- Heldburg
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Heldburg ist ein Ortsteil der Stadt Bad Colberg-Heldburg im Landkreis Hildburghausen im äußersten Süden Thüringens. Heldburg ist das Zentrum des Heldburger Unterlandes und war bis 1993 eine selbstständige Stadt. Die Kleinstadt mit nur gut 1000 Einwohnern verfügt über eine sehenswerte Altstadt im thüringisch-fränkischen Fachwerkstil. Wahrzeichen ist die Veste Heldburg oberhalb der Stadt.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Heldburg liegt an der Kreck, einem Nebenfluss der Rodach, jeweils etwa 20 Kilometer entfernt von Hildburghausen im Norden, Coburg im Osten und Bad Königshofen im Westen. Die nächstgelegenen Großstädte sind Würzburg, etwa 100 Kilometer südwestlich, Nürnberg, etwa 110 Kilometer südöstlich und Erfurt, etwa 120 Kilometer nördlich. Entlang des Krecktals befinden sich Ackerflächen, während die übrige Umgebung Heldburgs von weiten Waldgebieten eingenommen wird.
Geschichte
Im Dorf Heldburg wurden bereits 837 Güter an das Kloster Fulda geschenkt. Die 1323 erstmals genannte Veste war Herrschaftssitz der Grafen von Henneberg, von denen das Gebiet 1353 an die Burggrafen von Nürnberg und 1374 an die Wettiner fiel. Heldburg erhielt Stadtrecht am 2. Dezember 1394, der Rat ist 1396 bezeugt und hatte in beschränktem Umfang die Niedergerichte inne. Im 16. Jahrhundert wurde Heldburg befestigt. Die Stadtkirche St. Marien unterstand im Mittelalter dem Landkapitel Coburg des Bistums Würzburg. Die Bewohner betrieben vor allem Landwirtschaft und Handwerk. 1833 wurden 1185 Einwohner gezählt, um diese Zeit wanderten viele Einwohner nach Nordamerika aus. Von 1888 bis 1946 bestand eine Bahnverbindung nach Hildburghausen. Nach der deutschen Teilung waren Heldburg und das benachbarte Ummerstadt die südlichsten Städte der DDR und an drei Seiten von Westdeutschland umgeben. Die isolierte Lage behinderte Bewohner, Wirtschaft und Verkehr massiv und führte zu Stagnation und Abwanderung. Mit der Wiedervereinigung verbesserte sich die Lage stark, sodass Heldburg heute mit Arbeitslosenquoten von unter 5 % fast Vollbeschäftigung herrscht. Dennoch stetzten sich infrastrukturelle Probleme (Verkehrsanbindung) und Abwanderung fort.
1993 gründeten die sieben ehemals selbständigen Gemeinden Bad Colberg, Einöd, Gellershausen, Heldburg, Holzhausen, Lindenau und Völkershausen die Einheitsgemeinde Bad Colberg-Heldburg und bilden heute die Stadtteile.
Sehenswürdigkeiten
Nordöstlich der Stadt befindet sich die Veste Heldburg, in der im Jahr 2013 das Deutsche Burgenmuseum eröffnet werden soll.
Sehenswert ist auch die Altstadt mit ihren restaurierten Fachwerkbauten aus der Frühen Neuzeit. Die Altstadt ist von einer Stadtmauer aus dem 16. Jahrhundert umgeben. Erhalten sind von ihr neben Mauerabschnitten fünf der ehemals 14 Türme sowie das Untertor als eines von ehemals vier Stadttoren. Die evangelische Stadtkirche an der Westseite des Marktplatzes stammt aus der Zeit zwischen 1502 und 1537, wobei der Turm des Vorgängerbaus einbezogen wurde. Die 1497 erstmals erwähnte Friedhofskapelle dient seit 1950 auch als katholische Kirche.
Das Rathaus ist ein Fachwerkbau mit Dachreiter und befindet sich am Markt im Stadtzentrum.
Wirtschaft und Verkehr
Heldburg ist nach wie vor landwirtschaftlich geprägt. Darüber hinaus nimmt die Stadt Versorgungsfunktionen für das nähere Umland ein. Gleichwohl ist die Umgebung äußerst dünn besiedelt und es gibt keine größeren Gewerbebetriebe am Ort.
Landesstraßen verbinden Heldburg mit Gleichamberg im Nordwesten, Hildburghausen im Norden, Bad Rodach im Nordosten, Coburg im Osten, Seßlach im Südosten und Maroldsweisach im Südwesten. In Coburg befinden sich auch die nächsten Anschlüsse ans Eisenbahn- und Autobahnnetz.
Persönlichkeiten
- Johann Gerhard (1582–1637), lutherischer Theologe, Superintendent von Heldburg
- Johann Eichel von Rautenkron (1621–1688), Ethnologe und Jurist, geboren in Heldburg
- Johann Wilhelm Wagner (1681–1745), Astronom, geboren in Heldburg
- Paulus Motz (1817–1904), Mundartdichter, zeitweise Förster in Heldburg
- Fritz Binde (1867–1921), Prediger und Evangelist, geboren in Heldburg
Weblinks
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