- Hans Jaray
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Hans Jaray (* 24. Juni 1906 in Wien; † 6. Januar 1990 ebenda) war ein österreichischer Schauspieler, Regisseur und Autor.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Hans Jaray besuchte in Wien das Theresianum und die Akademie für Musik und darstellende Kunst. Sein erstes Engagement als Schauspieler führte ihn an die Neue Wiener Bühne, danach von 1925 bis 1930 an das Wiener Volkstheater, wo er vor allem Rollen des klassischen Repertoires verkörperte, von Hamlet bis Medardus.
1930 holte ihn Max Reinhardt ans Theater in der Josefstadt, wo er bis 1938 tätig war. Jaray schrieb auch selbst eine Reihe von Theaterstücken. Durch seine Darstellung des Franz Schubert in dem Willi-Forst-Film Leise flehen meine Lieder (1933) wurde er auch zu einem der bekanntesten Filmschauspieler in Deutschland und Österreich.
Nach dem Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland musste er als Jude in die USA emigrieren und arbeitete bis 1948 an Theatern in Hollywood und New York. 1942 war er einer der Mitbegründer der vor allem aus geflohenen Schauspielern bestehenden Truppe „The Players from Abroad“. Sein in den USA 1948 unter dem Titel One Day Missing veröffentlichter Roman erschien 1949 in deutscher Sprache als Es fehlt eine Seite. Sein kurz vor dem Tod geschriebener Lebensbericht Was ich kaum erträumen konnte ... wurde erst 1990 postum veröffentlicht.
1948 kehrte Jaray nach Wien zurück. Er trat zuerst am Volkstheater und ab 1951 am Theater in der Josefstadt auf, an dem er später auch inszenierte. Neben seiner Theaterarbeit, wo er vor allem in Boulevardstücken auftrat, wirkt Jaray auch wieder bei Filmproduktionen mit. Von 1954 bis 1964 unterrichtete er am Max-Reinhardt-Seminar, dessen Direktor er 1960 kurzzeitig war.
Hans Jaray wohnte zuletzt in Wien 3, Reisnerstraße 21; sein Grab befindet sich auf dem Hietzinger Friedhof (Gruppe 13, Nr. 46).
Auszeichnungen
- Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse, 1964
- Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold, 1973
- Großes Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, 1976[1]
- Ehrenring der Stadt Wien, 1981
- Verleihung des Titels Kammerschauspieler
- Ehrenmitglied des Theaters in der Josefstadt, 1986
Werke
- Ein feiner Herr. Lustspiel in drei Akten. [Als unverkäufl. Bühnenmanuskript vervielfältigt.] Eirich, Wien 1932. UBW
- Ist Geraldine ein Engel? Lustspiel in drei Akten. [Als unverkäufliches Ms. vervielfältigt.] Eirich, Wien 1933. UBW
- Christiano zwischen Himmel und Hölle. Schauspiel in sechs Bildern. [Ms. - (Text Maschinenschr. autogr.)] Eirich, Wien 1933. ÖNB
- Blaue Wolken. Komödie in sechs Bildern. Ms. Marton, Wien, Berlin, London 1936. ÖNB
- Ping-Pong. Lustspiel in drei Akten. [Als Bühnenms. vervielf. - (Maschinenschr. autogr.)] Eirich, Wien 1935. UBW
- Liebesheirat. 1937, Lustspiel
- Es fehlt eine Seite. Roman. [Erschien 1948 in New York u. d. T.: One Page missing.], Zsolnay, Wien 1948, ISBN 3-7766-1141-3. ÖNB
- Was ich kaum erträumen konnte ... Ein Lebensbericht. (Hrsg. v. Michaela Jaray.) Mit 40 Fotos sowie Verzeichnissen d. Theaterauftritte, Inszenierungen, Bühnenbearb. u. Filmrollen. Amalthea, Wien, München 1990, ISBN 3-85002-301-X.
Filme
- Pat und Patachon als Schwiegersöhne. 1926
- Die Liebe der Jeanne Ney. 1927, mit Brigitte Helm
- Kaiserliebchen. 1931
- Der Bettelstudent. 1931
- Leise flehen meine Lieder. 1933
- Peter. 1934
- Ball im Savoy. 1934
- Letzte Liebe. 1935
- Hoheit tanzt Walzer. 1935
- Marie Bashkirtseff. 1936
- Fräulein Lilli. 1936
- Der Pfarrer von Kirchfeld. 1937
- Ein Frauenherz vergisst nie. 1941
- Lydia. 1941
- Carnegie Hall. 1947
- Frühlingsstimmen. 1952
- Kolportage. 1964
- Der Kommissar: Der Tod fährt 1. Klasse. 1969, Fernsehserie
- Fedora. 1977, Regie: Billy Wilder
Literatur
- Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Band 3. Kremayr & Scheriau, Wien 1994, ISBN 3-218-00547-7, S. 344.
Einzelnachweise
Weblinks
- Literatur von und über Hans Jaray im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Unvergessene Stars der Josefstadt: Hans Jaray
- Hans Jaray in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Hans Jaray. In: Österreich-Lexikon, online auf aeiou.
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