- Mengerskirchen
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Wappen Deutschlandkarte 50.5638888888898.1558333333333420Koordinaten: 50° 34′ N, 8° 9′ OBasisdaten Bundesland: Hessen Regierungsbezirk: Gießen Landkreis: Limburg-Weilburg Höhe: 420 m ü. NN Fläche: 30,82 km² Einwohner: 5.785 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 188 Einwohner je km² Postleitzahl: 35794 Vorwahl: 06476 Kfz-Kennzeichen: LM Gemeindeschlüssel: 06 5 33 011 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Schloßstraße 3
35794 MengerskirchenWebpräsenz: Bürgermeister: Thomas Scholz (CDU) Lage der Gemeinde Mengerskirchen im Landkreis Limburg-Weilburg Mengerskirchen ist eine Gemeinde im Landkreis Limburg-Weilburg in Hessen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Nachbargemeinden
Mengerskirchen grenzt im Norden an die Gemeinde Greifenstein (Lahn-Dill-Kreis), im Osten an die Gemeinde Löhnberg, im Süden an die Gemeinden Merenberg und Waldbrunn (alle drei im Landkreis Limburg-Weilburg), sowie im Westen an die Gemeinden Neunkirchen, Elsoff und Oberrod (alle drei im Westerwaldkreis in Rheinland-Pfalz).
Gliederung
Die Großgemeinde Mengerskirchen besteht aus fünf Ortsteilen
- Dillhausen
- Mengerskirchen
- Probbach
- Waldernbach
- Winkels
Der Sitz der Gemeindeverwaltung ist der Marktflecken Mengerskirchen. Die jeweiligen Ortsteile werden durch einen Ortsvorsteher im Ortsbeirat vertreten.
Tourismus
Sehenswürdigkeiten
- Schloss in Mengerskirchen
- Sauerbrunnen in Dillhausen und Probbach
- Burgruine Maienburg (Eigenburg) bei Winkels
- Katholische Pfarrkirche St. Michael zu Probbach (erbaut 1873 im neuromanischen Stil, 1901-1903 im Stil des Jugendstils neu gestaltet)
- Kath. Pfarrkirche zu Winkels, erbaut 1880
Freizeitmöglichkeiten und sportliche Aktivitäten
Rund um die höchste Erhebung in der Gegend, dem Knoten, der sich am Rand der Gemeinde Mengerskirchen erhebt, können Interessierte sich während der Wintermonate dem Langlauf widmen. Im Sommer bieten die beiden Stauseen Seeweiher Mengerskirchen und Waldsee die Möglichkeit zu baden.
Am Badesee Seeweiher Mengerskirchen wird ein Campingplatz betrieben. Dort besteht seit 1978 eine Wochenendhaussiedlung mit 66 Häusern. In Dillhausen und Probbach gibt es Mineralwasserquellen - in der Bevölkerung "Sauerborn" genannt. Sie sind beliebte Wanderziele.
Geschichte
Der Ort Mengerskirchen wurde das erste Mal erwähnt in einer Urkunde des Chorherrenstiftes St. Lubentius in Dietkirchen an der Lahn im Jahre 1279. Der heutige Ortsteil Winkels wurde bereits 1243 erstmals erwähnt, Waldernbach 1296, Probbach 1299 und Dillhausen 1307. Als „oppidum“ wurde Mengerskirchen 1307 bezeichnet. Urkundlich bestätigt sind die Stadtrechte allerdings erst am 18. Februar 1321. Im Jahr 1481 kam das Marktrecht hinzu.
In der Nähe von Mengerskirchen führte die Wallburg „Rentmauer“ vorbei, die den damaligen Bewohnern Schutz bot. Für das Jahr 1313, in dem vermutlich auch der Bau der Burg Mengerskirchen begann, sind ein eigener Pfarrer sowie die Funktion als Mittelpunkt des „Calenberger Cents“ verbürgt. Zusammen mit den Gerichten Beilstein, Haimau (heute Löhnberg) und Nenderoth wurde auf dem Kalenbergskopf, einem Höhenkamm zwischen Arborn, Mengerskirchen und Nenderoth ein Zentgericht abgehalten. 1481 stellte Kaiser Friedrich III. ein Privileg für einen Jahrmarkt aus, der am 14. September bei Mengerskirchen abgehalten werden durfte.
Von 1343 bis 1561 blieb Mengerskirchen unter der Herrschaft der älteren nassauisch-beilsteinschen Linie, ab dann fiel es zusammen mit den restlichen Besitztümern Nassau-Beilsteins zurück an Nassau-Dillenburg. Graf Otto II. von Nassau-Dillenburg vermachte Mengerskirchen seiner Gemahlin Adelheid von Vianden als Witwensitz.
Am Schnittpunkt der zwei alten Handelsstraßen Hohe Straße von Herborn nach Limburg und Rheinstraße von Köln nach Frankfurt errichteten sie eine damals wichtige Zollstätte. Deren Amtsbezirk (Sprengel) umfasste Almenrod, Arborn, Cödlingen, Dillhausen, Helmenrod, Nenderoth, Nieder- und Oberprobbach (heute nur noch Probbach), Obershausen, Odersberg und Winkels. Damit war Mengerskirchen größer als die eigentliche Residenz Beilstein. Das Schloss in Mengerskirchen beherbergte mit mehrmaligen Unterbrechungen bis zum Jahr 1816 das Amt Mengerskirchen. Der letzte Amtmann trat in diesem Jahr in den Ruhestand und das Amt wurde mit dem Amt Weilburg vereinigt.
1867 schuf Preußen durch eine Neuordnung des im Jahr zuvor annektierten Herzogtums Nassau unter anderen auch den Oberlahnkreis, zu dem auch Mengerskirchen ab diesem Zeitpunkt gehörte. Der Oberlahnkreis ging mit der Gebietsreform in Hessen 1974 in den Landkreis Limburg-Weilburg auf. Am 1. Januar 1971 wurde der Marktflecken Mengerskirchen Sitz der Gemeindeverwaltung der gleichnamigen Großgemeinde.
Politik
Gemeindevertretung
Die Kommunalwahl am 27. März 2011 lieferte folgendes Ergebnis:
Parteien und Wählergemeinschaften %
2011Sitze
2011%
2006Sitze
2006CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 57,7 14 59,0 15 SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 30,0 7 28,0 7 FWG Freie Wähler- und Wählerinnengemeinschaft Mengerskirchen 10,2 3 13,0 3 BL Bunte Liste 2,1 1 — — Gesamt 100,0 25 100,0 25 Wahlbeteiligung in % 53,7 47,3 Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Mengerskirchen ist nicht direkt an das Fernstraßennetz angeschlossen. Die nächsten Anschlussstellen an die Bundesstraße 49 befinden sich in den Gemeinden Merenberg und Löhnberg (ca. 5 km entfernt). Die nächsten Anschlussstellen an die Bundesautobahn 45 befinden sich in der Stadt Herborn (ca. 18 km). Seit der Stilllegung der Kerkerbachbahn 1958 existiert keine Bahnlinie mehr. Die Entfernung zum Flughafen Frankfurt beträgt etwa 85 km.
Bildung
In der Gemeinde Mengerskirchen gibt es eine Grundschule und eine Haupt- und Realschule. Darüber hinaus werden weiterführende Schulen in Weilburg und Limburg besucht.
Franz-Leuninger-Schule
Im Ortsteil Mengerskirchen befindet sich die Franz-Leuninger-Schule. Hierbei handelt es sich um die Grundschule der Gemeinde. Sie ist nach dem aus Mengerskirchen stammenden Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime Franz Leuninger benannt.
Westerwaldschule
Im Ortsteil Waldernbach befindet sich die am 21. Oktober 1977 eröffnete Westerwaldschule, eine Haupt- und Realschule für die Gemeinden Mengerskirchen, Merenberg, Waldbrunn (außer Ellar) und Beselich (Ortsteil Heckholzhausen).
Einrichtungen
- Kindergarten Mengerskirchen
- Kindergarten Waldernbach
- Kindergarten Winkels und Probbach
- Kindergarten Dillhausen
- Freiwillige Feuerwehr Mengerskirchen, gegr. 1898 (einschl. Fanfarenzug seit 1966 und Jugendfeuerwehr seit 1. Oktober 1994)
- Freiwillige Feuerwehr Dillhausen, gegr. 1927 (einschl. Jugendfeuerwehr seit 29. April 1992)
- Freiwillige Feuerwehr Probbach, gegr. 1934 (einschl. Jugendfeuerwehr seit 1. April 1984)
- Freiwillige Feuerwehr Waldernbach, gegr. 1925 (einschl. Jugendfeuerwehr seit 1. Juli 1972)
- Freiwillige Feuerwehr Winkels, gegr. 1928 (einschl. Blasorchester seit 1953 und Jugendfeuerwehr seit 30. März 1985)
Persönlichkeiten
- Franz Leuninger (1898–1945), Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime
- Ernst Leuninger (Theologe) (* 5. November 1933) ist ein deutscher katholischer Theologe, Hochschullehrer und Ehrendomherr.
Einzelnachweise
Weblinks
Commons: Mengerskirchen – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Mengerskirchen in Merians Topographia Hassiae – Quellen und Volltexte- Offizielle Seite der Gemeinde Mengerskirchen
- Mengerskirchen im Historischen Ortslexikon des Landes Hessen
- Private Seite über den Ortsteil Winkels
- Links zum Thema Mengerskirchen im Open Directory Project
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