Helmholtz Zentrum München

Helmholtz Zentrum München
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Das Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (HMGU oder HZM) ist ein Großforschungszentrum in der Nähe der Stadt München und Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren. Seine Forschungsarbeiten sind integriert in die Helmholtz-Forschungsbereiche „Erde und Umwelt“ sowie „Gesundheit“.

Das Zentrum wurde am 23. Juni 1964 als Gesellschaft für Strahlenforschung (GSF) in der Organisationsform einer GmbH gegründet.

Bis zum Ende des Jahres 2007 trug es den Namen „GSF – Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit“, wobei das Akronym „GSF“ auf die frühere Bezeichnung „Gesellschaft für Strahlenforschung“ zurückging.

Inhaltsverzeichnis

Struktur

Das Helmholtz Zentrum München ist eine Einrichtung des Bundes und des Freistaates Bayern in der Rechtsform einer GmbH. Bund und Freistaat finanzieren das Zentrum im Verhältnis 90:10. Der Organisation gehören etwa 1700 Mitarbeiter in 26 Instituten und selbständigen Abteilungen an.

Einrichtungen

Der Hauptsitz des Helmholtz Zentrums München liegt in Oberschleißheim im Norden Münchens auf einem 52,3 Hektar großen Forschungscampus. Daneben unterhält das Zentrum Forschungseinrichtungen in der Stadt München wie beispielsweise das Hämatologikum und klinische Kooperationsgruppen gemeinsam mit den Münchener Universitäten (LMU und TUM). Am 12. Juli 2010 wurde im Beisein von Bundesforschungsministerin Annette Schavan das Lungenforschungszentrum CPC (Comprehensive Pneumology Center) eröffnet. [1]

Promotion: Graduiertenschule Helena

Die Helmholtz Graduate School Environmental Health (HELENA) wurde am 1. November 2010 eröffnet. Sie ist eine gemeinsame Initiative zur Doktorandenförderung des Helmholtz Zentrums München, der Ludwig-Maximilians-Universität München und der TU München.[2]

Forschungsschwerpunkte

Forschungsschwerpunkt ist nach der Neuausrichtung mit Beginn des Jahres 2008 der Bereich Environmental Health, also der Einfluss von Umweltfaktoren auf die Gesundheit. Dies betrifft insbesondere eine Reihe von komplexen chronischen Krankheiten wie beispielsweise Lungenerkrankungen, Allergien, Diabetes mellitus, Demenz und Depressionen, die in erheblichem Maße durch persönliche Risikofaktoren, Lebensstil und Umweltbedingungen mitbestimmt werden.[3] Ziel ist dabei die enge Verknüpfung von Forschung und Anwendung durch einen interdisziplinären und translationalen Forschungsansatz, d.h. Grundlagenforschung und Anwendung sind eng vernetzt.

Forschungsbergwerk Asse

Hauptartikel siehe Forschungsbergwerk Asse

Die GSF bzw. das Helmholtz Zentrum München betrieb von 1967 bis Ende 2008 das 27,6 Hektar große Forschungsbergwerk Asse zur Endlagerung von radioaktiven Abfällen in Remlingen bei Braunschweig. Im Jahr 2009 ging die Trägerschaft der Schachtanlage Asse auf das Bundesamt für Strahlenschutz über nachdem Unregelmäßigkeiten bekannt geworden waren.[4] Hierbei warf das Bundesamt dem Zentrum vor, dass das Forschungsbergwerk jahrzehntelang als Endlager für Atommüll missbraucht worden sei.[5] Beraten wurde das Unternehmen in dieser Affäre unter anderem von dem Juristen Gerald Hennenhöfer, der bereits zuvor als Leiter der Abteilung Reaktorsicherheit des Bundesumweltministeriums und später als Generalbevollmächtigter für Wirtschaftspolitik des Energiekonzerns Viag tätig war.[6]

Zwischen 1972 und 1982 betrieb das Helmholtz Zentrum München auch den Forschungsreaktor Neuherberg, der Kernreaktor befindet sich heute im so genannten sicheren Einschluss. Die GSF bzw. das Helmholtz Zentrum München waren von 1964 bis 2009 Mitglied im Deutschen Atomforum, einem Lobbyverband, der sich für die nichtmilitärische Nutzung von Kernenergie einsetzt.[7][8]

Weblinks

Fußnoten

  1. Michael van den Heuvel: Forschungsministerin Schavan eröffnet neues Lungenforschungszentrum in München. 12. Juli 2010.
  2. Webseite des Helmholtz Graduate School Environmental Health.
  3. Ergebnisberichte unter Helmholtz Zentrum München: Forschungsschwerpunkte.
  4. Weiteres Vorgehen bei der Schachtanlage Asse. Pressemitteilung 149/2008 des BMBF.
  5. Radioaktive Abfälle - Bundesamt kann Sicherheit des Atomlagers Asse nicht garantieren. In: Spiegel Online. 4. Juni 2009.
  6. Rechtliche Bedenken gegen designierten Atom-Aufseher Berliner Zeitung vom 11. Januar 2010
  7. Christiane Grefe: Atommüll: Eine unterirdische Geschichte. In: Die Zeit. Nr. 44, 22. Oktober 2009.
  8. Schreiben der Bundesregierung abgerufen am 1. April 2011
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