Heinrich Feurstein

Heinrich Feurstein

Heinrich Karl Joseph Feurstein (* 11. April 1877 in Freiburg im Breisgau ; † 2. August 1942 im KZ Dachau) war ein deutscher römisch-katholischer Priester und Kunsthistoriker. Er verstarb im KZ Dachau.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Heinrich Feurstein wurde am 11. April 1877 in Freiburg im Breisgau als Sohn eines Goldschmiedes geboren. In Freiburg besuchte er das dortige Berthold-Gymnasium und nach sehr gut bestandenem Abitur die Freiburger Albert-Ludwigs-Universität zum Studium der Theologie. Bereits im Alter von 22 Jahren empfing er die Priesterweihe. Nach seiner ersten Vikarstelle in Tiengen wurde Heinrich Feurstein im September des Jahres 1900 an die Pfarrkirche St. Stephan in Karlsruhe versetzt.

Im Jahre 1901 ließ sich Heinrich Feurstein zum Studium der Volkswirtschaft beurlauben, das er in Freiburg im Oktober 1904 mit der Promotion zum Dr.rer.pol abschloss. Am 15. Juni 1901 trat Heinrich Feurstein der K.D.St.V. Arminia Freiburg im Breisgau im CV bei. Nach zwei Stellen als Pfarrverweser in Achern und Donaueschingen wurde Dr. Heinrich Feurstein am 17. Mai an der Pfarrkirche St. Johann Stadtpfarrer von Donaueschingen. Dies blieb er bis zu seiner Verhaftung durch die Gestapo 1942. Er wurde zudem als Autor sowie Matthias Grünewald-Experte bekannt.

Monsignore Dr. Heinrich Feurstein hatte sich unter der Herrschaft der Nationalsozialisten für den Erhalt der lateinischen Sprache in der katholischen Liturgie und gegen eine Eindeutschung derselben eingesetzt. Auch hatte er sich wiederholt öffentlich gegen die Ermordung von Behinderten und psychisch Kranken in der sogenannten Aktion T4 der Nationalsozialisten geäußert.

Feurstein stand seit 1939 unter der Überwachung der Gestapo. Er wurde schließlich nach seiner Neujahrspredigt am 7. Januar 1942 von der Gestapo festgenommen, zunächst in Konstanz inhaftiert und später in das KZ Dachau verbracht. Dort verstarb er an den Folgen der Haft.

In Donaueschingen wurde die „Heinrich-Feurstein-Schule Förderschule“ sowie die „Heinrich-Feurstein-Straße“; nach ihm benannt, in Reichenau die „Feursteinstraße“ beim Zentrum für Psychiatrie.

Schriften (Auswahl)

  • Lohn und Haushalt der Uhrenfabrikarbeiter des badischen Schwarzwalds. Eine sozioökonomische Untersuchung, Karlsruhe 1905 (Dissertation).
  • Zur Deutung des Bildgehaltes bei Grünewald, Filser Augsburg 1924
  • Matthias Grünewald, Verl. der Buchgemeinde Bonn 1930.
  • Die Beziehungen des Hauses Fürstenberg zur Residenz- und Patronatspfarrei Donaueschingen von 1488 bis heute. Donaueschingen: Mory, 1939.

Literatur

  • Wilfried Lammert: In memoriam - Dr. Heinrich Feurstein. In: Festschrift zum 100. Stiftungsfest der Katholischen Deutschen Studentenverbindung Arminia zu Freiburg im Breisgau. Freiburg 1974
  • Richard Zahlten: Stadtpfarrer Dr. Heinrich Feurstein: (1877 - 1942); Seelsorger unter Kaiser Wilhelm II., den Reichspräsidenten Ebert, Hindenburg und Reichskanzler Adolf Hitler, Tod im KZ Dachau 1942. Kath. Pfarramt St. Johann, Donaueschingen 1992
  • Richard Zahlten: Die Unbeherrschbaren: priesterlicher Widerstand im Landkapitel Donaueschingen 1933 - 1945. Dold-Verlag, Vöhrenbach 1998. ISBN 3927677116
  • Wolfgang Müller: Feurstein, Heinrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, S. 116 f.

Weblinks


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