Haus "Hohe Pappeln"

Haus "Hohe Pappeln"
Das Haus „Hohe Pappeln“ mit südlicher Terrasse

Das Haus „Hohe Pappeln“ war das Wohnhaus Henry van de Veldes in Weimar.

1902 kam der belgische Architekt und Designer Henry van de Velde auf Einladung seines Freundes und Förderers Harry Graf Kessler als künstlerischer Berater nach Weimar. 1906-1907 errichtete er für sich und seine Familie ein Landhaus in der Belvederer Allee. Die Gestaltung des Hauses gilt als beispielhaft für seine Frühwerke. Seinen Namen verdankt die Villa ihrer Lage inmitten eines großen Gartens mit hohen Pappeln.

Die Anlage des Hauses widerspricht allen (bis dahin) geltenden Regeln der Architektur; van de Velde machte seine eigenen Regeln und setzte damit neue Maßstäbe. Helene von Nostitz, ebenfalls im Kreis um das Neue Weimar tätig, schrieb: Als ob sich der Boden gewölbt hätte, so wächst unter den Kastanienbäumen der Allee van de Veldes Haus, klein, fest und organisch wie eine Pflanze aus der Erde, davor hohe Stauden und das Summen der Bienen.

1917 verließ van de Velde Weimar; das Haus wechselte in den folgenden Jahren oft den Besitzer, 1941 wurde es von der evangelischen Kirche erworben, die es als Wohnhaus der Weimarer Kirchenmusiker nutzte. 1985 wurde Hohe Pappeln unter Denkmalschutz gestellt, 1990-1994 wurde der Originalzustand des oft umgebauten Gebäudes wieder hergestellt. Ende der 1990er Jahre musste die Landeskirche Thüringen das Haus wegen Geldmangels verkaufen. Träger wurde der Verein der Freunde des Hauses Hohe Pappeln, der das Grundstück mit Spendengeldern aus breiten Bevölkerungsschichten kaufen und der Öffentlichkeit zugänglich machen konnte.

Zu besichtigen sind das Speisezimmer sowie Teile des Arbeits- und Damenzimmers mit van de Veldes Möbelentwürfen, deren Design den Jugendstil wesentlich mitprägte.

Weblinks

50.95972222222211.3421944444447Koordinaten: 50° 57′ 35″ N, 11° 20′ 32″ O


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