- Hans Schmithals
-
Hans Schmithals (vollständiger Name Hans Felix Ernst Schmithals) - (* 28. März 1878 in Kreuznach; † 1. Oktober 1964 in München) war ein deutscher Künstler.
Leben
Nach einer abgebrochenen kaufmännischer Lehre in Darmstadt, arbeitete er ab September 1902 in den 'Lehr- und Versuch-Ateliers für angewandte und freie Kunst', kurz Debschitz-Schule genannt, von Hermann Obrist und Wilhelm von Debschitz in München. Er wurde nach seiner Ausbildung Lehrer in dieser Schule. Er betreute das Fach Handtapetendruck. Der Grundsatz dieser Schule, keine Unterscheidung zwischen bildender und angewandter Kunst zu treffen und gleichzeitig in verschiedenen künstlerischen Bereichen tätig zu sein, traf auch auf sein künstlerisches Schaffen zu. Obwohl er nur wenige Jahre als Maler tätig war, gilt er heute dennoch als bedeutender Anreger beim Übergang vom Jugendstil zur abstrakten Malerei. In Bildbänden zum Jugendstil sind häufig Bilder von ihm enthalten.
Er war auch als Innenarchitekt tätig und hat u.a. Autobahnraststätten eingerichtet. Daneben wurden Teppiche nach seinen Entwürfen in Cottbus in den Vereinigten Smyrna Teppichfabriken gewebt und ein Herrenzimmer von ihm wurde von der Fa. Frick in Pappenheim hergestellt.
Schmithals hatte sein Atelier in München in der Leopoldstraße. Im Krieg wurde dies jedoch total zerstört. Auch seine im Bayerischen Nationalmuseum gelagerten Bilder sind im Krieg teilweise zerstört oder beschädigt worden. Er versuchte nach 1960 sein Hauptwerk zu restaurieren bzw. zu rekonstruieren, was jedoch eine Debatte darüber hervorrief, ob es sich nun noch um 'Originale' handelt.
Im Heimatmuseum Bad Kreuznach, das einen eigenen Raum für ihn reserviert hat, befindet sich sein Nachlass. Jugendstilschmuck ist im Landesmuseum Mainz (Jugendstilabteilung) ausgestellt. Ein weiterer Nachlass befindet auch im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg.
Werke
- Die Alpen, Berlin, 1926
- Die deutsche Alpenstraße, 1936, völlig neu bearbeitet 1960
- Handwerk und Technik vergangener Jahrhunderte. 124 graphische Blätter ausgewählt, 1958
Literatur
- Die Kunst, Heft 10, 1987, 826ff - mit vielen Abbildungen
- Die Kunst, Heft 30, 1914, 264-272
- Katalog zur Münchner Ausstellung 1989 'Die Meister des Münchner Jugendstils', S.152ff
Wikimedia Foundation.
