- Hans-Ulrich Obrist
-
Hans Ulrich Obrist (* 1968 in Weinfelden, Schweiz) ist ein Schweizer Kurator für zeitgenössische Kunst.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Nach den Studien der Ökonomie und Politik wandte Obrist sich der zeitgenössischen Kunst zu und hat seitdem mit ungewöhnlichen Ausstellungen, oft an Orten, die sich für Kunstpräsentationen noch nicht durchgesetzt haben, für Aufmerksamkeit gesorgt.[1] So organisierte er Ausstellungen im Nietzsche-Haus in Sils Maria oder dem Museum für Stadtentwässerung in Zürich. Er kuratierte u.a. Ausstellungen im Musée d’art moderne de la Ville de Paris, der Kunsthalle Wien, den Deichtorhallen in Hamburg und im New Yorker P.S.1. 2005 war er zusammen mit Daniel Birnbaum und Gunnar B. Kvaran Kurator von Uncertain States of America, einer vom CCS Bard Hessel Museum, Annandale-on-Hudson (USA) ausgehenden Wanderausstellung mit Zwischenstationen am Astrup Fearnley Museum of Modern Art, am Bard College in New York, in der Serpentine Gallery in London und am Reykjavik Art Museum.[2]
Obrist ist Gründer des Museum Robert Walser und Mitglied des Kuratoriums der Allianz Kulturstiftung[3]. Er ist Co-Direktor der Serpentine Gallery in London,[4] Autor verschiedener Werke der Kunstliteratur und lehrte an der European Graduate School in Saas-Fee, Schweiz.[1]
Obrist engagiert sich im "Interview Project", einer umfangreichen Kollektion von Interviews zwischen Obrist und Künstlern, Architekten, Filmemachern, Wissenschaftlern, Philosophen und Musikern. Hans Ulrich Obrist beschreibt in einer Vorlesung an der European Graduate School,[5] dass er diese Interviews als "endlose Konversation betrachtet" die die Grundlage für seine Arbeit und seine kuratorischen Konzepte bilden. Die Interviews sind teilweise im Magazin Artforum beziehungsweise in Buchform veröffentlicht worden. Längere Interviews wurden in der "Conversation Series" aufgelegt, mehrere dieser Bücher mit Interviews mit John Baldessari, Zaha Hadid, Dominique Gonzalez-Foerster, Yoko Ono, Robert Crumb und Rem Koolhaas sind bereits erschienen.
Für das Jahr 2010 wird Obrist vom Fachmagazin "Art Review" auf dem zweiten Platz der Liste der 100 einflussreichsten Menschen in der Kunstbranche gesehen, im Jahr 2009 war er die einflussreichste Person.[6]
Publikationen
- Interviews: 1, Charta (2003), ISBN 88-8158-431-X
- Gerhard Richter. 100 Bilder, Hatje Cantz Verlag (2005), ISBN 3-7757-1686-6
- Bruce Altschuler, Bruce Altshuler: Do It, Independent Curators (1998), ISBN 0-916365-51-4
- Mark Godfrey, Liam Gillick: Anri Sala, Phaidon Verlag GmbH (2006) ISBN 0-7148-4527-2
- Robert Violette, Gilbert: The Words of Gilbert & George: Writings, Statements, and Interviews 1969-1997: Writings and Interviews, Violette Editions (1998), ISBN 1-900828-00-6
Ausstellungen (Auswahl)
- Kurator der Ausstellung von Gregor Schneider: La maison morte u r 1985-1998, Musée d’art moderne de la Ville de Paris
Einzelnachweise
- ↑ a b Hans-Ulrich Obrist Faculty Seite an der European Graduate School. Biografie, Bibliografie, Fotos und Video Vorlesungen. (Englisch) (HTML). European Graduate School. Abgerufen am 11. Dezember 2010.
- ↑ Uncertain States of America. Reykjavik Art Museum. E-Flux. 5. November 2006 - 21 Januar 2007.
- ↑ Das Kuratorium. Allianz Kulturstiftung. 4. Juli 2008.
- ↑ Hans-Ulrich Obrist Kontakt. Serpentine Gallery. Kensington Gardens, London
- ↑ Hans-Ulrich Obrist. The Art of Curating. Vorlesung an der European Graduate School. Video. 79 Minuten
- ↑ Hans-Ulrich Obrist. The Power 100. Art Review. 2010
Weblinks
- Literatur von und über Hans-Ulrich Obrist im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Hans-Ulrich Obrist Webseite an der European Graduate School mit Biografie, Bibliografie, Fotos und Videos (Englisch)
- Marius Babias: „Mobile Plattformen für das Umsetzen von Obsessionen schaffen“ – Interview mit Hans-Ulrich Obrist von Oktober 1995
- Jan Winkelmann. Ein Gespräch mit Hans-Ulrich Obrist, 1996 (in holländischer Sprache veröffentlicht in: Metropolis M. Tijdschrift over hedendaagse kunst, No. 1, Februar 1996)
- Texte und kuratierte Projekte von Hans-Ulrich Obrist im museum in progress
Wikimedia Foundation.