Gundomad

Gundomad

Gundomad (* vor 354; † 357; auch Gundomar, lat. Gundomadus) war alamannischer Gaukönig einer gens (Volksstammes), die in einem rechtsrheinischen Gebiet bei Breisach im Breisgau vermutet wird. Er war ein Bruder des Vadomar.

Leben

Der römische Geschichtsschreiber Ammianus Marcellinus berichtet, dass Gundomad 354 zusammen mit seinem Bruder Vadomar nach einer verlorenen Schlacht gegen Kaiser Constantius II. bei Augst einen Friedensvertrag geschlossen habe. 357 wurde Gundomad aber von eigenen Gefolgsleuten getötet, da sie mit seiner friedfertigen Politik gegenüber den Römern nicht einverstanden waren. Danach erhoben sie sich gegen Caesar (in der Spätantike: Unterkaiser) Julian. Dieser Aufruhr wurde nach Ammianus angeblich von Constantius initiiert, der eine erhebliche Abneidung gegenüber Julian hegte. Möglicherweise ist dies jedoch eine propagandistische und subjektive Sichtweise Ammians, der Julian verehrte.

In der historischen Fachliteratur wird Gundomad häufig als König der nördlichen Breisgauer (brisgavi) bezeichnet, was alleine aus den geographischen Angaben Ammianus Marcellinus zu Gundomads und Vadomars Aktivitäten abgeleitet wurde. Allerdings gilt diese Zuordnung als unsicher, da die Existenz eines Volksstammes der brisgavi zu Lebzeiten Gundomads nicht nachweisbar ist. Die erste, wenn auch indirekte, Nennung des Landschaftsnamens brisgavi erfolgte erst zwischen 395 und 398 in der Notitia Dignitatum.

Literatur

  • Dieter Geuenich: Die alemannischen Breisgaukönige Gundomadus und Vadomarius. In: Sebastian Brather (Hrsg.): Historia archaeologica: Festschrift für Heiko Steuer zum 70. Geburtstag. de Gruyter, Berlin; New York 2009, ISBN 978-3-11-022337-8, S. 205-216.
  • Dieter Geuenich: Geschichte der Alemannen. Kohlhammer, Stuttgart 2005, ISBN 3-17-018227-7.



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