- Günther Wilke
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Günther Wilke (* 23. Februar 1925) ist ein deutscher Chemiker und emeritierter Professor der Organischen Chemie sowie ehemaliger Direktor des Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr (in dieser Funktion war er Nachfolger von Karl Ziegler).
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Wilke studierte Chemie an der Universität Heidelberg, wo er bei Karl Freudenberg promovierte. Im Jahr 1951 wechselte er nach Mülheim. Wilke begann seine Karriere in der Arbeitsgruppe von Karl Ziegler am MPI in Mülheim, wo er als Entdecker des Nickel-Effekts gilt.[1] Seine Habilitation erfolgte im Jahr 1960 an der RWTH Aachen. 1963 wurde er zum Wissenschaftlichen Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft ernannt, dessen Vizepräsident er von 1978 bis 1990 war.
Wilkes Arbeiten auf dem Gebiet der Katalyse, unter anderem bei der durch Nickel katalysierten Cyclooligomersierung von 1,3-Butadien zu acht- und zwölfgliedrigen Carbocyclen, haben die Geschichte der Chemie mitbestimmt und das fundamentale Verständnis wichtiger chemischer Reaktionen erweitert.
Folgeprodukte dieser Carbocyclen werden industriell bei der Herstellung von Nylonarten für verschiedene Zwecke sowie zur Gewinnung von wichtigen Grundchemikalien in der Erdölchemie erfolgreich eingesetzt.
Auszeichnungen und Ehrungen
Wilke war Mitglied in verschiedenen wissenschaftlichen Akademien, erhielt sieben Ehrendoktorwürden und seine Arbeiten wurden mit vielfältigen Auszeichnungen geehrt. So ist er korrespondierendes Mitglied der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse im Ausland, Vizepräsident der Max-Planck-Gesellschaft (1978-1990), Mitglied der Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaft (Präsident 1994-1997), Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina, Halle, Academia Europaea, Träger des Österreichischen Ehrenzeichens für Wissenschaft und Kunst und vieler anderer mehr.
Darüber hinaus war er wissenschaftspolitisch in vielen Funktionen tätig, zum Beispiel als Präsident der Gesellschaft Deutscher Chemiker, Vorsitzender der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte und er gehörte mehreren Aufsichtsräten bedeutender Chemieunternehmen an.
1987 erhielt er das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
Publikationen (Auswahl)
- Aufsätze
- Allyl-Übergangsmetall-System. In: Angewandte Chemie, Bd. 78 (1967), S. 157–172.
- Beiträge zur nickelorganischen Chemie. In: Angewandte Chemie, Bd. 100 (1988), S. 189–211.
- Sachbücher
- The Organic Chemistry of Nickel. Academic Press, New York 1974/75 (zusammen mit Peter W. Jolly).
- Organonickel complexes. 1974, ISBN 0-12-388401-2.
- Organic synthesis. 1975, ISBN 0-12-333402-0.
Einzelnachweise
Weblinks
- Profil auf Akademie der Wissenschaften und Künste Nordrhein-Westfalen
- Geschichte des Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung (PDF-Datei; 48 kB)
- Eintrag über Günther Wilke in der Datenbank der Wilhelm-Exner-Medaillen-Stiftung.
Kategorien:- Chemiker (20. Jahrhundert)
- Mitglied der Academia Europaea
- Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen
- Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften
- Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech)
- Mitglied der Leopoldina
- Träger des österreichischen Ehrenzeichens für Wissenschaft und Kunst
- Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes
- Träger der Wilhelm-Exner-Medaille
- Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft
- Deutscher
- Geboren 1925
- Mann
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