- Henri Fernand Dentz
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Henri Fernand Dentz (* 16. Dezember 1881 in Roanne; † 13. Dezember 1945 in Fresnes (Val-de-Marne)) war ein französischer Armeegeneral.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Dentz besuchte ab 1900 die Militärschule Saint-Cyr und wurde dann nach Tunis versetzt. 1920-1923 leitete er den Nachrichtendienst der französischen Armee in Syrien. Im Dezember 1927 wurde er zum Oberstleutnant und 1931 zum Oberst befördert. Während er 1934 bis 1937 die 54ste Brigade kommandierte wurde er im Dezember 1935 Brigadegeneral. In den folgenden zwei Jahren avancierte er zum Vizechef des Generalstabes bis zum Generalmajor im Dezember 1937. Als Generalleutnant befehligte er das XV. und dann das XII. Corps.
Im Zweiten Weltkrieg
Dentz wurde bei Beginn der Schlacht um Frankreich am 5. Juni 1940 Kommandant von Paris und musste die Hauptstadt Frankreichs schon neun Tage später der anrückenden deutschen 18. Armee unter General Georg von Küchler übergeben.
Die Vichy-Regierung ernannte Dentz im Dezember 1940 zum Hochkommissar für Syrien und Libanon, seit 1920 ein französisches Mandatsgebiet des Völkerbundes. Auf Weisung des Regierungschefs François Darlan, der sich zusammen mit General Maxime Weygand am 14. Mai 1941 mit Hitler getroffen hatte, erlaubte Dentz der Wehrmacht die Nutzung syrischer Flugplätze zur Unterstützung der irakischen Regierung unter Raschid Ali al-Gailani gegen die britische Intervention im Irak und schickte auf Veranlassung des deutschen Emissärs Rudolf Rahn auch Waffen in den Irak. Nach dem Sieg der Briten im Irak zogen diese gegen die französischen Truppen.
Am 8. Juni 1941 sah er sich mit seinen 45.000 Soldaten der Offensive der britischen, indischen, australischen und freifranzösischen Einheiten unter Maitland Wilson - insgesamt 20.000 Mann - von Palästina aus gegenüber. Angesichts des drohenden Kampfes gegen die eigenen Landsleute (Freifranzosen) zögerte Dentz mit Abwehrmaßnahmen und forderte zu spät die Unterstützung der deutschen Luftwaffe an. Eine Unterstützung der Einheiten durch französische Zerstörer wurde durch die Briten unterbunden. Am 21. Juni 1941 wurde Damaskus von Briten und Freifranzosen besetzt.
Am 14. Juli 1941 befahl Dentz die Einstellung der Kampfhandlungen. 1.866 französische Soldaten sind bei den Gefechten gefallen, darunter 1.066 Soldaten der Vichy-Regierung und 800 Freifranzosen unter General Georges Catroux. Es blieb ein einmaliges Ereignis, dass u.a. Einheiten der französischen Fremdenlegion gegeneinander kämpften. Mit den Waffenstillstandsbedingungen vom 14. Juli 1941 in St. Jean d’Åcre wurde den Vichy-Streitkräften der Abzug ohne Ausrüstung gestattet. Dentz kehrte mit 33.000 Soldaten, davon 1.400 Verwundete, nach Frankreich zurück und erhielt Straffreiheit zugesagt. Im Juni 1941 zum General ernannt ging er aus Altersgründen 1943 in Pension.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er vom Obersten Gerichtshof der Provisorischen Regierung Frankreichs der Kollaboration mit dem Feind für schuldig befunden und zum Tode verurteilt. Im Oktober 1945 begnadigte ihn de Gaulle zu lebenslänglicher Haft. Dentz starb im Gefängnis von Fresnes bei Paris.
Literatur
- Anthony Mockler: Our Enemies the French: Being an Account of the War Fought between the French and the British: Syria, 1941. L. Cooper, London 1976
Weblinks
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