- Hans von Gasteiger
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Hans von Gasteiger (* 1499 in Gasteig am Jaufen; † 27. Dezember 1577 in Nußdorf bei Wien) war einer der berühmtesten Wasserbaumeister Österreichs in der Renaissance.
Inhaltsverzeichnis
Leben
In einigen Quellen wird München als Geburtsort angegeben. Verlässlicheren Quellen zufolge stammte Hans Gasteiger aber aus Tirol und wurde 1499 in Gasteig am Jaufen geboren, wo schon seit dem 13. Jahrhundert Gasteigers ansässig sind.
Uhrmacherei
In München erlernte Gasteiger den Uhrmacherberuf und galt zusammen mit Hans Koch in München als führende Kraft seines Faches und wurde Bürger der Stadt.
Wasserbau
Später spezialisierte er sich auf den Brunnenbau und realisierte einige Projekte in süddeutschen Städten. Hans von Gasteiger erfand auch ein mechanisches Ziehwerk, mit dem der wichtige Transport von Eisenerzeugnissen über Geländestufen revolutioniert wurde.
Aufgrund seiner Erfahrung wurde er 1555 nach Wien berufen. Dort erhielt er den Auftrag zur Errichtung dreier Brunnenwerke zwischen der Ringmauer und dem Stadtwall. Danach widmete er sich der Regulierung und Beseitigung von Schifffahrtshindernissen im Donaustrom zwischen Krems und Wien und der Schiffbarmachung des „Wiener Arms“ (heute Donaukanal).
Es folgten hölzerne Wasserbauten in den Flüssen Enns im Gebiet Großreifling, Salza bei Weichselboden und Ybbs bei Waidhofen. Mit diesen Holzrechen wurden die Holzstämme gefangen, die auf den Flüssen geflößt wurden.
1559 begann Gasteiger mit dem Bau des Treppelweges an der Enns oberhalb von Steyr, der 1566 fertiggestellt wurde. Er diente dem Flussaufwärtstransport von Schiffen mit Pferdezug. 1561 wurde Gasteiger wegen seiner großen Verdienste von Erzherzog Karl II. in den Adelsstand erhoben. Auf Befehl desselben wurde am 5. April 1565 eine Kommission mit Hans von Gasteiger, der schon in Wien für seine Kaiserliche Majestät gearbeitet hatte, nach Steyr berufen. Durch diese Kommission bekam Gasteiger am 13. September 1567 den Auftrag zum Bau des „Gasteiger Rechens“ bei Großreifling. Diesen stellte er zwischen 1570 und 1575 als eines der größten Wasserbauwerke der Monarchie fertig. Somit war der Holzkohlebedarf für die lokalen Hämmer- und Radwerke gedeckt.
Im gleichen Jahr begann Hans von Gasteiger mit der Errichtung eines weiteren Treppelweges entlang der Enns zwischen Heimbach und Hieflau. 1583 wurde der Bau vollendet.
1568 erteilte ihm die niederösterreichische Kammer einen Auftrag über eine größere Anzahl Brunnenbuchsen für das geplante Wasserwerk in Ebreichsdorf.
Am 15. Juni 1570 heiratete Hans von Gasteiger in Reifling Margarethe, die Tochter des Radmeisters Wolf Knotz aus Eisenerz. Aus dieser Ehe gingen acht Kinder hervor.
Auf Drängen des Kaisers arbeitete Gasteiger noch 1575, im Alter von 76 Jahren, mit drei Gesellen am Brunnenwerk bei der Laurenzermühle am Schloss Neugebäude nahe Wien[1].
Im Jahr 1912 wurde in Wien Brigittenau (20. Bezirk) die Gasteigergasse nach ihm benannt.
Literatur
- Franz Huter (Hrsg.): Geschichte der Höfe und Familien von Ratschings und Jaufental mit besonderer Berücksichtigung des 16. Jahrhunderts. Wagner, Innsbruck 1970, (Geschichte der Höfe und Familien des Oberen Eisacktals 7), (Schlern-Schriften 174).
- Tiroler Heimatblätter Band 5-6
Quellen
- Hans von Gasteiger. In: Österreich-Lexikon, online auf aeiou.
- Hans von Gasteiger in Stiftung Seeau
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