Ali Cremer

Ali Cremer

Peter-Erich "Ali" Cremer (* 25. März 1911 in Metz ; † 5. Juli 1992 in Hamburg) war ein deutscher Marineoffizier und U-Boot-Kommandant im Zweiten Weltkrieg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Cremer studierte nach dem Abitur zunächst einige Semester Jura in Grenoble. Im August 1932 bewarb er sich als Offiziersanwärter bei der Reichsmarine. Mit dem Leichten Kreuzer Köln nahm er als Seekadett von November 1932 bis Dezember 1933 an einer Weltreise teil. Am 1. Januar 1934 wurde Cremer zum Fähnrich zur See ernannt. Im Verlauf seiner Bordausbildung auf dem Panzerschiff Deutschland wurde er zum Oberfähnrich zur See und am 1. Januar 1936, nach seiner Zeit auf der Deutschland, zum Leutnant zur See befördert. Dann kam Cremer zur Marineartillerie, bevor er als Oberleutnant zur See 2. WO (zweiter Wachoffizier), und zugleich Artillerieoffizier, auf den Zerstörer Theodor Riedel versetzt wurde. Am 1. Februar 1940 wurde er Kapitänleutnant und erhielt zehn Tage später das Eiserne Kreuz II. Klasse. Am 9. April 1940 machte Cremer an Bord des Zerstörers Z-6 (Theodor Riedel), im Rahmen des Unternehmen Weserübung, die Besetzung von Drontheim mit. Bei einem Luftangriff auf sein Schiff konnte er eine britische Maschine abschießen. Im August 1940 wurde Cremer dann zur U-Bootwaffe kommandiert.

KptLt. Cremer übernahm zunächst das Schulboot U 152, bevor er am 25. August 1941 U 333, ein U-Boot vom Typ VII C, in Dienst stellte. Es führte am Turm das Symbol der "Drei kleinen Fische". Auf seiner ersten Feindfahrt versenkte Cremer drei britische Schiffe und irrtümlich den als norwegischen Dampfer Elg getarnten, deutschen Blockadebrecher "Spreewald". Er kam vors Kriegsgericht, wurde aber freigesprochen.

Auf seiner zweiten Fahrt wurde U 333 zunächst von einem Tanker in Sehrohrtiefe überlaufen und schwer beschädigt. Dennoch konnte Cremer die Fahrt fortzusetzen und drei Schiffe versenken sowie ein Viertes beschädigen. Dafür erhielt er am 5. Juni 1942 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes[1].

Auf der vierten Feindfahrt geriet U 333 am 6. Oktober 1942 vor Freetown (Sierra Leone) in ein Gefecht mit britischen Korvette HMS Crocus. Dabei wurde Cremer schwer verwundet und musste die Führung seines Bootes abgeben. Erst am 18. Mai 1943 konnte er, nach einer langen Zeit im Lazarett sowie einer Tätigkeit als 2. Admiralstabsoffizier beim Befehlshaber der U-Boote, U 333 wieder übernehmen. Er fuhr bis Juli 1944 noch vier Einsätze, bevor er das Boot an seinen Nachfolger, Oberleutnant zur See Fiedler, übergab.

Im November 1944 stellte Cremer, inzwischen zum Korvettenkapitän befördert, das neuartige U-Boot U 2519 der Klasse XXI in Dienst. Es kam aber wegen diverser Mängel nicht mehr zum Fronteinsatz und wurde am 3. Mai 1945 von seiner Besatzung, unter Leitung des 1. WO, in Kiel selbst versenkt.

Im April 1945, als der U-Boot-Krieg als gescheitert galt, führte Cremer für kurze Zeit einen Panzervernichtungstrupp der Kriegsmarine an. Laut Wehrmachtsbericht vom 25. April 1945, konnte dieser "innerhalb weniger Tage 24 Panzer vernichten". Bei Kriegsende übernahm Cremer das Kommando über das Wachbatallion von Großadmiral Karl Dönitz in der Marineschule Mürwik.

Cremer gehörte zu den wenigen U-Boot-Kommandanten, die den Zweiten Weltkrieg überlebten. Cremers Glück und Geschick in brenzligsten Situationen führte unter seinen Männern bald zu dem Spruch: "Ali Cremer ist so gut wie 'ne Lebensversicherung". Nach Kriegsende geriet er in britische Kriegsgefangenschaft, wurde aber bereits nach einem Monat wieder entlassen. Ali Cremer starb 1992 an Krebs.

Literatur

  • Fritz Brustat-Naval: Ali Cremer: U 333, Verlag Ullstein, 2002

Weblinks

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S.263

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