- Hillenbrandt
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Hillebrand ist ein Familienname und ein männlicher Vorname.
Inhaltsverzeichnis
Herkunft und Bedeutung
Der Name Hillebrand ist durch Lautangleichung aus dem Namen Hildebrand hervorgegangen (das „d“ in „Hilde“ wurde dem vorhergehenden „l“ angeglichen). Die Namensvariante Hillebrandt ist durch eine Auslautverhärtung aus Hillebrand entstanden.
Hildebrand ist ein alter germanischer Name, der sich aus den Wörtern hiltja bzw. hild (althochdeutsch bzw. altsächsisch „Kampf“)[1] und brand (althochdeutsch, altsächsisch „Feuerbrand“, doch auch „Schwert“, Metronym für „flammendes Schwert“)[2][3] zusammensetzt. Bekannt wurde der Name durch das frühmittelalterliche althochdeutsche Hildebrandslied, basierend auf einer Handlung aus dem 5. Jahrhundert.
In der Nibelungensage ist Hildebrand, Sohn des Herzogs von Garten, Erzieher und Waffenmeister von Dietrich von Bern. Das eigentliche Hildebrandslied handelt von Hildebrands Rückkehr in die Heimat und den Zweikampf mit seinem Sohn Hadubrand, der von ihm getötet wird.
Verbreitung
Der Familienname Hillebrand ist im gesamten deutschsprachigen Raum sowie in einigen Nachbarländern (Niederlande und Skandinavien) und in Italien (Südtirol), Frankreich (Elsass), Polen (Schlesien, Danzig) und Belgien (Eupen, Flandern) geläufig. Durch Auswanderung ist er auch in englischsprachigen Ländern – besonders in den USA, aber auch in England, Südafrika und Australien – anzutreffen.
In Deutschland ist Hillebrand als Familienname hauptsächlich in Süd-Ostwestfalen verbreitet, dabei besonders in den Landkreisen Paderborn und Höxter und im Hochsauerlandkreis. Ein zweites lokal begrenztes, sehr hohes relatives Vorkommen zeigt der Name im Landkreis Berchtesgadener Land – und im benachbarten österreichischen Bezirk Salzburg-Umgebung, wo er seine größte relative Häufigkeit in Österreich erreicht. Die zweithäufigste Variante Hillenbrand ist in Süd-Osthessen – insbesondere im Landkreis Fulda – und in Unterfranken anzutreffen. Die dritthäufigste Namensvariante Hillebrandt kommt in Nord-Ostdeutschland vor mit der größten relativen Häufigkeit im Landkreis Northeim. Die zahlreichen weiteren Varianten sind in Deutschland in sehr viel geringerem Umfang und oft nur lokal begrenzt verbreitet.
Als männlicher Vorname ist Hillebrand im nördlichen Europa (Niederlande und Skandinavien) geläufig.
Varianten
Über die Jahrhunderte sind viele Varianten des Namens Hildebrand entstanden. Im folgenden sind nur die zu „Hillebrand“ ähnlichen Varianten gelistet. Ob sie direkt von „Hillebrand“ oder von einer der zahlreichen Ableitungen von „Hildebrand“ abgeleitet wurden, ist im Einzelnen oft nicht mehr nachzuvollziehen.
- Hellebrand(t)
- Hellenbrand(t)
- Hellerbrand
- Hillabrand
- Hillbrand(t/s), Hilbrand(t/s)
- Hillebrand(t/s), Hilebrand
- Hillebrandi
- Hillebrandus
- Hillebrant
- Hillebrenner
- Hillenbrand(t/s)
- Hillerbrand, Hüllerbrand
- Hilsebrand
Bekannte Namensträger
Form Hillebrand
- August Hillebrand (1888-1953), deutscher Landwirt und Politiker
- Bernhard Hillebrand (* 1946), deutscher Volkswirt
- Bruno Hillebrand (* 1935), deutscher Literaturwissenschaftler
- Christoph Hillenbrand (* 1957), Regierungspräsident der Regierung von Oberbayern
- Clemens Hillebrand (* 1955), Maler und Graphiker in Köln
- Dennis Hillebrand (* 1979), deutscher Fußballspieler
- Dieter Hillebrand (* 1951), deutscher Politiker (CDU)
- Elmar Hillebrand (* 1925), deutscher Bildhauer
- Franz Hillebrand (1863–1926), österreichischer Philosoph und Psychologe
- Hendrikje Riek Hillebrand (1892–1984), niederländische Ernährungswissenschaftlerin
- Herbert Hillebrand (* 1940), deutscher Immobilien- und Bauunternehmer
- Johannes Hillebrand (1874–1931), deutscher katholischer Weihbischof im Bistum Paderborn
- Joseph Hillebrand (1788–1871), deutscher Historiker, Philosoph und Politiker
- Karl Hillebrand (Essayist) (1829–1884), deutscher Essayist, Publizist, Kulturwissenschaftler und Literaturhistoriker
- Karl Hillebrand (Astronom) (1861–1939), österreichischer Astronom
- Lucy Hillebrand (1906–1997), deutsche Architektin
- Max Josef Hillebrand (1898, Wehrden- 197?) Prof. für psychologische Pädagogik, Pädagogische Hochschule Bonn
- Peter Hillebrand, katholischer Bischof in Kyoto, Japan
- Rudolph Eberhard Hillebrand (1840–1924), deutscher Architekt und Bauunternehmer
- Wilhelm Hillebrand (Arzt) (1821–1886), deutscher Arzt und Botaniker
- Wilhelm Hillebrand (Pfarrer), katholischer Pfarrer in der Diözese Aachen, erhielt 1959 den Ehrendoktor der Medizin (Dr. med. h.c.) der Uni Köln für Forschungen zu natürlicher Empfängnisregelung (Messung der Basaltemperatur)
- William Hillebrand (1853–1926), deutsch-US-amerikanischer Chemiker
als Vorname
- Hillebrand van der Aa (1660-1722) niederländischer Stecher und Zeichner.
Form Hillebrandt
- Franz Anton Hillebrandt (1719–1797), österreichischer Architekt
- Wolfgang Hillebrandt (* 1944), deutscher Astronom
Unternehmen
- J. F. Hillebrand, Speditionsfirma
Sonstiges
Nach Wilhelm Hillebrand sind benannt:
- Hillebrandia, eine monotypische Pflanzengattung mit der einzigen Art Hillebrandia sandwicensis auf Hawaii aus der Familie der Schiefblattgewächse (Begoniaceae)
- Calamagrostis hillebrandii – Hillebrands Riedgras oder Schilfrohr
Weblinks
- Niederlande: Genealogie Hellenbrand [1]
Karten zur Verbreitung der Namensvarianten
- Deutschland: Hillebrand, Hillebrandt
- Westfalen-Lippe: [2], [3]
- Niederlande: Hillebrand, Hillebrandt, Hellebrand, Hellenbrand
- USA: Hillebrand, Hillebrandt, Hillenbrand, Hellebrand, Hellebrandt, Hellenbrand
- Belgien: Hillebrand, Hillebrandt, Hellebrandt
- Italien: Hillebrand
- Frankreich: Hillebrand, Hellenbrand
Einzelnachweise
- ↑ Gottschald, Max: Deutsche Namenkunde. 3. Auflage. de Gruyter, Berlin, New York 1973, S. 329
- ↑ Gottschald, Max: Deutsche Namenkunde. 3. Auflage. de Gruyter, Berlin, New York 1973, S. 205
- ↑ Seibicke, Wilfired: Historisches deutsches Vornamenbuch. Band 1 A–E. de Gruyter, Berlin, New York 1996, S. 335
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