Heinrich Handschin

Heinrich Handschin
Heinrich Handschin
Tafel beim Grabmal
Grabmal in Gelterkinden

Heinrich Handschin (* 1. Februar 1830 in Rickenbach BL; † 16. Juni 1894 Basel), auch „Moskauer Handschin“ genannt, war ein Schweizer Unternehmer.

Inhaltsverzeichnis

Laufbahn

Heinrich Handschin erlernte die Posamenterei bei verschiedenen Meistern im Oberbaselbiet und in einer Fabrik in Basel. Von 1854 bis 1856 lernte er in St. Etienne (Frankreich) das Weben von Samt und wanderte danach nach Russland aus, um in Moskau als Webermeister zu arbeiten.

Heinrich Handschin konnte von einem Schweizer mit Namen Lerch eine alte Textilfabrik kaufen und gründete 1859 in Moskau eine Handweberei. Er vergrößerte seine Firma stetig und sie wuchs zu einem blühenden Industrieunternehmen. Über hundert mechanische Webstühle liefen in mehreren Fabrikgebäuden. Seine Webstühle bezog er ausnahmslos aus seiner Heimat. Die Firma Handschin & Wirz galt bis zum ersten Weltkrieg als der grösste Bandfabrikant in Russland. 1882 zog er in die Schweiz zurück und übergab die Betriebsführung seinem Landsmann Jakob Wirz aus Gelterkinden. Bis zu seinem Tod lebte Heinrich Handschin danach in Basel. Sein Grabmal steht auf dem Friedhof Gelterkinden, südlich der Kirche.

Die Stiftung

Der Junggeselle Heinrich Handschin setzte in seinem Testament den Kanton Basel-Landschaft zum Universalerben seines Vermögens ein. Daraus entstand die 1894 gegründete Handschin-Stiftung. Sie fördert vor allem die Ausbildung von Jugendlichen mit überdurchschnittlicher Begabung, welche in bescheidenen finanziellen Verhältnissen leben.

Literatur

  • Druckschrift der Regierung Baselland, Liestal 1894
  • Historisch-biographisches Lexikon der Schweiz 4, 72. - Dokumente 3, 9-15
  • Hug Werner: Stammtafeln Handschin von Gelterkinden/Rickenbach, Muttenz 1986
  • Haener Ruth: Heinrich Handschin und seine Stiftung, Liestal 1994
  • Haener Ruth: Heinrich Handschin: Eine Karriere in Moskau, Baselbieter Heimatbuch 20, 1995, 213-220
  • Pümpin Walter: 430 Jahre Pümpin von Gelterkinden, Seite 195-196
  • Heimatkunde von Gelterkinden 1966, Seite 81

Weblinks


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