- Haruna (1915)
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Schnelles Schlachtschiff Haruna während eines amerikanischen Luftangriffes nahe Kure 1945 Baudaten Schiffstyp Bis 1928: Schlachtkreuzer
1928 bis 1934: Schlachtschiff
ab 1934: Schnelles SchlachtschiffSchiffsklasse Kongō-Klasse Bauwerft: Kawasaki, Kobe Kiellegung: 16. März 1912 Stapellauf: 14. Dezember 1913 Fertigstellung: 16. April 1915 Schwesterschiffe Kongō, Kirishima,Hiei Schiffsmaße Wasserverdrängung:
bis 1928Standard: 26.750 t
Maximal: 28.340 tWasserverdrängung:
ab 1933Standard: 32.670 t
Maximal: 36.600 tLänge in Kielhöhe:
Länge der Wasserlinie:
Länge über alles:Lpp: 191,7 m
LKWL: 211,8 m
Lü.a.: 214,6 mLänge:
nach UmbauLPP = 199,36 m
Lü.a. = 222 mBreite: 1915: 28 m
1940: 31,02 mTiefgang: 1915: 8,7 m
1940: 9,72 mTechnische Daten Kesselanlage: bis 1927: 36 kohlegefeuerte Yarrow-Kessel
1928-33: 6 kohlegefeuerte und 10 ölgefeuerte Kessel
ab 1934: 11 ölgefeuerte Kampon-KesselMaschinenanlage: Bis 1928: 4 Satz Brown-Curtis-Dampfturbinen
ab 1939: 4 Satz Kampon-Dampfturbinen mit EinfachgetriebeAnzahl der Propeller: 4 dreiflügelig Antriebsleistung: bis 1928: 64.000 PSw
ab 1933: 136.000 SHPGeschwindigkeit: bis 1928: 27,5 kn
1930-36: 25,9 kn
ab 1933: 30,5 knFahrbereich: 1915: 8.000 sm bei 14 kn
1940: 9.800 sm bei 18 knTreibstoffvorrat: 1915: 4.270 t Kohle und 1.020 t Heizöl
1940: 6.430 t HeizölBesatzung: 1.437 Mann Panzerung bis 1928 - Gürtelpanzer: 152 - 203 mm
- Schotten: 229 mm
- Barbetten: 254 mm
- Turm (Front): 229 mm
- Turm (Decke): 76 mm
- Oberdeck: 38 mm
- Unterdeck: 19 mm
- Gefechtsstand (-brücke): 254 mm
- Kasematten: 152 mm
ab 1933 - Gürtelpanzer: 152 - 203 mm
- Schotten: 229 mm
- Barbetten: 280 mm
- Turm (Front): 229 mm
- Turm (Decke): 152 mm
- Deck: 70 - 120 mm
- Gefechtsstand (-brücke): 254 mm
- Kasematten: 152 mm
Bewaffnung Bis 1928 - 8 x 35,6 cm in vier Zwillingstürmen
- 16 x 15,2 cm in je 8 Kasematten an Backbord und Steuerbord
- 7 × 8 cm Flak
- 4 Torpedorohre 53,3 cm
ab 1933 - 8 x 35,6 cm in vier Zwillingstürmen
- 14 x 15,2 cm in je 7 Kasematten an Backbord und Steuerbord
- 8 x 12,7 cm Flak
ab 1944: 12 × 12,7 cm L/40 Flak
in Doppellafetten - 20 x 2,5 cm Flak
ab 1943: 34 - 118 × 2,5 cm FlaK
in Einzel-; Doppel- u. Drillingslafetten
Verbleib Schicksal: am 24. Juli 1945 nach schweren Bombentreffern am Ankerplatz in Kure gesunken Die Haruna (jap. 榛名) war ein Kriegsschiff der japanischen Marine im Ersten und Zweiten Weltkrieg. Fertiggestellt als Schlachtkreuzer der Kongo-Klasse, wurde es später zu einem Schlachtschiff umgebaut. Benannt war es nach dem Berg Haruna, nahe der Stadt Shibukawa.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Daten
- Baubeginn: 16. März 1912, Kawasaki, Kobe
- Stapellauf: 14. Dezember 1913
- In Dienst gestellt: 16. April 1915
- Umbau: 1928 und 1933
- Schicksal: am 28. Juli 1945 nach schweren Bombentreffern am Ankerplatz in Kure gesunken.
Einsatzgeschichte der Haruna
Nach ereignislosen Einsätzen vor der chinesischen Küste wurde die Haruna 1928 zunächst zum Schlachtschiff umgebaut.
Nach Japans Austritt aus dem Völkerbund 1933 erfolgte der Umbau zum schnellen Schlachtschiff. Es wurden eine Reihe von Neuerungen eingeführt: u.a. wurden mehrere Plattformen über dem Brückenaufbau am vorderen Mast hinzugefügt, so dass der typische Pagodenmast entsteht. Neben einer neuen Gefechtsbrücke, Kompassbrücke und Einrichtungen zur Nahbereichsfeuerleitung wurde auch ein neuer Entfernungsmesser installiert. In den Jahren 1936-1938 war der spätere Admiral Itō Seiichi Kommandant des Schiffes gewesen.
Die Haruna war 1942 zunächst Teil der Sicherungsgruppe von Vizeadmiral Kondō, die die Landungen auf den Philippinen unterstützte. Später war sie mit der Kampfgruppe eingesetzt, die die japanische Landungsunternehmen in Niederländisch-Ostindien absichern sollte. Im April 1942 nahm die Haruna am Angriff japanischer Marineeinheiten auf britische Schiffe und Einrichtungen auf der Insel Ceylon teil. Ein Aufklärungsflugzeug der Haruna entdeckte im Zuge dieser Operation den britischen Flugzeugträger HMS Hermes und führte die Bomberstaffeln der japanischen Flugzeugträger zu ihrem Ziel.
Im Juni 1942 war sie als Nahsicherung für die Trägerkampfgruppe in der Schlacht um Midway eingesetzt. Sie wurde zum Ziel mehrerer Luftangriffe durch land- und seegestützte US-Flugzeuge, wobei sie leicht beschädigt wurde. Sie übernahm später den Großteil der von den Zerstörern geretteten Seeleute der versenkten, japanischen Flugzeugträger.
Im Oktober 1942 beschoss sie das Flugfeld auf Guadalcanal gemeinsam mit der Kongō. Beide Schiffe beschossen das Flugfeld 80 Minuten lang und verschossen zusammen etwa 900 35,6 cm Granaten. Später nahm sie an der Schlacht um die Santa-Cruz-Inseln teil.
Später war die Haruna als Teil der Fernsicherung für die Evakuierung japanischer Truppen nach der Schlacht um Guadalcanal eingesetzt.
1943 erfolgte dann ihre Aufrüstung in Kure mit Radar Typ 21 (das 1944 ergänzt wurde durch zwei Typ 22, zuletzt auch als Serie Kai4S zur Feuerleitung geeignet, und zwei Typ 13, sowie passive Warnsysteme E-27), mit zusätzlichen Flugabwehrgeschützen (zwei weitere 12,7-cm-Zwillingslafetten im Austausch gegen sechs abgegebene 15,2-cm-Kanonen, sowie zahlreichen 25-mm-Waffen) und einer Verstärkung des Panzerschutzes an der Ruderanlage. Während der Schlacht in der Philippinensee erhielt die Haruna zwei schwere Bombentreffer, blieb jedoch einsatzfähig.
In der See- und Luftschlacht im Golf von Leyte als Teil von Admiral Kuritas Schlachtschiffgruppe eingesetzt, wurde die Haruna beim Anmarsch ins Kampfgebiet durch Trägerflugzeuge angegriffen und leicht beschädigt. Zusammen mit ihrem Schwesterschiff Kongō und dem Superschlachtschiff Yamato beschoss sie die amerikanischen Geleitflugzeugträger von Admiral Sprague in der Schlacht vor Samar.
Durch einen Navigationsfehler lief sie später auf eine Sandbank auf und musste sich bis Januar 1945 Reparaturen unterziehen. Als die Haruna wieder einsatzbereit war, hatte sich die Treibstoffversorgung derart verschlechtert, dass sie nie wieder an längeren Operationen teilnehmen konnte.
Im Juni und Juli 1945 wurde sie an ihrem Ankerplatz trotz verschiedener Tarnmaßnahmen das Ziel mehrerer Luftangriffe durch US-Trägerflugzeuge und landgestützte US-Bomber, die von Okinawa aus operierten. Die Angriffe durch die Bomber von Okinawa aus wurden von starken Verbänden aus großer Höhe durchgeführt und richteten vor allem an Land Schäden an. Erst ein Volltreffer in der Wasserlinie brachte das Schlachtschiff letztendlich am 28. Juli zum Sinken. Es starben 65 Seeleute.
Wrack
Das in flachem Wasser gesunkene Schiff konnte 1946 abgewrackt werden.
Fußnote
Die Einheit tons [ts] auch long tons genannt hat 1.016 kg, im Gegensatz zur metrischen Tonne mit 1.000 kg. Diese Unterscheidung nur der Ordnung halber, da bei den hier genannten Internationalen Flottenverträgen diese Einheit verwendet wird.
Literatur
- R. A. Burt: Japanese Battleships 1897-1945. Arms and Armour Press, ISBN 0-85368-758-7
- Jane´s Publishing Company, 1919: Jane´s Fighting ships of World War 1, Studio Editions, London 1990 ISBN 1-85170-378-0
Weblinks
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