- Hartmann Reim
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Hartmann Reim (* 1. März 1942 in Stuttgart) ist ein deutscher Prähistorischer Archäologe und war von 2005 bis 2007 Hauptkonservator der Denkmalpflege beim Regierungspräsidium Tübingen.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Reim sammelte schon vor seinem Studium als Praktikant bei Ausgrabungen des damaligen Landesdenkmalamts Baden-Württemberg archäologische Erfahrungen. Er studierte dann an der Universität Tübingen Vor- und Frühgeschichte, Urgeschichte und Archäologie. In Tübingen wurde er zum Bundesbruder der Landsmannschaft Ghibellinia Tübingen im Coburger Convent ernannt. Er promovierte dort 1969 und arbeitet dann im Staatlichen Amt für Denkmalpflege Tübingen.
Später wurde Reim Leiter des Referates „Vor- und Frühgeschichte“ des Landesdenkmalamts Baden-Württemberg, Außenstelle Tübingen. Bis zum 31. Dezember 2004 gab es das Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, das im Zuge einer Verwaltungsreform des Landes Baden-Württemberg aufgelöst wurde, so wurde er zum 1. Januar 2005 erster Leiter des Referates Denkmalpflege beim Regierungspräsidium Tübingen.
Leistungen
Reim leitete mehrere archäologische Untersuchungen, so war er 1972 Grabungsleiter der Ausgrabungen bei der Flächengrabungen auf „Hochmauren“ (Kastell III), dem so genannten Handwerkerbau, in der römischen Stadt Arae Flaviae, dem heutigen Rottweil. Des Weiteren leitete er die Ausgrabung des frühkeltischen Grabhügelfriedhofs in Rottenburg am Neckar („Lindele“) und die Grabungen im römischen Rottenburg. Seine bedeutendsten Grabungen waren die der hallstattzeitliche Siedlungsspuren und das Vorwerk mit dem mächtigen Befestigungsgraben bei der Heuneburg in Herbertingen-Hundersingen (Landkreis Sigmaringen) in den Jahren von 2000 bis 2003. Durch die Ausgrabungen im unmittelbaren Vorfeld der Heuneburg lieferte er für Verfechter der Pyrene-Theorie weitere Fakten. Pyrene wurde vom griechischen Geschichtsschreiber Herodot im 5. Jahrhundert v. Chr. erwähnt als eine an der Donau gelegene keltische Stadt unweit der Donauquelle. Reims Befund des aus dem 6. bis 5. Jahrhundert v. Chr. stammenden Wall-Graben-Systems um den Fuß der Heuneburg, der das Areal der Vorburg zwischen dem Heuneburg-Plateau und der bis zu 100 Hektar großen Außensiedlung gliedert, unterstreicht diese Theorie.
Mit seinen Lehraufträgen für Vor- und Frühgeschichte an der Pädagogischen Hochschule Reutlingen ab dem Wintersemester 1974 und der Eberhard Karls Universität Tübingen am Seminar für Vor- und Frühgeschichte ab 1989 engagierte er sich für eine enge Verbindung von Denkmalpflege und wissenschaftlicher Forschung und Lehre. Im Jahr 1992 erhielt er von der Universität Tübingen seine Professur. Er wurde zum 8. März 2007 als Leiter des Referates Denkmalpflege beim Regierungspräsidium Tübingen in den Ruhestand verabschiedet.[1]
Reim ist korrespondierendes Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts und war Mitglied des Verbandes der Landesarchäologen in der Bundesrepublik Deutschland.
Werke
Monographien (Auswahl)
- Die römische Wasserleitung von Obernau nach Rottenburg. Sumelocenna - Römisches Stadtmuseum. Rottenburg am Neckar 1996
- Der römische Gutshof bei Hechingen-Stein, Zollernalbkreis. Förderverein zur Erforschung und Erhaltung der Kulturdenkmale in Stein. Hechingen 1982
- Die spätbronzezeitlichen Griffplatten-, Griffdorn- und Griffangelschwerter in Ostfrankreich. Beck Verlag. München 1974
Aufsätze
Unter anderem- in: Archäologie in Deutschland. Konrad Theiss Verlag, seit 1984
- in: Kulturparks – Erbe und Entertainment. Publikationsreihe der Arbeitsgemeinschaft Donauländer
Anmerkung
- ↑ Pressemitteilung des Regierungspräsidiums Tübingen, Stand: 8. März 2007.
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