- Hajo Hoffmann
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Hans-Joachim Hoffmann (* 12. Februar 1945 in Lichtenfels) ist ein deutscher Politiker (SPD).
Inhaltsverzeichnis
Beruf und Familie
Hajo Hoffmann besuchte das Gymnasium und erreichte dort die Mittlere Reife. Nach einer Kaufmannslehre holte er 1970 das Abitur auf dem Saarland-Kolleg nach und studierte daraufhin Wirtschaftswissenschaften und Politikwissenschaften. 1974 schloss er sein Studium als Diplom-Ökonom ab und arbeitete danach als Angestellter der Volkshochschule sowie als Referent in der Erwachsenenbildung.
Hoffmann ist römisch-katholisch und verheiratet.
Politik
Seit 1970 ist Hoffmann Mitglied der SPD. Ab 1974 war er wirtschaftswissenschaftlicher Referent bei der SPD-Fraktion im Landtag des Saarlandes, bis er zwei Jahre später in den Bundestag gewählt wurde. Er konnte im Wahlkreis Saarbrücken-Stadt bei drei Wahlen ein Direktmandat erreichen. Zum 11. April 1985 schied er aus dem Parlament aus; für ihn rückte Fred Ranker nach. In den Jahren 1977 bis 1979 war er außerdem Mitglied des Europäischen Parlaments.
Nach dem Regierungswechsel im Saarland übernahm er im April 1985 das Amt des Wirtschaftsministers im Kabinett von Oskar Lafontaine, womit er die Nachfolge von Horst Rehberger antrat. 1991 wurde Hoffmann zum Saarbrücker Oberbürgermeister gewählt, weswegen er seinen Ministerposten an Reinhold Kopp abgab. Ab Mai 1999 war Hoffmann daneben Präsident des Deutschen Städtetages.[1]
Amtsenthebung und Verurteilung
Im Jahr 1999 geriet Hoffmann in die Kritik, als ihm in Zusammenhang mit Bauarbeiten an seinem Haus Untreue vorgeworfen wurde.[2] Trotz der Vorwürfe wurde er von den Bürgern bei der Oberbürgermeisterwahl im Februar 2001 in seinem Amt bestätigt.
Die Staatsanwaltschaft erhob im April 2001 Anklage gegen Hoffmann, woraufhin ihn das Amtsgericht Saarbrücken am 15. Mai 2002 zu einer Geldstrafe von 200 Tagessätzen à 125 Euro verurteilte.[3] Sein Amt als Städtetagspräsident legte Hoffmann daraufhin nieder, um zu verhindern, dass der Städtetag in Mitleidenschaft gezogen wird.[4] Nachfolgerin wurde die Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth. Einen Rücktritt als Oberbürgermeister lehnte Hoffmann allerdings mit der Begründung ab, dass das Urteil noch nicht rechtskräftig war.
Die schwarz-grüne Koalition im Saarbrücker Stadtrat versuchte im Juni ein Abwahlverfahren in Gang zu setzen, scheiterte jedoch an der dafür erforderlichen Zweidrittelmehrheit.[5] Das saarländische Innenministerium prüfte im Sommer eine Suspendierung und enthob Hoffmann schließlich am 27. August vorläufig des Dienstes.[6] Die Entscheidung wurde im November vom Verwaltungsgericht des Saarlandes bestätigt.[7] Hoffmanns Amtsgeschäfte übernahm Bürgermeister Kajo Breuer (Grüne).[8]
Zweitinstanzlich verurteilte das Landgericht Saarbrücken Hoffmann am 22. März 2004 zu einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen à 120 Euro, woraufhin er seinen Rücktritt als Oberbürgermeister ankündigte.[9] Bei den Neuwahlen im September 2004 konnte sich Charlotte Britz (SPD) gegen Josef Hecken (CDU) durchsetzen. Am 8. Dezember 2004 verwarf das Oberlandesgericht Saarbrücken Hoffmanns Revisionsantrag als unbegründet, womit das Urteil rechtskräftig wurde.[10]
Quellen
- ↑ Hoffmann neuer Präsident des Städtetages. In: Saarbrücker Zeitung vom 7. Mai 1999
- ↑ Schwere Vorwürfe gegen den OB. In: Saarbrücker Zeitung vom 22. Mai 1999
- ↑ Hoffmann wegen Untreue verurteilt. In: Saarbrücker Zeitung vom 16. Mai 2002
- ↑ Hoffmann: Rücktritt als Städte-Präsident. In: Saarbrücker Zeitung vom 29. Mai 2002
- ↑ Hoffmann bleibt im Amt. In: Saarbrücker Zeitung vom 12. Juni 2002
- ↑ Hoffmann als OB suspendiert. In: Saarbrücker Zeitung vom 28. August 2002
- ↑ Richter: Hoffmann bleibt suspendiert. In: Saarbrücker Zeitung vom 21. November 2002
- ↑ Im Rathaus wird die Macht neu verteilt. In: Saarbrücker Zeitung vom 29. August 2002
- ↑ Rathaus-Chef wird gesucht. In: Saarbrücker Zeitung vom 23. März 2004
- ↑ Hoffmann-Urteil jetzt rechtskräftig. In: Saarbrücker Zeitung vom 9. Dezember 2004
Stadtoberhäupter von Saarbrücken (seit 1888)Alfred Paul Neff (1888–1909) | Emil Mangold (1909–1919) | August Carl Klein (1919–1920) | Dr. Hans Neikes (1921–1935) | Ernst Dürrfeld (1935–1937) | Fritz Schwitzgebel (1937–1945) | Heinrich Wahlster (1945) | Dr. Emil Peter Heim (1945–1946) | Dr. Franz Maria Singer (1946–1949) | Johann Heinrich Barth (1949) | Peter Zimmer (1949–1956) | Johann Ecken (1956–1957) | Fritz Schuster (1957–1976) | Oskar Lafontaine (1976–1985) | Hans-Jürgen Koebnick (1985–1991) | Hajo Hoffmann (1991–2004 ab August 2002 suspendiert) | Kajo Breuer (2002–2004) | Charlotte Britz (seit 2004)
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