Hasborn-Dautweiler

Hasborn-Dautweiler
Hasborn-Dautweiler
Gemeinde Tholey
Wappen von Hasborn-Dautweiler
Koordinaten: 49° 30′ N, 6° 59′ O49.4919444444446.9794444444445350Koordinaten: 49° 29′ 31″ N, 6° 58′ 46″ O
Höhe: 350 m ü. NN
Fläche: 9,04 km²
Einwohner: 2.804 (30. März 2005)
Postleitzahl: 66636
Vorwahl: 06853
Das Alte Rathaus von Hasborn-Dautweiler

Hasborn-Dautweiler gehört zu der Großgemeinde Tholey im Landkreis St. Wendel im nördlichen Saarland.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Blickt man vom Schaumberg in westliche Richtung, so sieht man das im Brühltal gelegende Hasborn-Dautweiler mit seinen rund 2800 Einwohnern. Es ist geographischer Mittelpunkt der Gemeinde Tholey. Seine besonderen baulichen Merkmale sind die neugotische Kirche, das in Fachwerkhausführung gehaltene Pfarrhaus, sowie das unter Denkmalschutz stehende alte Rathaus.

Schon Kelten, Römer und Franken schätzten die sonnige, windgeschützte Lage und siedelten an den sanften Abhängen, wie die zahlreichen Bodenfunde aus der Latènezeit, der gallo-römischen und der merowingischen Zeit bezeugen.

Besonders erwähnenswert und historisch bedeutsam sind die auf der Gemarkung vorhandenen und in ihrer Ursprungsform größtenteils erhaltenen keltischen und römischen Höhenstraßen. Sie sind Teil des gallo-römischen Saar-Lor-Lux Kulturwanderweges.

Bereits im Jahr 974 n. Chr. beurkundete Bischof Wilgfriedus von Verdun die Übergabe der Kirche in Hannocherbrunn (Hasborn) an das Benediktinerkloster St. Paul in Verdun. Die Ritter Gerlach und Wilhelm von Schwarzenburg schenkten im Jahre 1279/80 das Patronatsrecht ihrer Kirche in Hasborn dem Kloster Fraulautern. Die Vorfahren wurden dadurch schon mehrere Jahrhunderte früher als alle Nachbargemeinden von der Leibeigenschaft befreit.

Lebensgrundlage der Bewohner bildete bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts Ackerbau und Viehzucht. Auch wurden Fuhrdienste für die nahe gelegene Mangan-Erzgrube Krettnich durchgeführt.

Grenznähe und kriegerische Auseinandersetzungen verhinderten in der Folgezeit eine positive Entwicklung von Handel und Handwerk. Durch die Verlegung der Stumm'schen Eisenwerke vom Hochwald an die Blies und Saar im 19. Jahrhundert und dem daraus resultierenden enormen Kohlebedarf ergaben sich für die stark angewachsene Bevölkerung neue Beschäftigungsmöglichkeiten. Mit dem sog. „Bergmanns-Bauern“ bildete sich ein neuer Berufsstand heraus. Während der Mann die ganze Woche über auf der Grube arbeitete, musste die Frau mit ihren Kindern die schwere Feldarbeit verrichten, denn in Hasborn hatte jede Familie ab 1809 eigenen Grundbesitz. Dadurch waren die Bergleute krisengeschützt und nicht nur lohnabhängig. Es war daher kein Zufall, dass der Gründer des Rechtschutzvereins und Bergarbeiterführer Nikolaus Warken, genannt „Eckstein“ (* 26. Dezember 1851; † 24. August 1920), aus Hasborn die Saarbergleute gegen Ungerechtigkeit mobilisierte und den ersten Streik ausrief, den viele Bergleute befolgten.

Die Gründung eines Bauunternehmens durch Josef Backes im Jahre 1932, die Niederlassung der Firma Dowidat im Jahre 1963 sowie die Ansiedelung weiterer leistungsfähiger mittelständischer Betriebe bilden bis heute zusammen mit einer positiven Entwicklung in Handel und Handwerk die sichere Grundlage und Haupteinnahmequelle für viele aus der Bevölkerung. Die Nähe zur Autobahn brachte dem Ort die Anbindung an das überregionale Verkehrsnetz.

Hasborn-Dautweiler verfügt über eine Kulturhalle, eine neue Sporthalle sowie ein Sportstadion mit Rasenplatz.

Die Fußballmannschaft des SV Rot-Weiß Hasborn-Dautweiler wurde über die saarländischen Grenzen hinaus bekannt, als sie 2007/2008 durch den Sieg im Saarlandpokal in die Hauptrunde des DFB-Pokals einzogen und 0:8 gegen Hansa Rostock verloren. Das Team spielt in der Oberliga Südwest.

Mehr als 40 Ortsvereine fördern die Geselligkeit, pflegen alte Traditionen und bereichern das Gemeinschaftsleben.

Kirche

St.Bartholomäuskirche Hasborn Dautweiler
Orgel von St.Bartholomäus

Die neugotische Kirche St.Bartholomäus, erbaut von 1902 bis zur Einweihung am 24. Oktober 1904, wurde im Jahre 1969 aus Platzgründen umgebaut. Die Apsis wurde abgerissen und stattdessen entstand ein größeres Querhaus modernen Baustils. Hier befinden sich außerdem die neue Empore im östlichen Querhausarm mit der Orgel aus Leonberg (2 Manuale/29 Register) und die darunterliegende Sakristei. Das Hauptportal ist in Hasborn nicht, wie bei den meisten Kirchen nach Westen, sondern nach Norden ausgerichtet.

Persönlichkeiten

Weblinks


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