- Hodenberg
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Hodenberg ist der Name eines alten niedersächsischen Adelsgeschlechts. Das ursprünglich hochfreie Geschlecht gehörte zum vierten Heerschild der Grafschaft Hoya und des Fürstentums Lüneburg.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Herren von Hodenberg waren seit Urzeiten die Schirmvögte des von Erzbischof Rembert von Bremen gegründeten Stifts Bücken. Von diesem erblichen Amt leitete sich wahrscheinlich auch ihr Name ab, das plattdeutsche Wort Hode bedeutet Hut bzw. Schirm. In der Nähe dieses Stiftes lag auch ihre Burg Hodenberg in Altenbücken an der Weser, der älteste Stammsitz des Geschlechts.
Der älteste sichere Stammvater war Hermannus Hodo (Hermann Hode), der im Jahre 1149 in einer Urkunde des Erzbischofs von Bremen erwähnt wird.[1] Etwas später tritt ein weiterer Hermannus de Hodeberge bzw. Hermann Hode auf, der von 1168 an häufig im Gefolge Heinrichs des Löwen genannt wird und am 21. März 1189 urkundlich erscheint.[2] Mit ihm beginnt die sichere Stammreihe des Geschlechts. Der Bau der Burg Hoya in geringer Entfernung von Hodenberg, erbaut von dem aufstrebenden Grafengeschlecht Hoya, veranlasste die Herren von Hodenberg Anfang bis Mitte des 13. Jahrhunderts zur Errichtung der östlich der Weser gelegenen Burg Hodenhagen bei Hodenhagen. Nach ihr benannte sich 1244 ein Nachkomme dei gratia nobilis de Hodenhagen. Dessen Sohn Heinrich, Edelherr von Hodenhagen, verkaufte 1291 die Burg Hodenberg mit allen westlich der Weser gelegenen Besitzungen und mit allen Bewohnern an die Grafen von Hoya, die kurze Zeit später auch in den Besitz der Vogtei Bücken gelangten. Heinrichs Söhne, Hermann und Heinrich, verkauften ihnen 1313 auch ihr Eigengut östlich der Weser, sodass die Grafen von Hoya dann im Besitz der gesamten Herrschaft Hodenberg waren.
Beide Brüder nannten sich noch Edelherren, heirateten aber Frauen aus dem niederen Adel, womit ihre Nachkommen den Herrenstand verloren. Ab dem 16. Jahrhundert bildeten sich zwei Hauptlinien, deren letzter gemeinsamer Stammvater Marquard III. von Hodenberg († 1538) war. Kaiser Ferdinand II. erteilte 1622 dem Marquard von Hodenberg und seiner Familie die Erlaubnis, sich Edle von Hodenberg nennen zu dürfen, wovon das Geschlecht allerdings keinen Gebrauch machte. König Georg von Hannover erkannte 1859 dem Geschlecht den Freiherrenstand zu.
Wappen
Das Stammwappen zeigt in Silber ein mit einem goldenen Kleestängel belegten roten Adlerflügel, dessen Schwungfedern nach unten gekehrt sind. Auf dem Helm ist der Flügel mit nach links gekehrten Schwungfedern. Die Helmdecken sind rot-silbern.
Wappenspruch: „myne borg iss god“.
Namensträger
- Bodo von Hodenberg (1604–1650), deutscher Dichter
- Bodo von Hodenberg (Politiker) (1826–1907), Kgl. hann. Staatsminister
- Hermann von Hodenberg (1862–1946), Rittergutsbesitzer und Mitglied des Deutschen Reichstags
- Paul Freiherr von Hodenberg (1881–1954), Landrat (Sandbeck/Osterholz-Scharmbeck)
- Hodo von Hodenberg (1887–1962), deutscher Jurist und Politiker
- Wilhelm von Hodenberg (1786–1861), deutscher Beamter und Politiker
- Wilken Freiherr von Hodenberg (* 1954), Vorstand, Deutsche Beteiligungs AG
- Eberhard von Hodenberg (* 1955), deutscher Mediziner
Einzelnachweise
Literatur
- Otto Hupp: Münchener Kalender 1908. Verlagsanstalt München / Regensburg 1908.
- Dieter Brosius: Hodenberg, Freiherren von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, S. 298.
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band V, Band 84 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1984, ISSN 0435-2408
Weblinks
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