Heinrich Hannibal

Heinrich Hannibal

Heinrich Hannibal (* 19. November 1889 in Söllingen; † 9. Mai 1971 in Hamburg) war ein SS-Brigadeführer und Generalmajor der Polizei.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft und Jugend

Er wurde als Sohn eines Landwirtes geboren. Im Jahre 1905 trat er der Reichswehr bei und besuchte bis 1907 die Unteroffiziers-Vorschule in Neubreisach, anschließend von 1907 bis 1909 die Unteroffiziersschule in Jülich. Hannibal wurde am 1. April 1909 zum 4. Lothringischen Infanterieregiment Nr. 136 nach Straßburg versetzt.

Erster Weltkrieg

Mit diesem Regiment nahm Hannibal an zahlreichen Kriegshandlungen des Ersten Weltkriegs teil und wurde mit dem Eisernen Kreuz II. und I. Klasse ausgezeichnet.

Zwischen den Weltkriegen

1919 kam Hannibal zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 104. Im Juli 1920 wechselte Leutnant Hannibal zur Sicherheits- und Schutzpolizei in Ohrdruf über. Er besuchte Polizeischulen in Burg, Düsseldorf und Magdeburg und wurde anschließend Abschnittskommandeur Bochum-Süd und arbeitete ab Dezember 1935 als Dezernent beim Regierungspräsidenten in Arnsberg. 1937 wurde ihm das Kommando über die Schutzpolizei Hamburg-Harburg übertragen. Ab Kriegsbeginn war er Kommandeur des Polizei-Rekrutenbataillons 3030 in Bremen.

Hannibal war Mitglied der NSDAP (Mitglieds-Nr. 952.252) und der SS (Mitglieds-Nr. 327.343).

Zweiter Weltkrieg

Im Russlandfeldzug war Hannibal ab Januar 1942 Abschnitts-Polizeiführer in Cherson (Südrussland) und ab April 1943 Kommandeur des SS-Polizei-Schützenregiments 31.[1]

Am 23. August 1944 wurde ihm für seine Leistungen innerhalb der Kampfgruppe von Gottberg (Heeresgruppe Mitte) das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes[2] verliehen. Die Kampfgruppe von Gottberg war ursprünglich Teil der „Bandenkampfverbände" und verantwortlich für zahlreiche Massenmordaktionen in Weißrussland. Ab Juni 1944 wurde die Einheit aufgrund der hohen deutschen Verluste im Verlauf der sowjetischen Sommeroffensive (→Operation Bagration) als Fronteinheit eingesetzt.

Nach dem Krieg

Über eine spätere Aburteilung wegen seiner Zugehörigkeit zur SS (die während der Nürnberger Prozesse vom Gericht als verbrecherische Organisation eingestuft wurde) und wegen seiner Kriegsverbrechen in Südrussland ist nur wenig bekannt.

Einzelnachweise

  1. Vgl. Stefan Klemp: „Nicht ermittelt“. Polizeibataillone und die Nachkriegsjustiz. 2. Auflage, Klartext Verlag, Essen 2011, ISBN 978-3-8375-0663-1, S. 63ff.
  2. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S.365

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