Daun

Daun
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Daun
Daun
Deutschlandkarte, Position der Stadt Daun hervorgehoben
50.1986111111116.8319444444444410
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Vulkaneifel
Verbandsgemeinde: Daun
Höhe: 410 m ü. NN
Fläche: 48,97 km²
Einwohner:

8.143 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 166 Einwohner je km²
Postleitzahl: 54550
Vorwahl: 06592
Kfz-Kennzeichen: DAU
Gemeindeschlüssel: 07 2 33 501
Stadtgliederung: 8 Stadtteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Leopoldstraße 29
54550 Daun
Webpräsenz: www.stadt-daun.de
Stadtbürgermeister: Wolfgang Jenssen (SPD)
Lage der Stadt Daun im Landkreis Vulkaneifel
Scheid Hallschlag Ormont Kerschenbach Reuth Stadtkyll Jünkerath Schüller Gönnersdorf Esch Feusdorf Birgel Steffeln Wiesbaum Berndorf Hillesheim (Eifel) Oberbettingen Basberg Kerpen (Eifel) Üxheim Nohn Oberehe-Stroheich Walsdorf Dohm-Lammersdorf Duppach Kalenborn-Scheuern Rockeskyll Pelm Berlingen Hohenfels-Essingen Gerolstein Neroth Birresborn Kopp Mürlenbach Densborn Salm Dreis-Brück Betteldorf Daun Dockweiler Hinterweiler Kirchweiler Kradenbach Nerdlen Sarmersbach Gefell Hörscheid Darscheid Utzerath Schönbach Steiningen Steineberg Demerath Winkel (Eifel) Immerath Strotzbüsch Mückeln Strohn Gillenfeld Ellscheid Saxler Udler Mehren Schalkenmehren Üdersdorf Brockscheid Bleckhausen Oberstadtfeld Wallenborn Niederstadtfeld Weidenbach Schutz Meisburg Deudesfeld Borler Bongard Boxberg Neichen Beinhausen Katzwinkel Hörschhausen Berenbach Kötterichen Höchstberg Kaperich Lirstal Oberelz Arbach Retterath Uersfeld Mannebach Bereborn Kolverath Sassen Gunderath Horperath Ueß Mosbruch Kelberg Gelenberg Bodenbach Reimerath Welcherath Brücktal Kirsbach Drees Nitz Landkreis Mayen-Koblenz Landkreis Cochem-Zell Landkreis Bernkastel-Wittlich Eifelkreis Bitburg-Prüm Nordrhein-Westfalen Landkreis Ahrweiler BelgienKarte
Über dieses Bild
Luftbild von Daun

Daun ist die Kreisstadt des Landkreises Vulkaneifel, südlich der Hohen Eifel am Fluss Lieser. Die Landschaft ist durch den vulkanischen Charakter geprägt. 2,5 km bis 3,5 km südöstlich vom Dauner Stadtkern befinden sich die sogenannten Dauner Maare, drei unmittelbar aneinander grenzende Maare, die nur durch ihre Tuffwälle getrennt sind. Die Stadt beherbergt das Eifel-Vulkanmuseum. Daun ist außerdem Kurort und hat Mineralquellen.

Inhaltsverzeichnis

Stadtgliederung

Die Kreisstadt Daun hat 8514 Einwohner (Stand 31. Dezember 2005 - nur Hauptwohnsitz).

Neben der Kernstadt Daun (4.264 Einwohner) gehören zum Stadtgebiet die ehemals selbständigen Gemeinden[2]:

Stadtteil Einwohner eingemeindet
Boverath 564 7. Juni 1969
Gemünden 215 1. April 1938
Neunkirchen 547 7. Juni 1969
Pützborn 1.129 7. Juni 1969
Rengen 438 7. November 1970
Steinborn 410 7. November 1970
Waldkönigen 699 7. November 1970
Weiersbach 251 10. Juni 1979

Geschichte

Das Gebietes wurde bereits im 7. Jahrhundert v. Chr. zum ersten Mal besiedelt. Damals hatten sich die Kelten auf dem befestigten Basaltberg in Daun angesiedelt. Auch die Römer nutzten diesen markanten Hügel des Liesertals als Wachstation, wie sich aus römischen Funden ableiten lässt. Der Ortsname dürfte sich vom keltisch-römischen Word Dunum für Zaun bzw. für eine befestigte Anhöhe, also eine Festung, ableiten.

Ende des 10. Jahrhunderts entstand hier eine Burganlage der freien Herren von Daun. 1075 wird Daun erstmals urkundlich durch einen Bürger Adalbero de Duna erwähnt.

Im Jahre 1163 stirbt das freie Dauner Herrengeschlecht aus. Ein Dienstmann dieses Geschlechtes, Richardus de Duna, übernahm den Namen seines früheren Herrn und auch das Wappen mit dem Dauner Gitter. 1337 wird Daun erstmals als Stadt erwähnt. Im Jahr 1346 folgt die Verleihung der Stadtrechte mit eigenem Marktrecht, und Daun wird zugleich Standort eines Hochgerichts.

Im Jahr 1712 wird das Kurtrierische Amtshaus auf dem Burgberg durch den Trierer Kurfürst und Erzbischof Karl Joseph erbaut. Aufgrund der Revolutionskriege kam das linke Rheinufer nach 1794 zu Frankreich. Daun wurde Sitz des 1798 gebildeten Kantons Daun mit seinen Mairien Daun, Dockweiler, Gillenfeld, Sarmersbach und Üdersdorf. Aufgrund der Beschlüsse auf dem Wiener Kongress kam das Gebiet und damit auch Daun 1815 zum Königreich Preußen. 1817 wurde Daun Landratssitz für den damals neu eingerichteten Kreis Daun, zugleich auch Sitz einer Bürgermeisterei. Seit 1946 ist der Ort Teil des Landes Rheinland-Pfalz. Ab 1951 darf Daun sich wieder Stadt nennen.

Daun im Winter
Daun im Sommer

Am 15. Mai 1895 wurde Daun über die Eifelquerbahn ans Deutsche Eisenbahnnetz angeschlossen; am 1. Dezember 1909 wurde eine weitere Strecke, die Maare-Mosel-Bahn nach Wittlich, in Betrieb genommen. Heute ist auf allen Daun berührenden Bahnstrecken der SPNV jedoch schon seit mehr als einem Jahrzehnt eingestellt. Seit Juli 2005 ist eine Teilstrecke der Eifelquerbahn reaktiviert und bietet im Sommer täglichen Touristenverkehr im Zweistundentakt.

Die Strecke der Maare-Mosel-Bahn wurde bereits vor etwa zehn Jahren demontiert, auf der ehemaligen Bahntrasse verläuft inzwischen der Maare-Mosel-Radweg.

1965 wurde Daun Garnisonsstadt und beherbergt in der Heinrich-Hertz-Kaserne unter anderem zwei Fernmeldeeinheiten und eine Fernmeldeaufklärungseinheit.

Politik

Stadtrat

Parteien und Wählergemeinschaften %
2009
Sitze
2009
%
2004
Sitze
2004
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 28,2 7 28,3 7
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 32,0 8 44,4 11
FDP Freie Demokratische Partei 6,4 1 - -
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen - - 4,8 1
WG GVV Freie Wählergruppen 11,5 3 9,3 2
WG Dr. Reinecke Freie Wählergruppen 11,0 3 13,3 3
BUV Freie Wählergruppen 10,8 2 - -
Gesamt 100,0 24 100,0 24

Städtepartnerschaft

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Amtshaus in Daun
Eisenbahnviadukt in Daun, 2006

Naturdenkmäler

Bauwerke und Denkmäler

  • Dauner Burg
    • Kurtrierisches Amtshaus (heute Hotel) von 1712
    • Evangelische Kirche (1865/67)
    • Zehntscheune von 1740
    • Burgmannenhäuser: Waldenhof, Hof Rademacher
  • Eisenbahnviadukt von 1909
  • Katholische Pfarrkirche St. Nikolaus, Westturm und Krypta romanisch, Mitte 13. Jhd., Neubau 1946-69
  • Bahnhofsgebäude, Krüppelwalmdach, 1895
  • ehemaliger evangelischer Friedhof mit aufwändigen Grabdenkmälern des 19. Jahrhunderts
  • ehemalige Bürgermeisterei (Burgfriedstraße 25)
  • Kampbüchelskreuz um 1825 (Leopoldstraße, am Marktplatz)
  • ehemaliger Kaiserbrunnen, 1911, Kriegerdenkmal nach 1945 (Leopoldstraße, am ehem. Landratsamt)
  • ehemaliges Landratsamt, 1830/31, heute Vulkan-Museum (Leopoldstraße)
  • ehemaliges Erholungsheim der Kaufhauskette Leonhard Tietz (Kaufhof), 1910
  • ehemaliges Amtsgericht von 1860 (Wirichstraße, heute Sparkassenfiliale)
  • Kriegerdenkmal 1870/71
  • ehemaliges Schulgebäude um 1910/20 (Leopoldstraße 34, heute Standesamt)

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Daun

Museen

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Alle zwei Jahre findet in Daun das Krimi-Festival Tatort Eifel statt, zu dem namhafte Krimiautoren aus dem ganzen deutschsprachigen Raum anreisen. Im Rahmen dieses Festivals wird auch der Deutsche Kurzkrimi-Preis verliehen.
  • Die St.-Laurentius-Kirmes beginnt jeweils am Samstag nach dem ersten Mittwoch im August und dauert fünf Tage. Sie zählt zu den größten Volksfesten der Eifel.
  • VulkanBike Eifel-Marathon (ein Mountainbike-Marathon durch die Eifelberge, außerdem: VulkanBike trailpark, VulkanBike extreme und VulkanBike crosscountry)
  • ADAC Eifel Rallye
  • Maare-Mosel-Lauf
  • Flugplatzfest Ende August
  • Frühlingsfest

Wirtschaft und Infrastruktur

Unternehmen

Bundeswehr

Bei Daun ist die Heinrich-Hertz-Kaserne angesiedelt. Sie beherbergt unter anderem:

  • Fernmeldebereich 93 (ehemals Fernmelde und Elektronische Aufklärungsbrigade 94) SKB
  • Fernmeldeaufklärungsabschnitt 931 (ehemals Fernmeldeaufklärungsregiment 940) SKB
  • Teile des Bundeswehrdienstleistungszentrums Mayen (WV)
  • Sanitätszentrum Daun (ZSan)

Medien

In Daun gibt es eine Lokalredaktion des Trierischen Volksfreundes, der Eifelzeitung sowie des Wochenspiegels. Zudem befindet sich in Daun das Multiplexkino „Kinopalast Vulkaneifel“. Die Stadt liegt im Sendegebiet des regionalen Fernsehsender OK54.

Kindertagesstätten

  • Integrative Kindertagesstätte Daun
  • Thomas Morus Kindertagesstätte
  • St. Nikolaus Kindergarten

Schulen

Allgemeinbildende:

  • Grundschule
  • Hauptschule
  • Leopold-von-Daun Realschule
  • Geschwister-Scholl-Gymnasium
  • Thomas-Morus-Gymnasium

Berufsbildende:

  • Krankenpflegeschule Maria-Hilf
  • Fachschule für Altenpflege Maria-Hilf

Sonderschulen:

  • St. Laurentius-Förderzentrum

Sonstige Schulen:

  • Musikschule
  • Bildungszentrum der Bundesagentur für Arbeit

Vereine

Sportvereine:

  • TuS 05 Daun
  • SV Neunkirchen-Steinborn
  • SC Rot-Weiß Rengen
  • KSC Daun-Weiersbach

Verkehr

Ehemaliges Bahnhofsgebäude der Eifelquerbahn in Daun

Daun ist an die Bundesautobahn 1 angebunden. Zudem führen die Bundesstraßen 421 und 257 durch die Stadt. Über den Dauner Bahnhof ist die Stadt mit der Eifelquerbahn vernetzt, die von Gerolstein bis Andernach führt.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Max Grünbaum, Konsul, Finanzberater von Leonhard Tietz und Gründer der Dauner Burgbrunnen GmbH[3]

in Daun geboren

mit Daun verbunden

  • Ägidius von Daun, Burgmann (14. Jahrhundert) (siehe Dauner Burg)
  • Fritz von Wille (* 1860–1941), Professor und Landschaftsmaler, stattete 1911 das Kreishaus in Daun mit großformatigen Wandgemälden aus
  • Pitt Kreuzberg (* 1888–1966), Maler, dem Expressionismus nahe, malte 1937 als Auftragsarbeit der NSDAP für das HJ-Heim in Daun, die Arbeit missfiel den Parteioberen und wurde als „entartet“ zurückgewiesen, der Dauner Landrat schützte ihn und hängte das Bild 1940 in seinem Amtszimmer auf
  • Edmund Geisen (* 1949), Politiker, Mitglied des Deutschen Bundestages, wohnhaft in Daun

Quellen und Literatur

  • Martina Knichel: Gilles von Daun (1318−1358), Ritter und Räuber. Aus der Geschichte des Wanderns. In: Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte, 35 (2009), S. 73−86. ISSN 0170-2025
  • Ingrid Schumacher: Gilles. Egidius von Daun und seine Zeit, Daun 2002

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
  2. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Seite 174 (PDF)
  3. http://www.eifelzeitung.de/?artikel=64716

Weblinks

 Commons: Daun – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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