- Hans Adolph von Buchwaldt
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Hans Adolph von Buchwaldt (* ca. 1620 vermutlich in Jersbek); † 16. März 1695 in Jersbek (vermutlich)) war Gutsherr der holsteinischen Güter Jersbek und Stegen.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Eltern
Hans Adolph von Buchwaldts Vater Jasper von Buchwaldt (* 1591; † 1629) war mit Anna Wensin (* 1596/1597; † 1674 vermutlich in Hamburg; deren Vater war der herzogliche Landrat und Amtmann auf Gottorf Gosche Wensin, * um 1562; † 1639; oo 1589 mit Eibe Rantzau, * 1573; † 1610) verheiratet. Aus dieser Ehe stammen zwei Söhne und eine Tochter (Hans Adolph; Gosche, * 27. September 1624; † 27. November 1700 in Hamburg; Dorothea, * 20. April 1627; † 1. Mai 1681 in Dänisch Nienhof, verheiratet in 2. Ehe mit Bendix von Blome auf Deutsch-Nienhof, Dänisch-Nienhof und Kaltenhof, * 29. Juni 1627; † 27. März 1688 in Dänisch Nienhof).
Die Witwe Anna von Buchwaldt hat nach dem Tod ihres Mannes (im Jahr 1629 mitten im Dreißigjährigen Krieg) die Güter Jersbek und Stegen erfolgreich nicht nur bis zur Volljährigkeit der beiden Söhne, sondern bis zur Rückkehr von deren Studienreisen geführt.
Ehe und vier Kinder
Hans Adolph von Buchwaldt hat am 23. November 1648 Margaretha Blome (* 1615; † 19. Mai 1672; Tochter des herzoglichen Landrats und Amtmanns von Tondern Wolf Blome auf Seedorf und Tesdorf, * 15. Januar 1582 in Kiel; † 18. Oktober 1667; verheiratet mit Adelheid Rantzau auf Putlos und Panker, * um 1595; † 1646) geheiratet.
Aus der Ehe gingen die vier Kinder Adelheid Benedikte († 2./3. Februar 1718 in Kiel; verheiratet 1674 mit Georg von Ahlefeldt auf Lindau, * 19. Juni 1651 in Kiel; † 16. November 1700), Jasper (* 31. August 1650 - † 1705 in Jersbek, verheiratet 1675 mit Ida Benedikte von Ahlefeldt aus dem Haus Haseldorf und Haselau in der Haseldorfer Marsch), Anna Margareta (* 1653; † 30. September 1726, begraben in Eckernförde; verheiratet 1674 mit dem Landrat und Amtmann zu Trittau und Reinbek, Geheimrat und Vizestatthalter Joachim von Ahlefeldt auf Buckhagen (1674), Olpenitz (1691) und Loitmark (1691), * 1646; † 9. September 1717 auf Buckhagen, begraben in Eckernförde) und Catharina († 1685, verheiratet mit Geheim- und Landrat Bendix von Ahlefeldt auf Kluvensiek, Osterrade, Cronsburg und Sehestedt * 21. März 1650; † 19. April 1712 in Osterrade) hervor.
Die drei Töchter wurden bei deren Heirat jeweils mit der erheblichen Summe von 18.000 Reichstalern Brautschatzgeldern sowie „mit Kleidern, Kleinodien, Kasten und Kastenwaren, Betten und Bettgewand, so wie es Ihrem adelichen Stande gemäß ist“, ausgestattet.
Leben und Lebensende
Hans Adolph von Buchwaldt war auf seiner Bildungsreise durch Europa als Student in Basel und 1646 an der Universität der deutschen Nation in Siena immatrikuliert.
Es wird ihm nachgesagt, dass er „für damalige Zeiten“ ein „weiser und väterlicher Gutsherr“ gewesen sei. Trotz erheblicher Zahlungen an seinen Bruder Gosche (Auszahlung des Erbes von 42.000 Reichstalern) und an die drei Töchter (Brautschatzgelder) hat er nur geringe Schulden hinterlassen.
Abstammung
Jasper von Buchwaldt (1591–1629) Hans Adolph von Buchwaldt (1620–1695) Gosche Wensin (1562–1639)
Landrat und Amtmann auf GottorfAnna Wensin (1596–1674) Eibe Rantzau (1573–1610) 1. Adelheid Benedikte von Buchwaldt (1645–1718)
2. Jasper von Buchwaldt (1650–1705)
3. Anna Margareta von Buchwaldt (1653–1726)
4. Catharina von Buchwaldt (1658–1685)Wolf Blome (1582–1667) Margaretha Blome (1615–1672) Adelheid Rantzau (1595–1646) Gutsherrschaft
Hans Adolph von Buchwaldt legte um 1662 die vier Hufen und drei Katen des Bauerndorfs Wulksfelde nieder, an deren Stelle er einen Meierhof errichten ließ. Aus einem im Gutsarchiv vorhandenen Dienstvertrag mit dem Verwalter Ludolph Töbing vom 12. März 1684 geht hervor, dass zur Zeit von Hans Adolph von Buchwaldt der Jersbeker Hof vom Eigentümer noch selbst bewirtschaftet wurde, die Verpachtung also erst in viel späterer Zeit erfolgt ist. Töbing sollte die Verwaltung der Güter Jersbek und Stegen mit gebührendem Fleiß verrichten und die Leibeigenen zum Hofdienst anhalten.
Hans Adolph von Buchwaldt kämpfte – wie zuvor schon seine Mutter – (teilweise mit Hilfe des dänischen Königs) mit der Stadt Hamburg um seine Rechte auf der Alster und für eine freie Alsterfahrt seiner Schiffe.
Hans Adolph von Buchwaldt ließ 1678 das heute noch existierende Torhaus sowie weitere Bauten des Wirtschaftshofes und die erste Schule im Mittelpunkt seiner Güter, in Bargfeld (Fliederweg 12, erstmalig 1688 erwähnt), errichten. Er stiftete 1675 in Bargfeld (Fliederweg), dem Mittelpunkt seiner Liegenschaften, das große Armenhaus (mit vier Stuben und einer Kammer für neun Bewohner). Er verfügte in seinem Testament von 1688, dass der jeweilige Gutsherr die Bargfelder Schule weiterhin zu unterhalten habe.
Literatur
- Danmarks Adels Aarbog (DAA), XXX (1913) I 182 ff. (Geschlecht: von Buchwaldt). LII (1935) II 23, 26 und 28 (Geschlecht: von Blome). LIII (1936) II 90 (Geschlecht: Wensin).
- Chr. L. E. Von Stemann: Beiträge zur Adelsgeschichte. Die Familie von Bockwold. In: ZSHG 4, 1873, 251–305.
- Ulrich Bärwald: Die Buchwaldts auf Borstel und Jersbek streiten mit der Stadt Hamburg über Rechte am Alster-Fluß. In: Heimatkundliches Jahrbuch für den Kreis Segeberg, Bad Segeberg 1989, 33–39.
- Ulrich Bärwald: Das Buchwaldt´sche Armenhaus. In: Dorfchronik Bargfeld-Stegen, Hamburg 1995.
- Curt Davids: Chronik des alten Gutsbezirks Jersbek-Stegen. Hamburg 1954.
- Hannelies Ettrich: Chronik Jersbek. Husum 1989.
- Barbara Günther (Hrsg.): Stormarn Lexikon, Neumünster 2003.
- Hermann Heitmann: Die Güter Jersbek und Stegen. Jersbek 1954 (vervielf. Ms.).
- Burkhard von Hennigs: Das Portal des Herrenhauses zu Jersbek. In: Jahrbuch für den Kreis Stormarn 1985, Husum 1985, 34-35.
- Burkhard von Hennigs: 400 Jahre Gut und Gemeinde Jersbek 1588–1988. in: Jahrbuch für den Kreis Stormarn 1989, Hamburg 1988, 84–102 (mit Fortsetzung im Jahrbuch 1990, Hamburg 1989, S. 13–26).
- Axel Lohr: Die Geschichte des Gutes Jersbek von 1588 bis zur Gegenwart. Diss. phil. Hamburg 2007, Stormarner Hefte Nr. 24, Neumünster 2007.
- Monika Maerten: Die Portraits von Benedikt und Dorothea von Blome bleiben erhalten. Jahrbuch der Heimatgemeinschaft Eckernförde, Eckernförde 45/1987, S. 21–26.
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