Heinz-Günter Prager

Heinz-Günter Prager
Große Zylinderskulptur II (1981). Museum am Ostwall, Dortmund

Heinz-Günter Prager (* 19. Dezember 1944 in Herne/Westfalen) ist ein deutscher Bildhauer, Zeichner und Grafiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Prager studierte von 1964 bis 1968 in Münster an der Werkkunstschule. Nach Abschluss des Studiums erhielt er den Förderpreis Jung Westfalen für Plastik. Noch im selben Jahr zog er nach Köln um. 1973 erhielt Prager den Villa-Romana-Preis, dem sich ein zehnmonatiger Aufenthalt in Florenz anschloss. Hier entstanden auch seine Theoretischen Überlegungen zu meiner Skulptur, die sich mit einer Maßeinteilung des menschlichen Körpers und deren Anwendung auf die Skulptur auseinandersetzen. Eine weitere Förderung erfuhr er 1976, als er zu einem dreimonatigen Arbeitsaufenthalt an der Villa Massimo in Rom eingeladen wurde. Im Jahr darauf nahm er an der documenta 6 in Kassel teil. Eine weitere Ehrung folgte 1979, als ihm der Villa-Massimo-Preis verliehen wurde.

Manfred Schneckenburger veröffentlichte 1983 eine Monografie, die Pragers Einzelausstellungen im Museum moderne Kunst, Palais Liechtenstein in Wien, im Wilhelm Lehmbruck Museum von Duisburg sowie in der Kunsthalle Mannheim begleitete.

Von 1983 bis 2010 hatte Prager eine Professur für Bildhauerei an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig inne.

Einen großes Konvolut seiner Werke schenkte Prager 2009 dem Wilhelm Lehmbruck Museum (Zentrum Internationaler Skulptur) in Duisburg, das es im Rahmen einer Ausstellung von Dezember 2009 bis Januar 2010 zeigte.[1] Die Sammlung des Lehmbruck-Museums umfasst damit über 200 Arbeiten von Prager, darunter Stahl- und Bleiskulpturen, Zeichnungen, Druckgrafiken und Fotografien.

Prager lebt und arbeitet in Köln und Plomeur/Bretagne.

Ausstellungen (Auswahl)

Werk

Wenn sich Prager in den letzten Jahren auch mit Tonplastiken beschäftigt hat, so ist sein Werk doch maßgeblich durch geschmiedete Stahlskulpturen geprägt. Seit 1971 schuf er minimalistisch-analytische Formensysteme, die zumeist aus wenigen einfachen geometrischen Grundelementen aufgebaut sind. Ab 1979/1980 entwickelte Prager großformatige, sog. „Bodenskulpturen“ aus Stahlblech und/oder Vierkantstahl, die flach auf dem Boden liegen.

Unbeeinflusst von Modeerscheinungen und Kunstmarkt versinnbildlichen seine Skulpturen Beziehungen von Teilen zueinander, kreisen etwa um Proportions- und Gleichgewichtsprobleme, um ähnlich und verschieden, um agieren und sich passiv verhalten.

Auswahl von Arbeiten Pragers in Museumsbesitz und im öffentlichen Raum:

Literatur

  • Manfred Schneckenburger: Prager. Skulpturen, Hatje-Verlag, Ostfildern 1983
  • Prager. Zeichnungen, Hrsg. Manfred Schneckenburger, Köln 1994
  • Prager. Skulpturen 1980-1995, Hrsg. Gabriele Uelsberg. Wienand-Verlag, Köln 1996
  • Prager. Schritt um Schritt. Werkgruppen 1969–2001. Kunstmuseum Bonn, Bonn 2001
  • Heinz-Günter Prager, Druckgraphik 1967–2003. Nürnberg, 2005
  • Prager. Tiefoben, Kunstmuseum Ahlen, Köln 2007
  • Prager. Recherche. Verlag für moderne Kunst, Nürnberg 2010

Einzelnachweise

  1. Schenkung Heinz-Günter Prager. Lehmbruck-Museum, Duisburg

Weblinks

 Commons: Heinz-Günter Prager – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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