur wenige Tage später vertrieb die preußische Armee die Franzosen, wobei mehr als 3.000 französische Soldaten im Hochwasser führenden Fluss ertranken.
In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges wurden allerdings über 40 % der alten Stadt zerstört, wobei zahlreiche Gebäude aus der Gotik, Renaissance und Barock verloren gingen. Mit dem Ende des Krieges kam Löwenberg zusammen mit dem größten Teil Schlesiens an Polen, die (deutschsprachige) Bevölkerung wurde vertrieben und durch Neusiedler aus Zentralpolen sowie Vertriebene aus den ehemaligen polnischen Ostgebieten ersetzt. Lwówek Śląski ist Sitz des Powiat Lwówecki.
Sehenswürdigkeiten
- Rathaus aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts
- Stadtmauer mit Laubaner Turm und Bunzlauer Turm
- Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt von der Wende des 15. zum 16. Jahrhundert
- Pfarrkirche und Kloster der Franziskaner aus dem 13. Jahrhundert
- alte Bürgerhäuser am Ring
- Renaissance-Schloss
- Klassizistischer Palast aus der Mitte des 19. Jahrhunderts (Sitz der Verwaltung von Stadt und Landkreis)
Stadtwappen
Der Wappenschild ist gespalten; vorne in Silber ein golden gekrönter, roter Löwe; hinten in Gold ein rot, silbern und schwarz geschachter Adler (Schweidnitzer Piasten). Zu diesem Schild gehört ein offener, rechts roter, mit sieben goldenen Seeblättern bestreuter und links silberner, mit sieben roten Seeblättern bestreuter Flug.
Gemeinde
Die Stadt- und Landgemeinde Lwówek Śląski hat neben der Stadtgemeinde folgende Ortsteile (deutsche Namen bis 1945)[3] mit einem Schulzenamt:
- Bielanka (Lauterseiffen)
- Brunów (Braunau)
- Chmielno (Ludwigsdorf)
- Dębowy Gaj (Siebeneichen)
- Dłużec (Lang Neundorf)
- Dworek (Höfel)
- Gaszów (Gehnsdorf)
- Górczyca (Hohndorf)
- Gradówek (Cunzendorf)
- Kotliska (Kesselsdorf)
- Mojesz (Nieder Mois)
- Nagórze (Neundorf-Liebenthal)
- Niwnice (Neuland)
- Pieszków (Petersdorf)
- Płóczki Dolne (Nieder Görisseiffen)
- Płóczki Górne (Ober Görisseiffen)
- Radłówka (Hartelangenvorwerk)
- Radomiłowice (Radmannsdorf)
- Rakowice Małe (Klein Rackwitz)
- Rakowice Wielkie (Groß Rackwitz)
- Skała (Hohlstein)
- Skorzynice (Hartliebsdorf)
- Sobota (Zobten a. Bober)
- Ustronie (Seitendorf)
- Włodzice Małe (Klein Walditz)
- Włodzice Wielkie (Groß Walditz)
- Zbylutów (Deutmannsdorf)
- Żerkowice (Sirgwitz)
Söhne und Töchter der Stadt
- Eberhard Zwirner (1899–1984), Mediziner, entwickelte seit 1927 die Photometrie; gründete 1932 das Deutsche Spracharchiv in Berlin
- Nikolaus von Reusner (1545–1602) war ein deutscher Rechtswissenschaftler
- Michael Wirth der Ältere (1547–1612) – Zu den ersten privaten Stiftern des im Jahre 1543 von Herzog Moritz an der Universität Leipzig gegründeten Konvikts gehörte der „Doctor beyder rechte und Professor publicus“ sowie zeitweilige Rektor der Universität.
- Michael Wirth (* 14. Oktober 1571 in Löwenberg in Schlesien; † 25. Mai 1618 in Leipzig) Jurist und Rektor der Universität Leipzig
- Esaias Reusner (1636–1679), deutscher Lautenist und Komponist
Verweise
Literatur
- Rudolf Scholz, Die Schwalben der Kindheit. Dingsda-Verlag, Querfurt 1995, ISBN 3-928498-38-X. In dem Roman werden Flucht und Vertreibung dargestellt, vor allem jene Zeitspanne bis zum Dezember 1946, als Deutsche und Polen hier gemeinsam lebten.
Weblinks
Commons: Lwówek Śląski – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienFußnoten
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of June 30, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 30. Juli 2011.
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of June 30, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 30. Juli 2011.
- ↑ Das Genealogische Orts-Verzeichnis
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