Ummerstadt

Ummerstadt
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Ummerstadt
Ummerstadt
Deutschlandkarte, Position der Stadt Ummerstadt hervorgehoben
50.25833333333310.827777777778281
Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Hildburghausen
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Heldburger Unterland
Höhe: 281 m ü. NN
Fläche: 15,7 km²
Einwohner:

500 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 32 Einwohner je km²
Postleitzahl: 98663
Vorwahl: 036871
Kfz-Kennzeichen: HBN
Gemeindeschlüssel: 16 0 69 052
Adresse der Verbandsverwaltung: Häfenmarkt 164
98663 Bad Colberg-Heldburg
Webpräsenz: www.ummerstadt.de
Bürgermeisterin: Christine Bardin (parteilos)
Lage der Stadt Ummerstadt im Landkreis Hildburghausen
Ahlstädt Auengrund Bad Colberg-Heldburg Beinerstadt Bischofrod Bockstadt Brünn Dingsleben Ehrenberg Eichenberg Eisfeld Gleichamberg Gompertshausen Grimmelshausen Grub Haina Hellingen Henfstädt Hildburghausen Kloster Veßra Lengfeld Marisfeld Masserberg Mendhausen Milz Nahetal-Waldau Oberstadt Reurieth Römhild Sachsenbrunn Schlechtsart Schleusegrund Schleusingen Schmeheim Schweickershausen St. Bernhard St. Kilian Straufhain Themar Ummerstadt Veilsdorf Westenfeld Westhausen ThüringenKarte
Über dieses Bild

Ummerstadt ist eine Stadt im Landkreis Hildburghausen in Thüringen. Mit 530 Einwohnern (31. Dezember 2006) ist sie nach Neumark (bei Weimar) die zweitkleinste Stadt Thüringens und eine der kleinsten in Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Ummerstadt liegt im südlichsten Zipfel des Bundeslandes und ist von drei Seiten von Bayern umgeben. Die Nachbarstadt in Thüringen ist Bad Colberg-Heldburg, die nächste größere Stadt ist Coburg.

Durch seine Lage am Flüsschen Rodach, das über die Itz in den Main entwässert, gehört Ummerstadt zum Einzugsgebiet des Rheins.

Geschichte

Im Codex Eberhardi, einer Urkundensammlung des Klosters Fulda, deren Kopien um 1140 entstanden, sind zahlreiche Orte des Grabfeld-Gaus erstmals genannt worden. Zu Ummerstadt gehört wohl einer der beiden nicht sicher zuordenbaren Namen Uundrungeuui (Urkunde 507 vom 17. Oktober 837) oder Gubrahtestat (Urkunde 520 vom 2. Oktober 838). In beiden Urkunden werden auch Heldburg und Hellingen genannt. Eine Würzburger Urkunde Nr. 5630 vom 1. Februar 1223 nennt wiederum Heldburg und Umerstat gemeinsam. Ein wettinisches Kopialbuch enthält die Abschrift der verloren gegangenen Stadtrechtsurkunde vom 2. Dezember 1394, die im Dorf Heldburg ausgestellt wurde. Heldburg erhielt am gleichen Tag Stadtrecht. Die Ummerstädter betonten aber, dass sie schon unter den Hennebergern Stadtrechte (also spätestens 1374, dem letzten Jahr der hennebergischen Herrschaft), erhalten hätten, die Urkunde aber verloren ging. Das wurde so in den Text der Stadtrechtsurkunde aufgenommen, die in oben genannter Kopie erhalten blieb.

Der Kirchberg von Ummerstadt besaß eine Befestigungsanlage. Die Mauer, das Tor und der Torturm sowie Reste des Wallgrabens zeugen noch von der Befestigung.[2]

Während des Dreißigjährigen Krieges brannten im September 1632 52 Wohnhäuser sowie alle öffentlichen Gebäude ab. In den Folgejahren hatte die Stadt daher nur noch etwa 100 Einwohner. Elf Jahre später gab es nur noch 26 bewohnte Häuser.

Ab dem 18. Jahrhundert war das Töpferhandwerk der dominierende Wirtschaftszweig der kleinen Stadt.

Durch seine Lage im Grenzgebiet der DDR war Ummerstadt schon vor dem Fall der Mauer einer starken Abwanderung ausgesetzt. Bereits 1952/1953 mussten Bürger, in denen eine politische Gefahr gesehen wurde, die Stadt verlassen. Hatte Ummerstadt bei Gründung der DDR 1949 noch fast 1.000 Einwohner, halbierte sich diese Zahl in den folgenden Jahrzehnten fast. Der Ortsteil Erlebach wurde bis 1982 vollständig geräumt. In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre wurde Ummerstadt so zur kleinsten Stadt der DDR. Nach 1990 setzte sich der Abwanderungstrend unverändert fort. 1992 stimmte die Bevölkerung in einem Bürgerentscheid für den Erhalt der Selbständigkeit Ummerstadts.

Einwohnerentwicklung

Markt mit Brunnen
Straßenzug in der historischen Altstadt
Friedhofskirche, ehemalige Stadt- und Wehrkirche
Rodachbrücke von 1565

Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):

  • 1861: 887
  • 1885: 825
  • 1949: 969
  • 1983: 600
  • 1987: 550
  • 1994: 539
  • 1996: 540
  • 1998: 541
  • 2000: 539
  • 2001: 528
  • 2002: 526
  • 2003: 526
  • 2004: 526
  • 2005: 533
  • 2006: 530
  • 2007: 522
  • 2008: 507
  • 2009: 508
Datenquelle ab 1994: Thüringer Landesamt für Statistik

Politik

Stadtrat

Der Stadtrat in Ummerstadt besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden.

Wappen

Blasonierung: „Geviert von 1:4 Gold und 2:3 Blau, darin einander vier zugewendete Löwen; im ersten und vierten Feld vorn oben schwarz mit roter Zunge und Bewehrung, im zweiten und dritten siebenmal von Silber und Rot geteilt.“

Das Wappen von Ummerstadt zeigt einerseits die markmeißnischen und andererseits die thüringischen Löwen, womit sowohl die ehemalige Zugehörigkeit zum Hause Wettin (als Balthasar von Meißen die alten verlorengegangenen Stadtrechte von neuem bestätigte) als auch zum Lande Thüringen bestätigt wird. Die vier Felder mit den Löwen erscheinen erstmals auf einem 1400 entstandenen Siegel.

Bauwerke

Die gesamte historische Ortslage von Ummerstadt steht unter Denkmalschutz, daneben gibt es zahlreiche Einzeldenkmale.

  • Als Denkmal der Stadt- und Verkehrsgeschichte ist die malerische Rodachbrücke von 1565 von Bedeutung.
  • Die Altstadt verfügt noch über ein geschlossenes Fachwerkensemble.
  • Besonders sehenswert sind der Marktplatz mit dem historischen Rathaus, nach einem im Sockelgeschoss befindlichen Stein soll es 1558 erbaut worden sein und wurde 1682 nach dem Schwedenbrand erneuert. Die zuvor, aus Furcht vor weiteren Stadtbränden verputzte, reich geschmückte Hausfassade wurde erst 1929 wieder freigelegt.
  • Auf dem Markt befindlichen sich auch der Marktbrunnen von 1687 sowie die evangelische Pfarrkirche St. Bartholomäus.
  • Die Bergkirche St. Andreas geht auf eine bereits um das Jahr 880 von iro-schottischen Mönchen angelegte Kapelle zurück und gilt als eine der ältesten Kirchen im Umkreis. Beeindruckend ist auch die später hinzugefügte Wehranlage, welche dieses romanische Gotteshaus noch immer umgibt. Auf dem anschließenden Gelände befindet sich der Friedhof, von hier führt ein Fußweg zum Pfarrhaus.
  • Mitten im Ort befindet sich auch das ehemalige Brauhaus.
  • Für die Trinkwasserversorgung und zum Bierbrauen wurde vor Jahrhunderten bereits eine Wasserleitung als Röhrenfahrt angelegt, auf die man sehr stolz ist; die fünf Laufbrunnen in der Ortslage brachten Ummerstadt später den Necknamen Fünf-Brunnen-Stadt ein.[3]

Söhne und Töchter der Stadt

Einzelnachweise

  1. Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
  2. Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag, 2001, ISBN 3-910141-43-9, S. 158.
  3. «Thermalbad Rodach, Gleichberge mit Heldburger Land». In: Fritsch Wanderkarte. 140, Landkartenverlag Fritsch, Hof/Saale, ISBN 3-86116-140-0.

Weblinks

 Commons: Ummerstadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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