- Gustav Otto
-
Gustav Otto (* 12. Januar 1883 in Köln; † 28. Februar 1926 in München) war ein deutscher Flugzeugbauer und ein Sohn von Nicolaus August Otto, dem Erfinder des Ottomotors.
Inhaltsverzeichnis
Gustav Otto Flugmaschinenwerke
Der luftfahrtbegeisterte Gustav Otto kaufte sich bereits 1910 einen Blériot-Eindecker und legte mit Nr. 34 einen der ersten deutschen Flugzeugführerscheine ab.
Sein Aeroplanbau Otto-Alberti wurde 1909 am Münchener Oberwiesenfeld aufgebaut[1], damals ein Exerziergelände, das Otto im Einvernehmen mit den bayerischen Militärbehörden als Flugplatz nutzen durfte.[2]
Als 1911 Mitbegründer Alberti das Unternehmen verließ, wurde die Firma in Gustav Otto Flugmaschinenwerke umbenannt. Bei Gründung der Königlich Bayerischen Fliegertruppe in Schleißheim nutzte Otto seine Kontakte zu den Militärbehörden und belieferte diese mit seinen Doppeldeckern. Diese blieben bis 1914 Standardflugzeuge der jungen königlich-bayerischen Fliegertruppen, erwiesen sich jedoch für den Fronteinsatz als zu schwach und wurden daher für Schulungszwecke verwendet. Sein Münchner Unternehmen musste daher 1915 den Flugzeugbau einstellen.
Gustav Otto gründete ebenfalls in Berlin-Johannisthal die AGO Flugzeugwerke und unterstützte die Gründung der Pfalz-Flugzeugwerke in Speyer.
Eigenentwicklungen
- Otto-Alberti Doppeldecker (Nachbau des Farman-Doppeldeckers, Modell 1910)
- Doppeldecker
- Otto B
- Otto B.I
- Otto C
- Otto C.I
- Otto C.II
Zwei Jahre nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges gingen die Gustav Otto Flugmaschinenwerke in Konkurs und die Konkursmasse wurde dann 1916 mit der Rapp Motorenwerke GmbH zur Bayerischen Flugzeugwerke AG (BFW) fusioniert. Aus dieser entstand später BMW. Gustav Otto gründete im selben Jahr in Oschersleben die Aktiengesellschaft Gustav Otto, die bis zum Kriegsende Flugzeugteile produzierte.
Otto startete dann einen neuen Versuch mit dem Bau von Motorrädern ("Flink" und "Helios"). Doch die nach Kriegsende einsetzende Inflation, gesundheitliche Probleme und familiäre Rückschläge brachten ihn in eine ausweglose Situation. 1926 beging Otto im Alter von 43 Jahren Suizid.
In der Flugwerft Schleißheim entsteht im Jahr 2010 ein originalgetreuer und flugfähiger Nachbau eines „Otto Doppeldeckers Militärtyp 1913“.[3]
Literatur
- Gustav Goldbeck: Otto, Gustav. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, S. 702 f.
- Günter Kroschel, Helmut Stützer: Die deutschen Militärflugzeuge 1910-1918, Wilhelmshaven 1977.
- Heinz Nowarra: Die Entwicklung der Flugzeuge 1914-18, München 1959.
- Karl R. Pawlas: Deutsche Flugzeuge 1914-18, Nürnberg 1976, ISBN 3-88088-209-6.
- Peter Pletschacher: Die Königlich Bayerischen Fliegertruppen 1912-1919, Motorbuch-Verlag Stuttgart 1978, ISBN 3-87943-576-6.
- G. Schmitt, W. Schwipps: Pioniere der frühen Luftfahrt, Gondrom Verlag, Blindlach 1995, ISBN 3-8112-1189-7.
Einzelnachweise
- ↑ dem heutigen Olympiapark
- ↑ Das Oberwiesenfeld wurde noch bis 1939 als Flugplatz benutzt, bis der Flugbetrieb in den damals neu eröffneten Flughafen München-Riem verlegt wurde.
- ↑ Nachbau des Otto-Doppeldeckers in Zusammenarbeit mit dem Werftverein. In: Gläserne Werkstatt - Projekte der Restaurierungswerkstatt - Laufende Projekte. Deutsches Museum, abgerufen am 16. Mai 2010.
Siehe auch
Weblinks
Kategorien:- Luftfahrtpionier
- Person (Flugzeugbau)
- Deutsche Flugzeugindustrie (Erster Weltkrieg)
- Ingenieur, Erfinder, Konstrukteur
- Deutscher
- Geboren 1883
- Gestorben 1926
- Mann
Wikimedia Foundation.