- Heisei-Zeit
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Heisei (jap. 平成) ist das Nengō (Regierungsdevise) des Tennōs Akihito und bezeichnet den Zeitraum seit dem 8. Januar 1989, der dann als Heisei-Zeit (平成時代, Heisei-jidai) bezeichnet wird.
Inhaltsverzeichnis
Etymologie
Der Begriff Heisei wurde aus den beiden klassischen chinesischen Geschichtswerken Shiji und Shujing entlehnt. Im Shiji findet sich in einem Abschnitt der den mythologischen Kaiser Shun preist der Satz 內平外成 / 内平外成 nei ping wai cheng (jap. Kanbun: 内平かに外成る, uchi tairaka ni soto naru) in der Bedeutung „Frieden nach innen, Wohlstand nach außen“ und im Shujing der Satz 地平天成 di ping tian cheng (Kanbun: 地平かに天成る, chi tairaka ni ten naru) in der Bedeutung „Das Land ist friedlich und der Himmel ist klar.“ Heisei als Kombination beider lässt sich daher als „Frieden innen und außen, im Himmel und auf der Erde“ bzw. kurz „Frieden überall“ verstehen.[1]
Wichtige Ereignisse
Die Heisei-Zeit ist geprägt von der japanischen Wirtschaftskrise nach dem Zusammenbruch der so genannten Bubble Economy. Bedeutende Katastrophen der Heisei-Periode waren das große Hanshin-Erdbeben bei Kōbe am 17. Januar 1995, der Sarin-Giftgasanschlag Ōmu Shinrikyōs auf die U-Bahn von Tōkyō am 20. März 1995 und das Tōhoku-Erdbeben und -Tsunami einschließlich der Nuklearkatastrophe von Fukushima am 11. März 2011. Diese Ereignisse, die Wirtschaftskrise, die erst ab 2001 unter Junichiro Koizumi überwunden werden konnte, sowie politische und gesellschaftliche Umbrüche rissen die japanische Gesellschaft aus dem bisherigen Gefühl einer relativen Sicherheit, denn seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges hatte das Land nichts Vergleichbares erlebt. Zunehmende Konflikte gab es auch mit dem großen Nachbarn Volksrepublik China, bedingt durch dessen wirtschaftlichen Aufstieg und die mangelnde Aufarbeitung japanischer Kriegsverbrechen im Zweiten Weltkrieg (siehe Yasukuni-Schrein) sowie Korea, bedingt durch die atomare Bewaffnung des kommunistischen Nordkorea. Unter dem Eindruck dieser Bedrohung kam es zu einer Änderung der bisherigen pazifistischen Außen-und Verteidigungspolitik Japans, nachdem das Land bereits Soldaten der Selbstverteidigungsstreitkräfte an der Seite der USA in den Irak entsandt hatte.
Nach seinem Tod wird nach japanischem Brauch auch Akihito selbst mit dem Namen Heisei bezeichnet werden. Der Heisei-Zeit ging die Shōwa-Zeit voraus.
Politische Ereignisse
- 1994 Japanische Wahlrechtsreform
- 2005 Parlamentsbeschluss zur Postprivatisierung
Kulturelle und sportliche Ereignisse
- 1998 Olympische Winterspiele in Nagano
- 2002 Fußball-Weltmeisterschaft in Südkorea und Japan
Umrechnung in den Gregorianischen Kalender
Heisei-Jahr 1 2 3 4 5 10 15 16 17 18 19 20 21 22 23 Gregorianischer Kalender 1989 1990 1991 1992 1993 1998 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ 「昭和」の由来は何ですか?. Meiji-Schrein, abgerufen am 24. September 2011 (japanisch).
Jōmon-Zeit – 300 v.u.Z. – Yayoi-Zeit – ca. 250 – Kofun-Zeit – 538 – Asuka-Zeit – 710 – Nara-Zeit – 794 – Heian-Zeit – 1185 – Kamakura-Zeit – 1333 – Muromachi-Zeit (Nord-Südhof, Sengoku-Zeit) – 1573 – Azuchi-Momoyama-Zeit (Nanban-Handel) – 1603 – Edo-Zeit 1868 – Japanisches Kaiserreich (Meiji, Taishō und Vorkriegs-Shōwa) 1945 – Staat Japan (Nachkriegs-Shōwa und Heisei)
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