HMS Boadicea (H65)

HMS Boadicea (H65)
Boadicea Royal Navy
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Technische Daten
Schiffstyp: Zerstörer
Verdrängung: 1.360 ts Standard
1.790 ts maximal
Länge: 98,40 m
Breite: 9,83 m
Tiefgang: 3,73 m
Antrieb: 3 Admirality-3-Trommel-Dampfkessel
2 Parsons-Dampfturbinen mit Einfachgetriebe
35.500 PS (24.990 kW)
Treibstoffvorrat: 390 t Heizöl
Geschwindigkeit: 35,25 kn (65,3 km/h)
Reichweite: 4.800 sm bei 15 kn
Besatzung: 138
Bewaffnung: 4 × 4,7 inch Schiffsgeschütze (4*1)
2 × 2-Pfünder-Flak (2*1)
8 × 21-Zoll-Torpedorohre (2*4)
20 Wasserbomben

HMS Boadicea (H65) war ein Zerstörer der B-Klasse der britischen Royal Navy, der auch im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde.

Das Schiff lief am 23. September 1930 als Teil der zweiten Zerstörerklasse der Royal Navy, die nach Ende des Ersten Weltkriegs gebaut wurde, bei Hawthorn Leslie in Hebburn, Newcastle upon Tyne, vom Stapel. In Dienst gestellt wurde es am 7. April 1931.

Die HMS Boadicea wurde zunächst gemeinsam mit ihren Schwesterschiffen der Home Fleet zugeordnet. 1939 war das Schiff jedoch Teil der Reserveflotte, weil in der Zwischenzeit eine Vielzahl modernerer Zerstörer in Dienst gestellt worden waren und außerdem Kosten vermindert werden sollten. Bei Kriegsbeginn wurde der Zerstörer wieder reaktiviert und der 19. Zerstörerflottille zugeteilt. Zu seinen Aufgaben gehörte insbesondere die Sicherung von Geleitzügen im Ärmelkanal, wozu insbesondere auch die Truppentransporte nach Frankreich zu rechnen waren, sowie Patrouillen in der Straße von Dover.

An der Operation Dynamo nahm das Schiff nicht teil, weil es sich zu diesem Zeitpunkt gerade in der Werft befand. Allerdings wurde es bei der weiteren Evakuierung britischer Truppen aus Nordfrankreich eingesetzt. Dabei wurde die HMS Boadicea vor Le Havre bei einem deutschen Luftangriff durch drei Bombentreffer schwer beschädigt.

Im Zuge der Reparaturen wurde die U-Boot-Abwehr- und Flugabwehr-Bewaffnung zulasten der Hauptgeschütze und eines Torpedorohrsatzes verstärkt. In den folgenden Monaten wurde die HMS Boadicea zur Sicherung von Geleitzügen im Nordatlantik eingesetzt.

Während des Winters 1941/42 diente der Zerstörer als Eskorte von Arktis-Konvois, durch die die Sowjetunion mit Kriegsmaterial beliefert wurde. Zeitweise war er auch einer speziellen Geleitgruppe zugewiesen, deren Aufgabe das Geleit großer Truppentransporter über den Atlantik war. Im November 1942 geleitete das Schiff einen der großen Geleitzüge für die Operation Torch; bei der eigentlichen Landung wurde die HMS Boadicea durch einen Artillerietreffer eines französischen Zerstörers beschädigt. Am 11. November 1942 nahm sie die Überlebenden des Truppentransporters Viceroy of India (19.648 BRT) an Bord, der bei Oran von einem deutschen U-Boot versenkt worden war.

Während der Winter 1942/43 und 1943/44 folgten weitere Einsätze im Nordmeer. In der Zwischenzeit, in der diese Geleitzüge wegen der langen Sommertage und der damit verbundenen besonderen Gefährdungen ausgesetzt wurden, war der Zerstörer im Mittelatlantik mit Geleit- und U-Jagd-Aufgaben betraut.

Auch bei der Landung in der Normandie im Juni 1944 war der Zerstörer wieder einem Geleitzug als Eskorte zugewiesen. Er pendelte in den Tagen nach dem 6. Juni regelmäßig mit Geleiten über den Ärmelkanal. Dabei wurde die HMS Boadicea am 13. Juni 1944 von einem deutschen Ju 88-Torpedobomber vor Portland Bill angegriffen. Einer der beiden Torpedos traf das vordere Magazin, das daraufhin explodierte. Das Schiff sank binnen kurzer Zeit mit erheblichen Verlusten unter der Besatzung. Von den 186 Männern an Bord konnten nur zwölf gerettet werden.

Das Heckteil des Wracks, das etwa bis zum vorderen Ende des Maschinenraums reicht, liegt auf der Position 50° 25′ 0″ N, 2° 45′ 0″ W50.416666666667-2.75 in 52 m Tiefe auf Sandgrund. Eine der 4,7-Zoll-Kanonen auf dem Heck steht noch und ist himmelwärts gerichtet, ebenso mehrere Flakgeschütze. Die Schiffsglocke wurde vor einiger Zeit geborgen. Die Position des abgebrochenen Bugs ist bislang unbekannt. HMS Boadicea ist seit 2006 durch den "Protection of Military Remains Act" von 1986 geschützt. Das Wrack darf zwar von außen durch Taucher betrachtet werden, das Eindringen oder das Sammeln von Souvenirs ist jedoch verboten.

Siehe auch

  • zu anderen Schiffen mit demselben Namen siehe HMS Boadicea

Literatur

  • M. J. Whitley: Destroyers of World War Two, Arms and Armour Press, London 1988 ISBN 0853689105

Weblinks


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