Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung

Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung

Die Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (Akronym: HSFK) (englisch: Peace Research Institute Frankfurt) ist ein Forschungsinstitut für internationale Politik in Frankfurt am Main.

Die Denkfabrik für Friedensforschung und internationale Beziehungen wurde 1970 auf Bestreben der Hessischen Landesregierung als eigenständige Stiftung des öffentlichen Rechts geschaffen.

Die HSFK untersucht die Ursachen von internationalen Krisen und Konflikten, beschäftigt sich mit Friedensforschung und Abrüstungspolitik. Neben der Forschung stehen ihre Mitarbeiter auch für Politikberatung und aktive Gestaltung internationaler Politik zur Verfügung, beispielsweise als Mitglieder deutscher Delegationen in internationalen Verhandlungen.

Die HSFK ist mit rund 70 Mitarbeitern (Stand 2011) das größte und älteste Friedensforschungsinstitut in Deutschland. Sie betreibt keine Auftragsforschung.[1]

„"Die Arbeit der HSFK ist darauf gerichtet, die Ursachen gewaltsamer internationaler und innerer Konflikte zu erkennen, die Bedingungen des Friedens, verstanden als Prozess abnehmender Gewalt und zunehmender Gerechtigkeit, zu erforschen sowie den Friedensgedanken zu verbreiten. Im Rahmen ihrer Politikberatung werden Forschungsergebnisse praxisorientiert in Handlungsoptionen umgesetzt, die Eingang in die öffentliche Debatte finden.[1]

Inhaltsverzeichnis

Organisation

Das geschäftsführende Vorstandsmitglied der HSFK ist Harald Müller. Weitere Mitglieder des Vorstandes sind Klaus Dieter Wolf, Christopher Daase, Matthias Dembinski, Claudia Baumgart-Ochse und Hans-Joachim Spanger.

Die wissenschaftlichen Mitglieder der HSFK bilden den Forschungsrat. Er befindet über das Forschungsvorhaben des Instituts sowie über die Vorhaben der Programmbereiche.

Der Stiftungsrat, bestehend aus dem Ministerpräsidenten, dem Wissenschafts- und dem Finanzminister des Landes Hessen, drei Personen des öffentlichen Lebens und drei gewählten Vertretern des Institutes, überwacht die Geschäftsführung und genehmigt den Haushalt.

Der Wissenschaftliche Beirat wird vom Stiftungsrat berufen und unterstützt die HSFK bei der Erarbeitung und Umsetzung der Forschungsprogramme. Ihm gehören acht internationale WissenschaftlerInnen an. Derzeit sitzt ihm Thilo Marauhn vor.

Ende 2004 wurde die HSFK von einer Kommission des Wissenschaftsrates evaluiert und für die Aufnahme in die Leibniz-Gemeinschaft vorgeschlagen. Zum 1. Januar 2009 wurde die HSFK als Mitglied in diese Wissenschaftsorganisation aufgenommen.

Forschungsprogramm

Seit 2000 widmet sich die HSFK ihrem aktuellen Forschungsprogramm „Antinomien des demokratischen Friedens“. Dieses Forschungsprogramm teilt sich in vier Programmbereiche auf:

  • Sicherheits- und Weltordnungspolitik von Staaten
  • Internationale Organisationen und Völkerrecht
  • Private Akteure im transnationalen Raum
  • Herrschaft und gesellschaftlicher Frieden [2]

In jedem der Programmbereiche werden aktuelle Forschungsprojekte durchgeführt, in denen die WissenschaftlerInnen das Theorem des demokratischen Friedens untersuchen und insbesondere nach Erklärungen für darin entdeckte Widersprüche forschen. Zudem wird an der Ausgestaltung des zukünftigen Forschungsprogramms zu "Just Peace Governance" gearbeitet.

Publikationen

Neben Sammelbänden und Monographien der Schriftenreihe „Studien der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung“, veröffentlicht die HSFK jährlich ca. zehn Ausgaben der HSFK-Reports bzw. PRIF-Reports (HSFK-Reports in englischer Sprache), sowie die Reihe „HSFK-Standpunkte – Beiträge zum demokratischen Frieden“. Die Publikationen der HSFK können online heruntergeladen, sowie direkt auf der Homepage bestellt werden. Druckversionen finden sich außerdem in zahlreichen Bibliotheken. Neben den hauseigenen Publikationen veröffentlicht die HSFK zusammen mit den Instituten BICC, FEST, IFSH und INEF jährlich das Friedensgutachten [3].

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b hfsk.de
  2. Programmbereiche. Abgerufen am 15. Juni 2011.
  3. Die HSFK-Publikationsreihen. Abgerufen am 15. Juni 2011.

Weblinks


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