Götz Weidner

Götz Weidner (* 12. Dezember 1942 in Berlin) ist ein deutscher Szenenbildner.

Leben und Werk

Götz Weidner wurde in Berlin-Charlottenburg geboren. Sein Vater Bernhard Weidner war Filmjournalist, seine Mutter Gisela Kunstmalerin. Er wuchs zusammen mit seinem ein Jahr älteren Bruder Bernhard, der Trickkameramann wurde, im Bezirk Berlin-Tiergarten auf. Als er neun Jahre alt war, 1952, zog die Familie aus beruflichen Gründen nach Frankfurt. Dort ging er vier Jahre lang auf das Goethe-Gymnasium. 1956 wurde der Vater als Pressechef nach München zum Constantin-Filmverleih berufen. In München besuchte Götz Weidner das Klenze-Gymnasium. Dort erkannte der Kunsterzieher seine Fähigkeiten und ließ ihn Theaterkulissen und Bühnenbilder zeichnen. Götz Weidner absolvierte 1961 ein Praktikum bei der Bavaria Film und wollte anschließend die Kunstakademie besuchen, um Bühnenbildner beim Theater zu werden. Er blieb aber bei der Bavaria und wurde von 1962 bis 1966 als Szenenbildner ausgebildet. 1966 war er zusammen mit Werner Achmann unter der Leitung von Rolf Zehetbauer und dem Trickmeister Theo Nischwitz an der Herstellung der Spezialeffekte für die Fernsehserie Raumpatrouille beteiligt. Seit 1970 arbeitet er als freier Filmarchitekt.

Mehrere Fernseh- und Kinoarbeiten folgten, darunter Wallenstein nach Golo Mann (Regie Franz Peter Wirth, 1978), Peter Zadeks Die wilden Fünfziger (1982/83), Die unendliche Geschichte Teil I (Regie Wolfgang Petersen, 1982 bis 1984), Die unendliche Geschichte II – Auf der Suche nach Phantásien (Regie: George Miller, 1988/89) und Schtonk (Regie Helmut Dietl, 1992), Bernhard Sinkels Der Kinoerzähler (1992) und Dominik Grafs Die Sieger (1994). Nach Das Boot (Regie Wolfgang Petersen, 1980/1982) war die amerikanische Produktion U-571 (Regie: Jonathan Mostow) sein zweiter U-Boot-Film, bei dem er ein erheblich größeres Budget zur Verfügung hatte. Der dritte U-Boot-Film, an dem Weidner beteiligt war, entstand im Jahr 2000 mit Submerged (Regie James Keach) auf Malta.

Für Heinrich Breloers Dreiteiler Die Manns – Ein Jahrhundertroman (2001) baute er die im Krieg zerstörte Münchner Villa Thomas Manns detailgetreu nach. 2004/2005 kam es bei Speer und Er erneut zur Zusammenarbeit mit Breloer. Die Ausstattung des TV-Mehrteilers Das Wunder von Lengede (Regie Kaspar Heidelbach) verschaffte ihm den Bayerischen Fernsehpreis 2004. 2006 arbeitete Götz Weidner zusammen mit Kaspar Heidelbach an Der Untergang der Pamir, der Verfilmung des Untergangs eines Segelschulschiffes. 2007 erfolgte die Zusammenarbeit mit Heinrich Breloer bei der Verfilmung der Buddenbrooks. 2008 entstand, erneut in Zusammenarbeit mit Kaspar Heidelbach, der Kinofilm Berlin 36 über die jüdische Hochspringerin Gretl Bergmann.

Auszeichnungen

• 1988: ACE-Award San Diego für Sins of the Fathers (Väter und Söhne)
• 1990: Deutscher Filmpreis für Die unendliche Geschichte II, verliehen für das deutsche Team (1990)
• 2002: Deutscher Fernsehpreis für Die Manns
• 2004: Bayerischer Fernsehpreis für Das Wunder von Lengede
• 2005: Nominiert für den Deutschen Fernsehpreis für Speer und Er
• 2008: Bayerischer Filmpreis für Buddenbrooks

Filmografie

• 1961/2: Hotel Victoria (TV-Serie)
• 1963: Funkstreife Isar 12 (TV-Serie, 10 Folgen)
• 1963: Lady Lobsters Bräutigam (TV)
• 1964: Mass für Mass (Zweierlei Mass) (TV)
• 1964: Die Gäste des Felix Hechinger (TV-Serie, 4 Folgen 1. Staffel)
• 1964. Die Gäste des Felix Hechinger (TV-Serie, 3 Folgen 2. Staffel9
• 1964: Die seltsamen Methoden des F. J. Wanninger (TV-Serie, 10 Folgen))
• 1964: Die fantastischen Abenteuer des Paumschgiffes Orion (TV-Serie, 7 Folgen
• 1965: Peter Weck Show (TV)
• 1965. Christinas Heimreise (TV))
• 1965: Mike Molto Magazin (TV-Serie, 6 Folgen)
• 1965. Blue Light (TV)
• 1965: Die Häuser des Herrn Sartorius (TV)
• 1966: Graf Yoster gibt sich die Ehre (TV-5 Folgen)
• 1966: Jeanne und die Lerche (TV)
• 1966: Der Geizige (TV)
• 1966: Schule der Frauen (TV)
• 1966: Don Carlos (TV)
• 1966: Antonius und Cleopatra (TV)
• 1967: Flucht ohne Ausweg (TV- Dreiteiler)
• 1967: 7 Wochen auf dem Eis (Nobile) (TV)
• 1967. Guten Abend (TV)
• 1967: Parlez-moi d’amour (Greco) (TV)
• 1967: Menschen (TV)
• 1968: Wälsungenblut (TV)
• 1968: Heute Abend Anneliese Rothenberger (TV)
• 1969: Der Bahnübergang (TV)
• 1968: Wirb oder stirb (TV)
• 1969: Der Besuch (TV)
• 1969: Al Capone im Deutschen Wald (TV)
• 1969: Der Kürbis (The City Preachers) (TV)
• 1969: Verraten und verkauft (TV-Zweiteiler)
• 1970: Operation Walküre (TV-Zweiteiler)
• 1970: Lerchenpark (TV-Serie, Folge 7 - 13)
• 1970: der Türke in Italien (TV)
• 1970: Cabaret (Kino)
• 1970: Vier gegen die Bank von England (TV)
• 1970: Marquise de Brinvilliers (TV)
• 1971: Die rote Kapelle (TV-Siebenteiler)
• 1971: Ein Herr Schmidt (TV)
• 1972: Alexander Zwo (TV-Sechsteiler)
• 1972: Graf Yoster gibt sich die Ehre (TV-Serie, 4 Folgen)
• 1973: Graf Yoster gibt sich die Ehre (TV-Serie, 4 Folgen)
• 1973: Der kleine Doktor (TV-Serie, 7 Folgen)
• 1974: Akte O.D.E.S.S.A.(Kino)
• 1974: Härte 10 (TV-Fünfteiler)
• 1994: Derrick (TV-S.,8 F.: Madeira lockt, Kein schöner Sonntag, Johanna, Hoffmanns Höllenfahrt, Nur Aufregung für Rohn, Panik, Portrait eines Mörders, D. Tag nach d. Mord)
• 1974: Spiel mit Dreien (TV-Sketche, 3 Folgen. Strychnin und saure Drops)
• 1975: Derrick (TV-Serie,7 Folgen: Terror, Kalkutta, Ein Koffer aus Salzburg, Kamillas junger Freund, Tod des Kolibris, Tote Vögel singen nicht))
• 1976: Partner gesucht (TV-Achtteiler)
• 1976: Jörg Preda berichtet (TV-Sechsteiler
• 1976: Eine ganz gewöhnliche Geschichte (TV)
• 1976: Hygiene im Krankenhaus (Trickfilm)
• 1977: Wallenstein (TV-Vierteiler)
• 1977: Jauche und Levkojen (TV-Mehrteiler, 3 Folgen)
• 1978: Nirgendwo ist Pönichen (TV-Achtzehnteiler)
• 1979: Bestiarium (TV)
• 1980: Das Boot(Kino) Das Boot (TV-Sechsteiler)
• 1981: Doktor Faustus (Kino)
• 1982: Der Leutnant und sein Richter (TV-Zweiteiler)
• 1982: Ausflug zum Vater (TV-Fünfteiler)
• 1982: Die wilden Fünfziger (Hurra wir leben noch)(Kino)
• 1983: Die unendliche GeschichteI (Kino)
• 1984: Väter und Söhne (TV-Vierteiler)
• 1985: Schimanski "Tatorte" (TV-Serie, 4 Folgen: Freunde, Backgammon, Broken Blossoms, Spielverderber)
• 1986: The Life of Hemingway (TV-Vierteiler)
• 1987: Mission Eureka (TV-Sechsteiler)
• 1989: Die unendliche Geschichte II – Auf der Suche nach Phantásien (Kino)
• 1990: Go Trabi Go I (Kino)
• 1990: Café Europa (Kino)
• 1991: Schtonk (Kino)
• 1992: Der Kinoerzähler (Kino)
• 1992: Das Sahara-Projekt (TV-Sechsteiler)
• 1993: Die Sieger (Kino)
• 1994: Der Fahnder (TV- 4 Folgen)
• 1994: Polizeiruf 110(TV- 2 Folgen: Gänseblümchen, Ia Landeier)
• 1995: Daily: Die Wagenfelds (TV-Serie)
• 1996: Weekly: Die Unzertrennlichen (TV-Serie)
• 1996: Ein Traum von Liebe (TV)
• 1997: U-571 (Kino)
• 1998: Der König von St. Pauli (TV-Serie)
• 2000: Die Manns – Ein Jahrhundertroman (TV-Dreiteiler)
• 2000: Submerged (TV) (Kino)
• 2001: Die Kristallprinzessin (TV)
• 2003: Raumpatrouille Orion – Rücksturz ins Kino
• 2003: Das Wunder von Lengede (TV-Zweiteiler)
• 2005: Speer und Er (TV-Dreiteiler)
• 2006: Der Untergang der Pamir (TV) (TV- Zweiteiler)
• 2008: Buddenbrooks (2008)|Die Buddenbrooks (Kino)
• 2009: Berlin 36 (Kino)
• 2010: Restrisiko (TV)

Weblinks

• Götz Weidner in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
• Götz Weidner bei filmportal.de

Normdaten: PND: 139826858 (PICA) | VIAF: 102669153 | WP-Personeninfo