- Gustav Julius Werner Hartenstein
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Gustav Julius Werner Hartenstein (* 27. Februar 1908 in Plauen; † 8. März 1943 im Atlantik, östlich von Barbados) war ein deutscher Marineoffizier im Zweiten Weltkrieg und zuletzt Kommandant des U-Bootes U 156.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Werner Hartenstein wurde am 27. Februar 1908 in Plauen/Vogtland geboren und trat am 1. April 1928 in die Reichsmarine ein. Nach seiner Ausbildung auf verschiedenen Schiffen, darunter dem Segelschulschiff Niobe und dem Leichten Kreuzer Emden, befehligte er von September 1939 bis März 1941 das Torpedoboot Jaguar. Im April 1941 wechselte er zur U-Boot-Waffe und wurde nach absolvierter Ausbildung im September 1941 Kommandant von U 156. Von Januar 1942 bis Januar 1943 konnte er auf insgesamt fünf Feindfahrten rund 114.000 BRT feindlichen Schiffsraumes versenken.
Seine spektakulärste Aktion war der am 12. September 1942 vor Westafrika durchgeführte Angriff auf den 19.695 BRT großen britischen Truppentransporter HMS Laconia. Auf dem Schiff befanden sich zu diesem Zeitpunkt ca. 2.741 Personen, darunter 1.809 italienische Gefangene. Nach dem Untergang des Schiffes kam es zu einer dramatischen Rettungsaktion, an der auch U 507 beteiligt war. Hartensteins Boot hatte zahlreiche Rettungsboote mit Schiffbrüchigen im Schlepp und weitere an Bord, als es am 16. September 1942 trotz deutlich sichtbarer Rot-Kreuz-Flaggen an Deck von US-Kampfflugzeugen bombardiert und schwer beschädigt wurde. Dabei fanden mehrere Schiffbrüchige des Truppentransporters den Tod.
Dies hatte zur Konsequenz, dass Karl Dönitz am 17. September 1942 den sogenannten Laconia-Befehl erließ. Darin hieß es u.a.:
- Alle Bemühungen, Mannschaften versenkter Schiffe zu retten, werden hiermit eingestellt. Dieses Verbot gilt gleichermaßen für die Rettung von Menschen aus dem Wasser und Rettungsbooten, für das aufrichten von gekenterten Rettungsbooten wie auf die Zurverfügungstellung von Nahrung und Wasser. Solche Aktivitäten stellen einen Widerspruch zum ursprünglichen Zweck des Krieges dar, nämlich die Zerstörung von feindlichen Schiffen und deren Mannschaften.
- Der Befehl bezüglich des Aufnehmens von Kapitänen und Chefingenieuren bleibt in Kraft.
- Überlebende sind nur dann zu retten, wenn sie Informationen von Wichtigkeit für das U-Boot besitzen.
- Seien Sie kompromißlos. Denken Sie daran, daß der Feind keine Rücksicht auf unsere Frauen und Kinder nimmt, wenn er Bombenangriffe auf deutsche Städte durchführt.
Mitte Januar 1943 lief Hartenstein zu seiner letzten Feindfahrt aus und wurde am 8. März 1943 östlich von Barbados von einer amerikanischen Catalina versenkt.
Dienstgrade
- Fähnrich zur See am 1. Januar 1930
- Oberfähnrich zur See am 1. April 1932
- Leutnant zur See am 1. Oktober 1932
- Oberleutnant zur See am 1. September 1934
- Kapitänleutnant am 1. Juni 1937
- Korvettenkapitän am 1. Juni 1942
Auszeichnungen
- Spanienkreuz in Bronze am 6. Juni 1939
- Eisernes Kreuz (1939) II. und I. Klasse am 16. November 1939 bzw. 27. April 1940
- Deutsches Kreuz in Gold am 2. Februar 1942 [1]
- U-Boot-Kriegsabzeichen (1939) am 17. März 1942
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 17. September 1942 [2]
Literatur
- David Cledlyn Jones: The Enemy We Killed, My Friend, Gomer Press 1999, ISBN 978-1859026243
- David Cledlyn Jones: Der Feind den wir töteten, mein Freund', Verlag Jean-Curt Röder, Plauen 2001, ISBN 978-3929039832
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S.367
- ↑ Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S.367
Personendaten NAME Hartenstein, Werner KURZBESCHREIBUNG deutscher Marineoffizier GEBURTSDATUM 27. Februar 1908 GEBURTSORT Plauen STERBEDATUM 8. März 1943 STERBEORT Atlantik
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