Hermann von Budde

Hermann von Budde
Hermann von Budde
Hermann von Budde in Bronze, von Martin Goetze

Hermann Friedrich Hans von Budde (* 15. November 1851 in Bensberg; † 28. April 1906 in Berlin) war ein General und Minister im Deutschen Kaiserreich. Er war seit 1904 der erste Ehrenbürger der Stadt Bergisch Gladbach. Dort ist ihm auch eine Straße gewidmet.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Budde ist bürgerlicher Herkunft. Er begann zunächst eine Karriere in der preußischen Armee und wurde 1869 Leutnant. Wenig später nahm er am Deutsch-Französischen Krieg teil, in dem er schwer verwundet wurde. Nach seiner Genesung ging er nach Berlin, wo er an der Kriegsakademie studierte. Budde befasste sich insbesondere mit der militärischen Rolle der Eisenbahnen; für eine Untersuchung zu diesem Thema wurde er von General von Moltke mit dem Roten Adlerorden ausgezeichnet. In der Folge war Budde in der Eisenbahnabteilung des Großen Generalstabs an führender Stelle tätig. Im Jahre 1900 nahm er im Range eines Generalmajors seinen Abschied vom Heer. Von Kaiser Wilhelm II. wurde er 1902 zum Staatsminister und preußischen Minister für öffentliche Arbeiten ernannt. In dieser Funktion nutzte er sein Fachwissen im Eisenbahnwesen, um sich für die ersten Versuchsfahrten von elektrischen Schnellzügen im Jahr 1903 einzusetzen. Er verfasste das Buch „Die Benutzung der französischen Eisenbahnen im deutschen Kriegsbetriebe”.

Zugleich war er Generaldirektor der „Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken AG“ in und bei Berlin. Dabei brachte er auch die Ansiedlung eines riesigen Fabrikkomplexes[1] im damaligen Landkreis Niederbarnim am heutigen Eichborndamm (Bezirk Reinickendorf) auf den Weg, erlebte aber den Baubeginn 1906 nicht mehr.

Für seine Verdienste wurde Budde 1904 in den Adelsstand erhoben. Etwa 1880 bis 1886 war er mit der Tochter eines Weingutbesitzers verheiratet, die jedoch verstarb. Er heiratete in zweiter Ehe Helene Heyland (* 11. Mai 1871 in Iserlohn, † 23. Februar 1916 in Berlin), die Schwester des Elektrotechnikers Alexander Heinrich Heyland. Seine langjährigen Dienstwohnungen befanden sich in der Wilhelmstraße 79.

Budde schied 1906 krankheitsbedingt als Minister für öffentliche Arbeiten aus. Nach seinem Tod wurde 1906 Paul von Breitenbach Minister.

Teils noch während seiner Amtszeit benannte der Landkreis Niederbarnim, in den die von Budde geleiteten Rüstungsfabriken Wirtschaftskraft und Beschäftigung brachten, vier Straßen und einen Platz nach ihm, auch jeweils im Zusammenhang mit Eisenbahnlinien.[2] Den Namen seiner Frau erhielt die Wohnanlage „Helenenhof“ des Beamten-Wohnungsvereins in Berlin-Friedrichshain.

Literatur

  • Staatsminister Hermann von Budde †. In: Centralblatt der Bauverwaltung, 26. Jahrgang, Nr. 35, S. 225–226b.

Weblinks

Kurzbiografie (Seite 115–118) im Bergischen Kalender 2008

Einzelnachweise

  1. DWM Eichborndamm im Bezirkslexikon bei berlin.de; heutiges Landesarchiv Berlin
  2. Buddeplatz im Bezirk Reinickendorf. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)
    Buddestraße im Bezirk Reinickendorf bei Luise
    Buddestraße in Niederschönhausen, bis 1938 im Bezirk Reinickendorf bei Luise
    Buddestraße in Kaulsdorf. In: Luise.
    Buddestraße in Mahlsdorf. In: Luise.

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