- Heckholzhausen
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Heckholzhausen Gemeinde BeselichKoordinaten: 50° 29′ N, 8° 9′ O50.4858.1577777777778206Koordinaten: 50° 29′ 6″ N, 8° 9′ 28″ O Höhe: 206–294 m ü. NN Einwohner: 1.066 (31. Dez. 2005) Eingemeindung: 31. Dez. 1970 Postleitzahl: 65614 Vorwahl: 06484 Heckholzhausen ist einer von vier Ortsteilen der Gemeinde Beselich im Landkreis Limburg-Weilburg in Hessen. Der Ort hat 1.066 Einwohner (Stand 31. Dezember 2005). Die ehemalige Gemeinde Heckholzhausen schloss sich am 31. Dezember 1970 mit den ehemals selbstständigen Gemeinden Obertiefenbach, Niedertiefenbach und Schupbach (alle im ehemaligen Oberlahnkreis) freiwillig zur Gemeinde Beselich zusammen. Namensgeber war das Kloster (Basilika) Beselich.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Heckholzhausen liegt am nordöstlichen Rand des Limburger Beckens, am Rand des Lahntals und am Südosthang des Westerwaldes in Mittelhessen. Schon von weitem sichtbar ist der Beselicher Kopf (296m über NN), der in der südlicher Richtung steht. Heckholzhausen befindet sich im Tal des Kerkerbachs zentral im Landkreis Limburg-Weilburg (Hessen).
Nachbarorte
Im Norden: Merenberg und Allendorf
Im Süden: Obertiefenbach und Schupbach
Im Westen: Lahr und Hintermeilingen beide Orte in der Gemeinde Waldbrunn.
Geschichte
Nahe dem Heckholzhäuser Sportplatz Richtung Merenberg wurden mehrere Hügelgräber entdeckt, die dem Übergang der Hallstattzeit zur La-Tène-Zeit zuzuordnen sind. Aufgrund des Namensbestandteil -hausen (bei den Häusern) ist von einer durchgehenden Besiedlung des Ortes seit der merowingisch Siedlungsperiode um das 6./7. Jahrhundert auszugehen.
Die möglicherweise älteste Erwähnung des Ortes könnte eine Schenkung an das Kloster Lorsch aus dem Jahr 772 sein. Allerdings kann sich diese Urkunde auch auf Lindenholzhausen beziehen. Heckholzhausen wurde erstmals eindeutig 879 urkundlich als Holzhausen erwähnt. Ursache der Erwähnung war eine Schenkung von drei Mansus Land mit denen Graf Gebhard im Lahngau das von ihm gegründete Stift St. Severus in Gemünden im Westerwald ausstattete. Zur Unterscheidung von anderen Orten gleichen Namens wurde dem Namen später das „Heck–“ vorangestellt.
Im 13. Jahrhundert wurde in Heckholzhausen die Burg der adligen Familie Schütz von Holzhausen erbaut. Bis ins 16. Jahrhundert war diese Burg bereits verfallen. Im 14. Jahrhundert verfügten die Grafen von Nassau-Hadamar in Heckholzhausen über einen Hof. Ab 1709 ist ein Jahrmarkt verbürgt.
Die Einwohnerzahl entwickelte sich von 1939 mit 501 Personen über 690 im Jahr 1961 bis zum Jahr 1970 mit 730 Einwohnern.
Die Schütz von Holzhausen
Die Freiherrn Schütz von Holzhausen entstammen einer Burgmannenfamilie der Burg Merenberg. Ursprünglich nannten sie sich Schütz von Merenberg. Sie gehörten zu den Familien, die Hartrad IV. (1182–1215) aus Merenberg vertrieben. Die Familie erbaute in Heckholzhausen ein wehrhaftes Haus und nahm den Namen Schütz von Holzhausen an. Die Schütz verfügten über Streubesitz im benachbarten Lahr und in Elsoff, den sie schrittweise ausweiteten. Im Jahr 1424 wurde ein Burgmannensitz der Familie an der Burg Runkel erstmals erwähnt. 1430 besaßen sie das Zehntrecht in der heutigen Wüstung Mechtelndorf bei Merenberg. Als Erbe der verwandten Familie Räuber von Kaan konnten die Schütz von Holzhausen ab 1535 eine Vogtei über den Weiler Panau und weiteren Streubesitz bei Neustadt erwerben. Für das Jahr 1599 ist belegt, dass die Familie ein Drittel des Zehnten des Dorfes Lahr als Lehen der Herrschaft Westerburg innehatte.
Mit Giselbrecht Schütz von Holzhausen wurde 1315 erstmals ein Mitglied dieser Familie namentlich benannt. In den folgenden Jahrhunderten hatten Mitglieder der Familie immer wieder Amtsposten inne. So war 1406 Heinrich Schütz von Holzhausen Amtmann der Grafschaft Katzenelnbogen im Amt Driedorf, 1431 stand er im Dienst der Landgrafschaft Hessen. Antonius Schütz von Holzhausen (1435-1515) war erster Amtmann des Nassauischen Amtes Merenberg. Die Grabplatte des 1539 verstorbenen Gilbrecht Schütz von Holzhausen, Vogt zu Panau, ist heute an der Pfarrkirche in Neustadt zu sehen. Philipp Cuno Schütz von Holzhausen war 1618 Hofmeister zu Dierdorf der Grafschaft Wied.
Bürgermeister
- Braun, Johann Jakob (1848-1879)
- Braun, Karl I. (1879-1884)
- Seelbach, Wilhelm (1884-1889)
- Braun, Karl I. (1889-1916)
- Hief, Wilhelm Ludwig (1916-1923)
- Müller, Karl (1923-1934)
- Hemming, Jakob (1934-1945)
- Müller, Karl (1945)
- Schäfer, Karl Friedrich (1945-1957)
- Kegel, Hermann I. (1957-1965)
- Balzer, Johann (1965-1971)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Ehemaliges Rathaus (jetziges Bürgerhaus)
Das Gebäude wurde als Rathaus im Jahr 1929 erbaut. Nach dem Zusammenschluss zur Gemeinde Beselich wurde das Gebäude als Dorfgemeinschaftshaus genutzt. Nach einer grundlegenden Sanierung steht es seit September 2007 der Bevölkerung als Bürgerhaus zur Verfügung.
Evangelische Pfarrkirche
Auf den Grundmauern einer im 13. Jh. errichteten und im 16. Jh. verfallenen Burg mit hinzugehörender Kapelle wurde die heutige Pfarrkirche erbaut, deren Grundsteinlegung im Jahr 1898 erfolgte.
Wirtschaft und Infrastruktur
Einrichtungen und Freizeitmöglichkeiten
In Heckholzhausen besteht der Kindergarten „Sternenland".
Die Freiwillige Feuerwehr Beselich-Heckholzhausen wurde 1925 gegründet. Sie wurde am 2. August 1981 um die Jugendfeuerwehr und am 21. August 2010 um die Kinderfeuerwehr ergänzt.
Für Veranstaltungen steht das Bürgerhaus in der Ortsmitte zur Verfügung. Die Einwohner haben die Möglichkeit den Sportplatz und die Freizeitanlage "In den Birken" zu nutzen. Daneben finden sich in Heckholzhausen der Spielplatz im Buchenweg und in Wald und Flur mehrere Wanderwege.
Vereine
Auf Ortsebene bestehen die Vereine Cross Country Riders Beselich e.V., Ev. Kirchenchor Heckholzhausen, Freiwillige Feuerwehr Heckholzhausen e.V. seit 1925 (seit 2. August 1981 einschl. Jugendfeuerwehr und seit 21. August 2010 mit Kinderfeuerwehr), der Musikzug 1959 Heckholzhausen e.V. und der Sportverein SV Heckholzhausen 1928 e.V.
Verkehr
Heckholzhausen liegt an der Bundesstraße 49 von Limburg an der Lahn nach Wetzlar die hier mit einer Talbrücke das Kerkerbachtal überquert. Von 1906 bis 1958 war der Ort über die Kerkerbachbahn an das Eisenbahnnetz angeschlossen.
Bildung
Als Grundschule dient die zentrale Grundschule in Obertiefenbach. Als weiterführende Schule dient als Haupt- und Realschule die Westerwaldschule in Waldernbach.
Bergbau
Der Carl-Heinz-Stollen am Ortsausgang Richtung Lahr war eine der ergiebigsten deutschen Mangangruben.
Literatur
- Hermann-Josef Hucke (Redaktion) (Hrsg.): Großer Westerwaldführer. 3. Auflage. Verlag Westerwald-Verein e.V., Montabaur 1991, ISBN 3-921548-04-7.
- Hellmuth Gensicke: Landesgeschichte des Westerwaldes. 3. Auflage. Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 1999, ISBN 3-922244-80-7.
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Beselich
- Heckholzhausen im Historischen Ortslexikon, Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde
- Literatur über Heckholzhausen in der Hessischen Bibliographie
- Informationen zu Heckholzhausen im BAM-Portal
Ortsteile von BeselichHeckholzhausen | Niedertiefenbach | Obertiefenbach | Schupbach
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