- Hausorden der Treue
-
Der Hausorden der Treue war der Hausorden von Baden und wurde ursprünglich durch Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach als Lohn für Verdienste und zur Erinnerung an die Grundsteinlegung seiner neuen Residenz Karlsruhe am 17. Juni 1715 gestiftet. Der Orden wurde nach der Sitte mit französischem Namen benannt und hieß "Ordre de la fidelite", der später in "Orden der Treue" umbenannt wurde.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Mit der Erhebung der Kurwürde am 8. Mai 1803 ergänzte Markgraf Karl Friedrich von Baden den Orden um eine Kommandeur-Klasse. Nach der Entstehung des Großherzogtums Baden im Jahr 1806, war er ein hoher Orden des Landes. Ab 1814 erfolgte jedoch die Auszeichnung wieder in einer Klasse. Ab 17. Januar 1840 richtete man diesen als höchsten Orden von Baden ein und nannte ihn "Hausorden der Treue". Mit den Statuten vom 17. Juni 1840 wurde diese Klasse wieder aufgehoben und bestimmt, dass der Orden nur noch an die Prinzen des Hauses, fremde Souveräne und höchste Staatsdiener mit dem Prädikat „Excellenz“ verliehen werden durfte. 1902 wurde schließlich noch das Prinzessinnenkreuz gestiftet, dass allerdings den geborenen und angeheirateten Prinzessinnen des markgräflichen Hauses vorbehalten war.
Ordensklassen
Der Orden hatte drei Klassen:
Ordensdekoration
Die Ordensdekoration besteht aus einem achtspitzigen rotemaillierten goldgeränderten Johanniterkreuz mit kleinen goldenen Kugeln an den Spitzen. In den Kreuzwinkeln sind die goldenen Initialen C des Stifters eingebracht. Eine schwebende goldene Krone über dem oberen Kreuzarm ist mit dem Tragering versehen. Das runde Mittelschild ist goldgefasst und weiß emailliert. Über drei grüne Berge waren sind die Initialen in Gold und die Ordensdevise FIDELITAS. Die Rückseite des goldenen Mittelschildes zeigt das Wappen von Baden und einen roten Schrägbalken.
Ordensband und Trageweise
Das Band ist orange und hat einen Silberstreifen an beiden Seiten.
Der Orden wurde als Schärpe über die rechte Schulter zur linken Hüftseite getragen. Auf der linken Brustseite war der Platz für den zusätzlichen Ordensstern. Dieser ist aus Silber und achtstrahlig. Auf der Vorderseite ist ein orangefarbenes Medaillon. Vier goldene doppelte "C" sind jedoch auf den silbernen Strahlen aufgelegt.
Verleihungspraxis
Mit der Verleihung des Hausordens der Treue an fremde Souveräne, Mitglieder regierender Häuser, Fürsten und Fürstenmäßige war bis 1877 auch die gleichzeitige Verleihung des Großkreuzes des Ordens vom Zähringer Löwen verbunden. Ab 1877 kam statt dessen das Großkreuz des Ordens Berthold des Ersten zur Verleihung.
Literatur
- Moritz Ruhl: Die Orden, Wappen und Flaggen aller Regenten und Staaten., Leipzig, 1884 [Nachdruck: Offenbach am Main, 1998, ISBN 3-932543-73-4]
- Maximilian Gritzner: Handbuch der Ritter- und Verdienstorden aller Kulturstaaten der Welt, Leipzig 1893, ISBN 3-8262-0705-X
- Arnhard Graf Klenau: Orden in Deutschland und Österreich, Band II, Graf Klenau Verlag GmbH, Offenbach 2008, ISBN 3-937064-13-3
- Lars Adler: Die Ordensstiftungen der Markgrafen von Baden 1584–1803: adlige Korporationen im Spiegel fürstlicher Landespolitik (= „Phaleristische Monographien“, Band 5), mit einem Vorwort von Erbprinz Bernhard, Konstanz 2008 ISBN 3-937064-07-9
- derselbe: Friedrich Wilhelm von Steuben als Ritter des Markgräflich badischen Ordens der Treue: der Fall einer durch Adelsanmaßung erlangten Ordensmitgliedschaft im 18. Jahrhundert, in: „Herold-Jahrbuch“ des Herold, Verein für Heraldik, Genealogie und Verwandte Wissenschaften, N.F., 11. Band (2006) ISBN 3-7686-3081-1 und ISBN 978-3-7686-3081-8, Seiten 9 – 32
- derselbe: Ordenspokal und Temperantiabecher – Gläsergarnitur des badischen Fidelitasordens, in: „Orden und Ehrenzeichen“, herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Ordenskunde e.V., 10. Jahrgang (= 2008), Heft Nr. 54 vom April 2008, Seiten 74 – 80
Weblinks
Commons: Hausorden der Treue – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Orden und Ehrenzeichen (Baden)
- 1715
Wikimedia Foundation.