Heinrich Maria von Hess

Heinrich Maria von Hess
Heinrich Maria von Hess
Glaube Hoffnung und Liebe

Heinrich Maria von Hess (bis 1844 Heinrich Hess, * 19. April 1798 in Düsseldorf; † 29. März 1863 in München) war ein deutscher Maler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Hess war ein Sohn des Kupferstechers Karl Ernst Hess und der Bruder des Malers Peter von Hess. Seinen ersten künstlerischen Unterricht bekam Hess durch seinen Vater. 1806 kam er mit seiner Familie nach München. Mit 15 Jahren besuchte Hess dort 1813 die Akademie der bildenden Künste. Unter seinen ersten Werken war auch eine Darstellung der "heiligen Familie", die von der Königin Caroline erworben wurde.

Für seine Mäzenin schuf Hess bis 1821 noch einige Auftragsarbeiten, u.a. mehrere Madonnenbilder. 1821 unternahm Hess eine Studienreise nach Italien, insbesondere nach Rom, um dort die antiken Meister zu studieren. 1826 kehrte er nach Deutschland zurück und ließ sich wieder in München nieder. Auf Wunsch des bayerischen Königs Ludwig I. wurde Hess zum Professor ernannt; verbunden war damit ein Lehrauftrag an der Kunstakademie. Als solcher schmückte er den Göttersaal der Glyptothek mit dem Werk "Daphne in den Armen Apollos" (nach (Peter von Cornelius). Neben der Malerei beschäftigte sich Hess sehr erfolgreich mit Glasmalerei und konnte - gefördert vom bayerischen König - eine eigene Werkstatt dafür errichten und leiten.

Ab Dezember 1826 entwarf Hess für den Regensburger Dom Glasgemälde, mit denen er die Glasmalerei revolutionierte; kongenial ausgeführt wurden sie durch A. Frank und F. Schwarz. Im Anschluss daran kümmerte sich Hess um die Mariahilfkirche in Au (München)

Im Frühjahr 1827 hielt Hess an der Akademie seine Antrittsvorlesung und eröffnete eine Meisterklasse für Ölmalerei. Seine erste größere Arbeit war ab Sommer 1827 die Ausschmückung der Allerheiligen-Hofkirche mit Fresken im neo-byzantinischen Stil; nach zehn Jahren konnte er 1837 diese Arbeiten fertigstellen und der Öffentlichkeit präsentieren. In der ersten Kuppel und deren Nebengewölben befinden sich 33 kleinere und größere Darstellungen aus dem Alten Testament; in der zweiten Kuppel und deren Nebengewölben 34 Gemälde aus dem Neuen Testament. Die Apsis zeigt elf Bilder aus der Geschichte der Kirche.

Danach wirkte Hess in der Basilika der Abtei St. Bonifaz (München), wo er das Leben des Heiligen Bonifatius in mehreren Fresken und Bildern schilderte. Das Refektorium illustrierte er mit einer Darstellung des Abendmahls. 1846 wurden diese Arbeiten abgeschlossen und mit einem Festgottesdienst ihrer Bestimmung übergeben. Dazwischen, von 1841 bis 1843, fertigte Hess das berühmte Buntglasfenster "Himmelfahrt Christi" für die Isaakskathedrale in Sankt Petersburg.

1844 wurde Hess geadelt und bekam von König Ludwig I. die Erlaubnis zur Gründung einer weiteren Malerschule, wurde aber durch den bayerischen Hof nicht – wie ursprünglich versprochen – finanziell unterstützt. So konnte Hess erst drei Jahre später und fast gänzlich auf eigene Kosten diese Institution ins Leben rufen. Hauptsächlich wirtschaftliche Probleme zwangen Hess bereits nach kurzer Zeit, dieses Projekt wieder aufzugeben.

Mit Wirkung vom 1. April 1848 wurde Hess zum Direktor der Alten Pinakothek berufen und auch als Gutachter bei der Gründung der Neuen Pinakothek gefragt.

Drei Wochen vor seinem 65. Geburtstag starb Heinrich Maria von Hess am 29. März 1863 in München.

Seine Büste fand Aufstellung in der Ruhmeshalle in München.

Werke (Auswahl)

  • Grablegung
  • Heilige Familie (1817)
  • Christnacht
  • Charitas
  • Glaube, Hoffnung und Liebe

Literatur

Weblinks


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