- Heisenberg'sche Bewegungsgleichung
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Die heisenbergsche Bewegungsgleichung entspricht der zeitlichen Entwicklung eines quantenmechanischen Systems in der Matrixdarstellung (oder auch in der Heisenberg-Darstellung der Quantenmechanik). Sie wurde von Werner Heisenberg in den 1920er Jahren entwickelt. Der wesentliche Unterschied zur Formulierung der Quantenmechanik über die Schrödingergleichung ist, dass in diesem Fall die Zustände die zeitliche Dynamik tragen und die Operatoren konstant sind, hingegen in der Heisenberg-Darstellung die Operatoren die zeitliche Dynamik tragen, während der Zustandsvektor, auf den die Operatoren wirken, zeitlich konstant ist. Daher ist die Heisenbergsche Formulierung näher an der klassischen Mechanik, was sich auch durch die formale Ähnlichkeit der klassischen Bewegungsgleichungen, ausgedrückt mit Hilfe der Poisson-Klammern zeigt.
Die Heisenbergsche Bewegungsgleichung ersetzt im Heisenberg-Bild der Quantenmechanik die Schrödinger-Gleichung des Schrödinger-Bildes.
Die Bewegungsgleichung selbst lautet:
wobei HH der Hamilton-Operator des Systems im Heisenberg-Bild und ein Kommutator ist.
Wenn eine Observable A nicht explizit zeitabhängig ist und zudem mit dem Hamiltonoperator vertauscht, ist dies eine Erhaltungsgröße.
Bewegungsgleichung für Erwartungswerte
Da im Heisenbergbild die Zustände zeitunabhängig sind
kann man sofort die Heisenberggleichung der Erwartungswerte angeben:
Aufgrund der Invarianz des Skalarprodukts unter Bildwechsel (die Erwartungswerte eines Operators sind in allen Bildern gleich), kann man die Gleichung bildunabhängig schreiben:
Diese Gleichung ist als Ehrenfest-Theorem bekannt.
Äquivalenz zwischen Schrödinger- und Heisenberg-Gleichung
Im Folgenden wird ausgehend von der Schrödingergleichung die Heisenbergsche Bewegungsgleichung abgeleitet. Die umgekehrte Richtung ist ebenfalls möglich.
Der Darstellungswechsel eines Operators vom Schrödinger- ins Heisenbergbild geschieht über
wobei U(t) der Zeitentwicklungsoperator und sein adjungierter Operator ist.
Durch Anwenden des Zeitentwicklungsoperators U(t) auf einen Zustandsvektor im Schrödingerbild zum Zeitpunkt t0 = 0 erhält man den Zustandsvektor zum Zeitpunkt t. Im Folgenden wird stets die abkürzende Schreibweise U(t,0) = U(t) verwendet:
Einsetzen der zeitabhängigen Wellenfunktion in die Schrödingergleichung liefert:
Man bekommt eine zur Schrödingergleichung äquivalente Operatorgleichung:
Vom Operator AH(t)
wird die Zeitableitung gebildet, wobei die Produktregel angewandt wird:
Nun werden obige Operatorgleichung und deren adjungierte
- und
eingesetzt:
Zusammenfassen:
Nun schiebt man geschickt eine zwischen HSAS und zwischen ASHS ein:
Mit dem Kommutator lässt sich die Heisenbergsche Bewegungsgleichung kompakt schreiben:
Literatur
- Schwabl: Quantenmechanik (QM I). Springer, Berlin. ISBN 978-3540736745
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