- Heinrich Aachen
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Heinrich Aachen (* 23. November 1829 in Saarbrücken; † nach 15. Februar 1879) war ein preußischer Staatsmann und Politiker.
Leben
Heinrich Aachen besuchte das Archigymnasium Soest bis zum Abitur und studierte anschließend Rechtswissenschaft an den Universitäten Bonn und Berlin. 1858 konnte er sich als Privatdozent für deutsches Recht in Bonn habilitieren. Zwei Jahre später wurde er zum Professor und Oberbergrat beim Oberbergamt in Bonn ernannt.
In diese Zeit fällt ein wesentlicher Teil seiner schriftstellerischen Tätigkeit sowie auch die Begründung der "Zeitschrift für Bergrecht". Als Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses, Aachen vertrat den Kreis Siegen-Wittgenstein, war er 1866 an der Gründung der freikonservativen Partei beteiligt. Gleichzeitig berief man ihn als Geheimen Bergrat und vortragenden Rat in das preußische Handelsministerium, dem er angehörte, bis ihn Otto von Bismarck 1871 als vortragenden Rat ins Reichskanzleramt holte.
Als Reichstagsdelegierter vertrat er bei den Verhandlungen über das Haftpflichtgesetz und das Reichsbeamtengesetz sowohl in den Kommissionssitzungen als auch im Hause selbst die Reichsregierung. Nach der Ernennung Adalbert Falks zum Kultusminister im Jahr 1872 trat Aachen als Unterstaatssekretär in das Kultusministerium über. Er war an der Erstellung neuer kirchenpolitischer Gesetze beteiligt.
Unter Heinrich Friedrich August Itzenplitz wurde er Unterstaatssekretär im Handelsministerium, Am 13. Mai 1873 wurde er zum Staatsminister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten ernannt. In der Diskussion über das Eisenbahnwesen geriet er wiederholt in Konflikt mit Otto von Bismarck,der eine verstärkte Zentralisation und größere Berücksichtigung der Interessen der deutschen Industrie forderte. Der Konflikt war ein Mitauslöser des Antrags auf Errichtung des Eisenbahnministeriums im Jahr 1878.
Nachdem Heinrich von Achenbach wegen Uneinigkeiten mit Bismarck entlassen worden war, wurde Aachen zum Oberpräsidenten der neuerrichteten Provinz Westpreußen ernannt. Am 15. Februar 1879 wurde Aachen zum Oberpräsidenten von Brandenburg ernannt.
Werke (Auswahl)
- Das französische Bergrecht und die Fortbildung desselben durch das preußische allgemeine Berggesetz Bonn 1869.
- Das gemeine deutsche Bergrecht Bonn 1871 (Teil 1)
- sowie mehrere Schriften, betreffend die Lokalgeschichte des Fürstentums Siegen.
Personendaten NAME Aachen, Heinrich KURZBESCHREIBUNG preußischer Staatsminister GEBURTSDATUM 23. November 1829 GEBURTSORT Saarbrücken STERBEDATUM nach 15. Februar 1879
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