Heinrich Brand

Heinrich Brand

Heinrich Brand (auch Heinz Brand) (* 1887 in Wesel; † 28. Januar 1971) war während der Weimarer Republik ein hochrangiger preußischer Ministerialbeamter und Regierungspräsident der Hohenzollernschen Lande in Sigmaringen. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er 1950 kurzzeitig Leiter des Bundespresseamtes und danach Regierungspräsident in Aachen.

Leben

Brand wuchs in Neuss auf. Nach dem Abitur am Neusser Quirinus-Gymnasium studierte er Rechtswissenschaften mit dem Schwerpunkt Staats- und Verwaltungsrecht. Seit 1911 war er Gerichtsreferendar. Während des Ersten Weltkrieges leistete er Kriegsdienst. Danach trat er in den preußischen Verwaltungsdienst ein. Seit 1920 war er zunächst Regierungsassessor bei der Bezirksregierung Düsseldorf, wechselte dann ins preußische Innenministerium. Dort stieg er bald auf: Im Jahr 1921 wurde er zum Regierungsrat, 1923 zum Ministerialrat, 1926 zum Ministerialdirigenten und 1927 zum Ministerialdirektor ernannt.

Als enger Mitarbeiter von Innenminister Carl Severing war Brand wie Fritz Mooshake für Personalfragen zuständig. Brand übernahm diese Aufgabe 1924. Damit hat er auf der Verwaltungsebene maßgeblich zur Demokratisierung der preußischen Verwaltung während der Weimarer Republik beigetragen. Außerdem war er für die gesamte allgemeine und innere Verwaltung Preußen zuständig. Daneben war Brand Mitglied der Reichsdiziplinarkammer Berlin I. Seit 1927 war er stellvertretender preußischer Bevollmächtigter beim Reichsrat.

Brand gehörte der Zentrumspartei an. Wegen Konflikten mit dem Vorsitzenden der Zentrumsfraktion im preußischen Landtag Joseph Heß verlor er 1931 seine einflussreiche Funktion im Ministerium. Stattdessen wurde er Regierungspräsident im zu Preußen gehörenden Regierungsbezirk Sigmaringen.

Nach dem Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft wurde Brand aus seinem Amt entfernt. Er quittierte daraufhin den Verwaltungsdienst und arbeitete bis 1945 in der Privatwirtschaft.

Im Jahr 1950 war Brand für kurze Zeit als beamteter Staatssekretär Leiter des Bundespresseamtes. Auf eigenem Wunsch wechselte er noch im Dezember desselben Jahren in das Amt des Regierungspräsidenten von Aachen. Diesen Posten bekleidete Brand bis 1955.

Er war Mitglied der katholischen Studentenverbindung K.D.St.V. Staufia Bonn und später Mitglied 17 weiterer Verbindungen im Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen (CV).

Literatur

  • Protokolle des preußischen Staatsministeriums Bd.12/II S.532 Digitalisat
  • Munzinger: Internationales Biographisches Archiv 20/1971 vom 10. Mai 1971
  • Gesellschaft für Studentengeschichte und Studentisches Brauchtum e.V. (Hrsg), CV-Handbuch, 3. Auflage, Regensburg, 2000, ISBN 3922485111, S. 534.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Brand (Familienname) — Brand ist ein deutscher Familienname. Er gehört zu den 200 häufigsten Familiennamen in Deutschland. Wie auch die Familiennamen Brandt und Brant ist er eine Ableitung der Vornamen Hildebrand oder Hadebrand. Diese Namen waren früher besonders in… …   Deutsch Wikipedia

  • Brand Werft — Die Heinrich Brand Schiffswerft GmbH Co. KG war eine Werft in Oldenburg. Die Werft wurde 1850 vom Heinrich Christian Brand in Edewecht gegründet und bis zur Insolvenz 1995 als Familienunternehmen geführt. 1853 wurde die Werft nach Oldenburg… …   Deutsch Wikipedia

  • Brand’s Haide — ist ein Kurzroman von Arno Schmidt aus dem Jahr 1951. Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 1.1 Blakenhof oder die Überlebenden 1.2 Lore oder das spielende Licht 1.3 …   Deutsch Wikipedia

  • Brand (Sächsische Schweiz) — Brand Aussicht vom Brand mit dem Lilienstein im Hintergrund Höhe …   Deutsch Wikipedia

  • Brand-Laaben — Brand Laaben …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich Cotta — 1833, lithographische Wiedergabe einer Bleistiftzeichnung von Carl Christian Vogel von Vogelstein …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich Himmler — Heinrich Himmler, Aufnahme von F. Bauer, 1942 Heinrich Luitpold Himmler (* 7. Oktober 1900 in München; † 23. Mai 1945 in Lüneburg) war ein deutscher Politiker (NSDAP) in der Zeit des Nationalsozialismus …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich von Cotta — Heinrich Cotta 1833, lithographische Wiedergabe einer Bleistiftzeichnung von Carl Christian Vogel von Vogelstein Johann Heinrich Cotta (* 30. Oktober 1763 im Forsthaus „Kleine Zillbach“ zwischen Zillbach und Wasungen; † 25. Oktober …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich Himmler — Naissance 7 octobre 1900 …   Wikipédia en Français

  • Heinrich (Sachsen-Merseburg) — Heinrich, Herzog von Sachsen Merseburg (im Harnisch, mit Hermelinmantel, Allongeperücke und dem Orden vom Weißen Adler, Kupferstichkabinett Dresden …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”