Tangstedt (Stormarn)

Tangstedt (Stormarn)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Tangstedt
Tangstedt (Stormarn)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Tangstedt hervorgehoben
53.73527777777810.08666666666733
Basisdaten
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Stormarn
Amt: Itzstedt
Höhe: 33 m ü. NN
Fläche: 39,86 km²
Einwohner:

6.331 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 159 Einwohner je km²
Postleitzahl: 22889
Vorwahl: 04109
Kfz-Kennzeichen: OD
Gemeindeschlüssel: 01 0 62 076
Adresse der Amtsverwaltung: Segeberger Str. 41
23845 Itzstedt
Webpräsenz: www.amt-itzstedt.eu
Bürgermeister: Hans-Detlef Taube (FDP)
Lage der Gemeinde Tangstedt im Kreis Stormarn
Hamburg Kreis Herzogtum Lauenburg Kreis Ostholstein Kreis Segeberg Lübeck Ahrensburg Ahrensburg Ammersbek Bad Oldesloe Badendorf Bargfeld-Stegen Bargteheide Barnitz Barsbüttel Braak Brunsbek Delingsdorf Elmenhorst (Stormarn) Elmenhorst (Stormarn) Feldhorst Glinde Grabau (Stormarn) Grande Grönwohld Großensee (Holstein) Großhansdorf Hamberge Hamfelde (Stormarn) Hammoor Heidekamp Heilshoop Hohenfelde (Stormarn) Hoisdorf Jersbek Klein Wesenberg Köthel (Stormarn) Lasbek Lütjensee Meddewade Mönkhagen Neritz Nienwohld Oststeinbek Pölitz Rausdorf (Holstein) Rehhorst Reinbek Reinfeld (Holstein) Rethwisch (Stormarn) Rümpel Siek (Holstein) Stapelfeld Steinburg (Stormarn) Tangstedt (Stormarn) Todendorf Travenbrück Tremsbüttel Trittau Trittau Trittau Wesenberg (Holstein) Westerau Witzhave ZarpenKarte
Über dieses Bild

Tangstedt (niederdeutsch Tangsteed) ist eine Gemeinde im schleswig-holsteinischen Kreis Stormarn. Sie liegt am nördlichen Stadtrand von Hamburg unweit der Stadt Norderstedt. Heute besteht die Gemeinde Tangstedt aus den Ortsteilen Tangstedt, Wilstedt, Wilstedt-Siedlung, Ehlersberg, Rade, Wiemerskamp und Wulksfelde.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Grabhügel im Gemeindegebiet weisen auf eine vorgeschichtliche Besiedlung hin. Der Ort Tangstedt wurde erstmals 1309 urkundlich erwähnt, der Ortsteil Wilstedt wurde bereits 1292 erwähnt.

1970 wurde das Amt Tangstedt mit den amtsangehörigen Gemeinden Tangstedt, Wilstedt und Wulksfelde zu einer neuen Großgemeinde zusammengelegt. Zum 1. Januar 2008 gab Tangstedt seine Amtsfreiheit auf und trat dem Amt Itzstedt (Kreis Segeberg) bei.

Gut Tangstedt

1475 wurde Tangstedt an Herzog Johann von Sachsen-Lauenburg verkauft und gehörte damit zum Amt Tremsbüttel. Mit dem Gut Tremsbüttel gelangte es 1571 in den Besitz der Herzöge von Holstein-Gottorf, die das Gut später erwarben und einige Jahre als Lehen an Friedrich von Ahlefeld übergaben. Das Gut wurde von einem Vogt verwaltet, die Bauern mussten Steuern zahlen sowie Hand- und Spanndienste verrichten. Bei der Errichtung des Gutshauses wurden die Bauern von ihrem Land vertrieben. 1692 erwarben die Pächter das Gut und erhielten die Gerichtsbarkeit, wodurch das Gut selbständig wurde. 1699 kaufte der schleswig-holsteinische Politiker Magnus von Wedderkop Tangstedt. Nach mehreren Eigentümerwechseln geriet das Gut durch Heirat und Erbschaft 1756 in das Eigentum der Familie von Holmer, an deren Wappen sich das Tangstedter Wappen anlehnt und in deren Eigentum es bis 1818 blieb.[2] Die Bauern erlangten erst 1860 ihre Freiheit wieder. Das Gut brannte 1947 nieder.

Gut Wulksfelde

Gut Wulksfelde

Das erstmals 1342 erwähnte, seit 1345 dem hamburgischen Domkapitel gehörende Dorf Wulksfelde wurde zwischen 1526 und 1533 an Marquardt von Bockwolde auf Gut Borstel verkauft. Es gelangte durch Erbteilung 1588 an das damals selbständig gewordene Gut Jersbek.

Hans Adolph von Buchwaldt legte um 1662 die vier Hufen und drei Katen des Bauerndorfs Wulksfelde nieder, an deren Stelle er einen Meierhof errichten ließ. Der Holländer bezahlte 1771 für das Halten von 70 Kühen eine Jahrespacht von 466 Reichstalern und 32 Schillingen. Baron Bendix Wilhelm Georg von Oberg verkaufte den Meierhof Wulksfelde mit den Dörfern Ehlersberg, Rade und Wiemerskamp nach Versteigerung am 20. Februar 1771 in Kiel an den vormaligen Inspektor auf Gut Grabau Justus Hermann Schaeffer für 26.000 Reichstaler.

Aus dem Meierhof wurde 1806 das Adelige Gut Wulksfelde im Itzehoer Güterdistrikt. Das Gut wechselte sehr oft seinen Eigentümer. Zeitweilig wurden eine Ziegelei, eine Kattunfabrik, eine Schnapsbrennerei, eine Glashütte und eine Braunbierbrauerei betrieben. In Rade arbeiteten eine Kornwassermühle am Sielbek (am 2. Mai 1883 abgebrannt) und eine Papierwassermühle am Gurbek (um 1855 abgebrannt).[3]

Das Gut Wulksfelde wurde im April 1966 an die Freie und Hansestadt Hamburg verkauft.[4] Auf dem verpachteten Hof wird seit 1998 ökologischer Landbau betrieben . Er gehört dem Netzwerk Demonstrationsbetriebe Ökologischer Landbau an. [5]

Politik

Von den 20 Sitzen in der Gemeindevertretung hat die CDU seit der Kommunalwahl 2008 sieben Sitze, die SPD sowie die Wählergemeinschaft BGT jeweils fünf Sitze und die FDP hat drei Sitze.

Wappen

Blasonierung: „In Rot das silberne holsteinische Nesselblatt; diesem aufgelegt ein schwarzer Schild mit einem silbernen Balken, der mit drei roten Rosen mit goldenen Butzen und goldenen Kelchblättern belegt ist.“[6]

Das Wappen von Tangstedt geht auf das Wappen der Familie von Holmer, den ehemaligen Gutsherren, zurück.

Wirtschaft

Von 1989 bis 1993 war Tangstedt der Verwaltungssitz der Seereederei Frigga.

Verkehr

In Tangstedt verkehren mehrere Buslinien, die dem HVV angehören.

Bildung

In Tangstedt selbst gibt es vier Kindergärten und eine Grundschule sowie eine Volkshochschule, die nächsten weiterführende Schulen sind in Norderstedt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

In der Liste der Kulturdenkmale in Tangstedt (Stormarn) stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.

Vereine

Der Wilstedter Sportverein (WSV) Tangstedt bietet Fußball, Handball, Leichtathletik, Badminton, Volleyball, Kinderturnen, Gymnastik, Judo und Tischtennis an.

Seit 1974 gibt es den Reitverein Tangstedt, der sich aus einem landwirtschaftlichen Betrieb entwickelt hat.

Die 1977 gegründete Kyffhäuserjugend Tangstedt ist seit vielen Jahren die größte selbständige Jugendorganisation der Gemeinde. Sie bietet u. a. Sportschießen, Freizeitsport in der Turnhalle, Spieleabende an und organisiert Ausflüge und Freizeitfahrten. So findet in jedem Jahr ein Himmelfahrtszeltlager mit über 100 Teilnehmern und im Sommer eine 14-tägige Auslandsfahrt statt. Seit vielen Jahren organisiert die Jugendgruppe das Tangstedt Open Air Festival, welches weit über die Grenzen Tangstedt bekannt ist.

Naherholungsgebiet

Die Gemeinde Tangstedt gehört zum Naherholungsgebiet Oberalster.

Persönlichkeiten

Weblinks

 Commons: Tangstedt (Stormarn) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistikamt Nord: Bevölkerung in Schleswig-Holstein am 31. Dezember 2010 nach Kreisen, Ämtern, amtsfreien Gemeinden und Städten (PDF-Datei; 500 kB) (Hilfe dazu)
  2. http://www.peter-doerling.de/Geneal/Bergstedt/Tangstedt.htm
  3. Alf Schreyer, „Menschenschicksale aus sieben Jahrhunderten“, in: W. O. Paul Kettel (Hrsg.), Naturpark Oberalster - Juwel der Naherholung im Nordosten Hamburgs, Hamburg 1976, 25-86.
  4. Axel Lohr, Die Geschichte des Gutes Wulksfelde seit 1771, in: Jahrbuch des Alstervereins 2010, Norderstedt 2010, 23-75.
  5. Das Betriebsportrait des Gutes Wulksfelde als Demobetrieb
  6. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein

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