Heslacher Tunnel

Heslacher Tunnel
Tunnelportal am Marienplatz

Der Heslacher Tunnel ist ein 2,3 km langer zweispuriger Straßentunnel im Süden Stuttgarts. Im Zuge der Bundesstraße 14 ist er Teil der Verbindung vom Stadtzentrum zum Autobahnkreuz Stuttgart.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Unterirdische Anschlussstelle zur Karl-Kloß-Straße

Der Tunnel wurde in der Nordwestflanke des Bergs Bopser zwischen Marienplatz und Burgstallstraße bzw. deren Ankopplung über die L 1192 gebaut und verfügt über eine unterirdische Anschlussstelle als Zufahrt zur Karl-Kloß-Straße. Direkt westlich der L 1192 führt die B 14 durch den kurzen Viereichenhautunnel.

Geschichte

Erbaut wurde der Tunnel 1980 bis 1991, hauptsächlich um den Stuttgarter Stadtteil Heslach vom Verkehr zu entlasten, durch den bis dahin die Bundesstraße 14 verlief. Daneben wurde er als ziviler Schutzraum für bis zu 4.500 Personen ausgelegt. Der Bau des Tunnels kostete etwa 141 Mio. Euro.

Verschiedenes

Mit einem Verkehrsaufkommen von ca. 50.000 Fahrzeugen pro Tag [1] gilt der Heslacher Tunnel als einer der am stärksten befahrenen im Gegenverkehr betriebenen Straßentunnel Europas. Wegen der Verengung von zwei Richtungsfahrspuren auf jeweils eine – sowohl aus Richtung Stuttgart-Innenstadt als auch aus Richtung Stuttgart-Vaihingen (Bundesautobahn 831) seit der Fertigstellung des Ausbaus der B 14 zwischen Schattenring und Heslacher Tunnel – hat sich der Tunnel zu einem verkehrsbehindernden Flaschenhals entwickelt.

Im ADAC-Test 2001 erhielt der Heslacher Tunnel die Note ausreichend.

Planung und Bau sowie zweite Röhre

Der Abschnitt zwischen dem Südheimer Platz und der Karl-Kloß-Straße wurde 1989, der Abschnitt zwischen Karl-Kloß-Straße und dem Marienplatz erst zwei Jahre später eröffnet.

Als ursprünglich zweiröhriger Tunnel mit je zwei Fahrspuren geplant, stellte man während des Baus der ersten Röhre fest, dass durch den bevorstehenden Bau der zweiten Röhre möglicherweise Gebäude beschädigt werden oder absinken könnten. Der Grund hierfür ist, dass die Gesteinsdicke zwischen dem Tunnelscheitel und den Gebäudefundamenten an der dünnsten Stelle gerade einmal 2,50 Meter beträgt. Deshalb wurde entschieden, den Bau der zweiten Röhre zurück zu stellen und die damals zur Verfügung stehenden Gelder anderweitig zu verwenden. Inzwischen gibt es wieder Überlegungen für den Bau einer zweiten Röhre – diese würde wegen der besonderen Gegebenheiten einige Meter tiefer als die bestehende Röhre verlaufen. Jedoch ist aufgrund von fehlenden finanziellen Mitteln für den Straßenbau dieses Vorhaben in weite Ferne gerückt.

Ende 2006 wurde seitens CDU, FDP und Freier Wähler im Stadtrat der Vorschlag geäußert, eine weitere Röhre mit einer Spur zu bauen, durch die der Verkehr stadtauswärts fließen soll. Dieser Vorschlag wurde von der SPD abgelehnt, weil mit dem vermuteten zukünftigen Fallen der Einwohnerzahl Stuttgarts auch die Belastung des Tunnels abnehme. Auch seitens der Grünen wurde die zweite Röhre abgelehnt, da diese möglicherweise noch mehr als die bisher 50.000 Fahrzeuge anlocke.

Sicherheitsnachrüstungen

Befahrbarer Fluchtstollen von der Karl-Kloß-Straße

Zwischen 2004 und 2006 wurde der Sicherheitsstandard durch zusätzliche Fluchtstollen für 12 Mio. Euro erhöht [1] [2]: Der bestehende westliche Fluchtstollen, der 400 Meter lang ist und beim Südheimer Platz endet, wurde mit einem zweiten Querstollen zum Straßentunnel versehen. Von der Karl-Kloß-Straße aus wurde ein neuer für Rettungsfahrzeuge befahrbarer 415 Meter langer Fluchtstollen mit zwei Querstollen Richtung Westen gebaut. Der bestehende 400 Meter lange Fluchtstollen von der Karl-Kloß-Straße Richtung Osten wurde um 410 Meter und vier Querstollen erweitert. Die Fluchtwege wurden somit von 600 Meter auf unter 300 Meter verkürzt. Als nächstes soll der Straßentunnel mit leistungsfähigeren Betriebseinrichtungen, zusätzlichen Videokameras, Lautsprecher und Entlüftungsanlagen ausgestattet werden.[3]

Daten

  • Länge: 2300 m [1]
  • Breite: 7,5 m
  • Überdeckung: bis 80 m
  • Steigung: 3,6 % (zwischen Marienplatz und Eierstraße)
  • Anzahl der Röhren: 1, mit Gegenverkehr
  • Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h
  • Fahrzeuge pro Tag: ca. 50.000
  • Anteil LKW: 5 %
  • Pannen 2000: 44
  • Unfälle 2000: 16
  • Gefahrguttransporte: keine Einschränkungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c B 14 Tunnel Heslach: Nachrüstung der sicherheitstechnischen Einrichtungen stuttgart.de, zuletzt aufgerufen am 5. Juni 2011
  2. Risiko fährt länger mit als geplant Stuttgarter Nachrichten vom 23. Juni 2010
  3. Millionen fließen in Tunnel Stuttgarter Nachrichten vom 17. Juli 2009
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