Heinrich Bürkle de la Camp

Heinrich Bürkle de la Camp

Heinrich Bürkle de la Camp (* 3. Juni 1895 in Bonndorf; † 2. Mai 1974 in Dottingen) war ein deutscher Mediziner und Militärarzt im Rang eines Generalarztes.

Leben

Nach Ende des Ersten Weltkrieges studierte Bürkle de la Camp an der Universitäten Freiburg und Leipzig Medizin. Nach dem Staatsexamen und der Promotion arbeitete er am Freiburger Pathologischen Institut bei Ludwig Aschoff, später an der dortigen Chirurgischen Klinik. 1929 habilitierte sich Bürkle de la Camp in München mit der Habilitationsschrift „Zur Pathologie und Chirurgie der peptischen Schädigungen des Magen-Darmkanals“. 1931 entwickelte er eine Apparatur zur einfacheren Bluttransfusion.[1] 1933 wurde er ebenfalls zum außerordentlichen Professor für Chirurgie ernannt.

Kurz später wechselte Bürkle de la Camp als Chefarzt der Chirurgischen Klinik und der Poliklinik der Berufsgenossenschaftlichen Krankenheilanstalt „Bergmannsheil“ in Bochum. An der Bochumer Klinik blieb er bis 1962. 1933[2] oder 1935[3] wurde er außerordentlicher Professor für Unfallchirurgie an der Medizinischen Akademie Düsseldorf. Am 1. Mai 1937 trat Bürkle de la Camp der NSDAP (Mitglieds-Nr. 5.297.899) bei.[3]

Nach Kriegsende steuerte Bürkle de la Camp für die Verteidigung von Karl Gebhardt und Oskar Schröder, beide im Nürnberger Ärzteprozess angeklagt, Aussagen bei.[4] 1950[2] oder 1960[3] wurde er mit dem Großen Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.[2] 1952 betreute er den schwer kranken Generalfeldmarschall Albert Kesselring nach dessen Entlassung aus der Haft.[5] 1954 wurde Bürkle de la Camp Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH), zudem war er Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU). Ab 1963 war Bürkle de la Camp im Beirat für das Sanitäts- und Gesundheitswesen beim Bundesverteidigungsminister vertreten.

Ihm zu Ehren wird von der Bundeswehr die Heinrich-Bürkle-de-la-Camp-Medaille[6] für Verdienste in der Medizin verliehen, der Platz vor der Bochumer Klinik Bergmannsheil ist ebenfalls nach ihm benannt.

Weblinks

Quellen

  1. Ruhr Uni Bochum
  2. a b c Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-596-16048-0, S. 83.
  3. a b c Kurzbiographie bei Klaus Dörner (Hrsg.): Der Nürnberger Ärzteprozeß 1946/47. Wortprotokolle, Anklage- und Verteidigungsmaterial, Quellen zum Umfeld. Erschließungsband, Saur, München 2000, ISBN 3-598-32028-0, S. 85
  4. die Aussagen in englischer Übersetzung beim Nuremberg Trials Project.
  5. [1]
  6. Sanitätsdienst Bundeswehr

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