- Haus Cramer KG
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Warsteiner Brauerei Haus Cramer KG Unternehmensform Kommanditgesellschaft Gründung 1753 Unternehmenssitz Warstein, Kreis Soest Unternehmensleitung Catharina Cramer
Mitarbeiter 2.200 Mitarbeiter Branche Bierbrauerei Website Die Warsteiner Brauerei Haus Cramer KG ist eine deutsche Großbrauerei, die in Deutschland für den Binnen- und Exportmarkt produziert.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im Jahr 1753 erfolgte erstmals die Zahlung einer Biersteuer durch den Landwirt Konrad Cramer. Damit begann die Tradition der kontinuierlich im Familienbesitz befindlichen Brauerei. Von Casper Cramer wurde 1802 das Stammhaus des Unternehmens errichtet.
Der eigentliche Aufschwung begann 1884 mit der Anbindung Warsteins an die Eisenbahn. Damit wurde über den engeren lokalen Rahmen hinaus der Versand des Bieres möglich. Eine Modernisierung und Expansion des Betriebes erfolgte durch die Inbetriebnahme einer ersten Dampfmaschine im Jahr 1895 und die Eintragung ins Firmenregister 1898. Bis 1920 entwickelte sich die Brauerei zu einem für damalige Verhältnisse modernen Unternehmen, das neben der Pils- und Bockbierherstellung auch Limonaden und Tafelwasser abfüllte.
Mit der Erschließung der Kaiserquelle begann ab 1928 die Konzentration auf die Herstellung von Pils. Mit einer Braukapazität von über 100.000 Hektolitern pro Jahr zählte Warsteiner 1960 zu den deutschen Großbrauereien. Im Jahr 1972 wurde die Produktion in die „Waldparkbrauerei“, einen Betrieb außerhalb der Stadt, verlegt. Mit über 2 Millionen Hektoliter war Warsteiner 1984 Deutschlands größte Biermarke. Trotz der Einführung neuer Produkte sank der Absatz in den letzten Jahren wieder.
Seit 1990 gehört die Paderborner Brauerei, die diverse Biermarken im Niedrigpreissegment anbietet zur Warsteiner-Gruppe[1].
Produkte
Die Brauerei produziert und vertreibt ihr Sortiment unter der als „Premium“-Produkt bezeichneten Marke Warsteiner. Sie hat als Pionier das Markenimage anstelle der individuellen Produkte beworben. Zur Produktpalette gehören (Stand 2007)
- Warsteiner Premium Verum: Bier nach Pilsner Brauart, jedoch deutlich heller und weniger malzaromatisch als das ursprüngliche Pilsner Bier. Im Gegensatz zu einigen norddeutschen Biermarken ist es auch erheblich weniger gehopft, so dass es sowohl weniger bitter ist als auch kaum Hopfenaroma oder -geschmack hat. Es wird in weltweit über 60 Länder exportiert.
- Warsteiner LCE: In der Limited Club Edition ist ebenfalls Warsteiner Premium Verum enthalten, jedoch wird dieses in einer Klarglasflasche mit fluoreszierendem Etikett angeboten. Es ist speziell für die „Szene-Gastronomie“ gedacht.
- Warsteiner Dunkel: Dunkles Bier, ausschließlich für den amerikanischen Markt. Wird beworben als Premium German Dunkel.
- Warsteiner Premium Alkoholfrei: ein alkoholfreies Bier in Anlehnung an das „original“ Warsteiner und mit 0,0 % Alkohol (im Gegensatz zu vielen Konkurrenten, deren als alkoholfrei gesetzeskonform deklarierbares Bier einen geringen Restalkoholgehalt hat).
- Warsteiner Premium Radler: traditionelles Biermischgetränk mit Mischung aus 50 % Warsteiner und 50 % klarer Zitronenlimonade.
- Warsteiner Premium Orange/Lemon/Cola: Biermischgetränke mit Orangen-, Zitronen-Limetten- und Cola-Biermix als Erfrischungsgetränk.
Außerdem gehören die Biermarken Paderborner Pilsener, Paderborner Export, Paderborner Alt, Paderborner + Cola und Paderborner Radler aus dem Niedrigpreis-Segment sowie folgende regionale Biermarken zum Unternehmen: Weissenburg Pilsener, Herforder Pils, Isenbeck Premium Pils, Paderborner Gold Pilsener, König Ludwig Weißbier, König Ludwig Dunkel (König Ludwig Schlossbrauerei Kaltenberg) und Frankenheim Alt (Brauerei Frankenheim)
Internationale Entwicklung
Der deutsche Brauer versucht seit mehreren Jahren sich dauerhaft in Afrika niederzulassen. Die Warsteiner Brauerei hat in Kamerun die Brauerei SIAC-Isenbeck, nach einer Reihe gerichtlicher Verfahren und nachdem seinem Gründer und Geschäftsführer gekündigt wurde (2003), aufgekauft. Die Sache wird zur Zeit (2006-...) vor internationalen Gerichtsbarkeiten verhandelt (Internationaler Schiedsgerichtshof (CCI) in Paris).[2]
Sponsoring
Die Warsteiner Brauerei ist Sponsor verschiedener Sportarten.
Fußball
Warsteiner ist Partner von Fortuna Düsseldorf, SC Paderborn (3. Liga) und des SV Lippstadt 08 (Westfalenliga).
Ballonsport
Die Warsteiner Brauerei ist weltweit der größte Einzelsponsor des Ballonsports. Es werden etwa 100 Teams weltweit mit 120 Luftfahrzeugen (hauptsächlich Heißluftballone, danach Gasballone und wenige Blips) gesponsert.
Seit 1986 richtet Warsteiner in den ersten September-Tagen die „Warsteiner Internationale Montgolfiade“ (WIM) aus.Bis 1996 fand die Veranstaltung alle zwei Jahre statt. Seitdem können Fans der Luftfahrt die bunten Heißlüfter jährlich im Sauerland bestaunen. Mittlerweile pilgern jährlich rund 250 Ballonteams und 200.000 Besucher zur Ballonfiesta nach Warstein.
Reitsport
Warsteiner unterstützt den CHIO in Aachen und richtet seit einigen Jahren auch selbst ein Turnier aus, die „Warsteiner Champions Trophy“ in Warstein, zu der jährlich Top-Reiter aus der ganzen Welt kommen.
Wintersport
Im Wintersport sponserte Warsteiner Weltcup-Events in folgenden Sportarten: Langlauf, Nordische Kombination, Alpin und Skispringen sowie die Wettbewerbe bei der Nordischen und der Alpinen Ski-WM 2005.
Hockey
Warsteiner ist Namensgeber des Warsteiner HockeyPark in Mönchengladbach und Sponsor der Hockey-Nationalmannschaft.
Das Unternehmen
Die Marke „Warsteiner“ gehört neben anderen Marken zur Haus Cramer GmbH & Co. KG. Die Geschäftsführung bilden Albert Cramer, als Inhaber der Warsteiner Brauerei seine jüngste Tochter Catharina Cramer sowie Peter Himmelsbach, Geschäftsführer für den Bereich Technik und Staphan Fahrig, Geschäftsführer für den Bereich Finanzen. Um sich Marktanteile in der Gastronomie zu sichern, kaufte Warsteiner in den letzten Jahren auch einige große Getränkefachgroßhändler auf.
Die Brauerei hat für die Stadt Warstein und die gesamte Region einen hohen wirtschaftlichen Stellenwert und machte Warstein deutschlandweit bekannt. Das Unternehmen prägt zu einem großen Teil das kulturelle Leben in Warstein.
Welcome Hotels
Die Haus Cramer Gruppe ist seit dem Jahre 1998 auch im Hotelbereich aktiv. Die Welcome Hotelgruppe, die ihre Zentrale ebenfalls im sauerländischen Warstein hat, zählt zu den 50 umsatzstärksten Hotelgesellschaften in Deutschland. Es werden 8 eigene, 4 gepachtete und 2 gemanagte Hotels betrieben. Damit werden 14 Hotels mit 3 bis 4 Sternen und 1614 Zimmern mit 3335 Betten betrieben und ca. 530 Mitarbeiter beschäftigt. Die neuen Hotels in 2007 befinden sich in Paderborn (153 Zimmer, eröffnet September 2007) und in Darmstadt (208 Zimmer, Eröffnung Dezember 2007). Zum 1. August 2007 bereits wurde das Mercure Grand Hotel Meißen als Welcome Parkhotel Meissen übernommen.[3]
Brauorte
Das Bier wird an verschiedenen Standorten gebraut: Der überwiegende Teil der Biere wird in der Warsteiner Brauerei in Warstein gebraut, weitere Biersorten in Paderborn und Herford. Außerdem wird die Marke Warsteiner Premium Verum noch in anderen Ländern der Welt in Lizenz gebraut und vertrieben. Aktuell finden Lizenzproduktionen in Argentinien (CASA Isenbeck, Tochterbrauerei), Russland, Mauritius und Panama statt.
Besucherzentrum
Zur Warsteiner Brauerei gehört seit dem 15. Mai 2006 ein Besucherzentrum.
Das Besucherzentrum selbst besteht aus insgesamt drei Gebäuden mit einer Gesamtfläche von 2.200 Quadratmetern. Bei den Neubauten wurde darauf geachtet, dass sich die Fassaden der typischen Sauerländer Architektur anpassen. Die Hallenfassade ziert ein kupferner Sudkessel der gleichzeitig als Eingang zum „Welcome Center“ dient. Das Areal des Besucherzentrums misst rund 53.000 Quadratmeter. Der Biergarten ist mit Rosskastanien bepflanzt und geht in ein 14.000 Quadratmeter großes Gelände mit heimischen Bäumen, Sträuchern und Bodendeckern über.
Die so genannte „Warsteiner Welt“ zeigt den Besuchern Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des 1753 gegründeten Unternehmens. In einer etwa eineinhalb Stunden langen Vorstellung erfährt man hier Geschichtliches und Fakten über die Warsteiner Brauerei und den Prozess des Bierbrauens allgemein. Die Tour beginnt mit der Vorstellung im Multimediatheater „Rotarium“. Dabei bewegt sich der Zuschauer auf elektronisch gesteuerten Drehplattformen auf die einzelnen Bühnenbilder der 360-Grad-Leinwand zu.
Die weitere Tour durch die „Warsteiner Welt“ führt im Panoramabus „S’TEAMer“ über das Brauereigelände, während auf integrierten Flachbildschirmen zu acht Produktionsstätten wie Maischpfanne, Whirlpool, Gärtank, Lagertank, Filter und Abfüllanlage ein erklärender Film gezeigt wird. Die Kommentare zu den einzelnen Stationen werden in mehreren Sprachen angeboten. Am Ende der Rundfahrt gelangt der Besucher erneut in die Willkommenshalle des Besucherzentrums, in dem sich Exponate über die Produkte der Privatbrauerei und der Eingang zu einem Indoor-Biergarten mit 150 Sitzplätzen befinden.
Innerhalb des Besucherzentrums kann ausschließlich bargeldlos mit Hilfe der Welcome Card bezahlt werden. Auf der Karte wird zu Beginn des Besuchs ein Guthaben gebucht, welches dann bei Verzehr oder Einkauf automatisch wieder abgebucht wird. Die Geschäftsführung der Warsteiner Brauerei erhofft sich rund 160.000 Besucher pro Jahr.
Kritik
Gerücht der Scientologyzugehörigkeit
In den 90er Jahren tauchten Gerüchte auf, das Unternehmen hinge auf verschiedene Weise mit der Church of Scientology zusammen, was stets ohne Beleg blieb. [4] Die Firma wehrte sich mit einer Anzeigenkampagne, konnte die Urheber dieses Gerüchts jedoch nicht ausfindig machen[5].
Quellen
- ↑ http://www.paderborner-brauerei.de/index_2.php?id=1
- ↑ Passion bière
- ↑ Welt-Online: „Warsteiner-Chef betreibt auch Hotels“
- ↑ Manager Magazin: Der Premium-Bierbrauer
- ↑ Religio.de „Nichts als Gerüchte“
Literatur
- Tanja Bessler-Worbs/Klaus Pradler: Entdeckungen. Dokumente aus firmengeschichtlichen Sammlungen des südöstlichen Westfalen. Arnsberg, 2001. S.176.
Weblinks
51.4216666666678.3544444444445Koordinaten: 51° 25′ 18″ N, 8° 21′ 16″ O
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