Hoinkhausen

Hoinkhausen
Hoinkhausen
Stadt Rüthen
Koordinaten: 51° 34′ N, 8° 24′ O51.55921558.396677240Koordinaten: 51° 33′ 33″ N, 8° 23′ 48″ O
Höhe: 240 m ü. NN
Einwohner: 160 (31. Dez. 2009)
Eingemeindung: 1. Jan. 1975
Postleitzahl: 59602
Vorwahl: 02954

Hoinkhausen ist ein Stadtteil der Stadt Rüthen im Kreis Soest in Nordrhein-Westfalen.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Hoinkhausen ist ein kleiner Ort mit rund 160 Einwohnern, etwa 2 km entfernt von Nettelstädt.

Geschichte

Mittelalter

Hoinkhausen wurde erstmals im Jahre 950 urkundlich als Hoijanusini erwähnt. Der Name soll sich von dem keltischen Wort „Kleinhügelhaus“ ableiten.

Neuzeit

Hoinkhausen, Schule, Inschrift

1536 lautete der Name für Hoinkhausen Hoynnghuißen, der Ort umfasste 15 Häuser. 1563 hieß der Ort Hoenghausen.

Im Jahre 1815 kam Hoinkhausen an das Königreich Preußen und wurde 1816 dem Kreis Lippstadt zugeteilt. Am 1. Januar 1975 wurde Hoinkhausen in die Stadt Rüthen eingegliedert.[1]

1593/94 geriet Johann Winter in einen Hexenprozess. Von 1652–1660 wurden 37 Personen aus Hoinkhausen nach Rüthener Hexenprozessen hingerichtet, 21 davon waren männlich. Am 31. März 2011 beschloss die Stadtvertretung Rüthen eine sozialethische Rehabilitation der im Bereich der heutigen Stadt Rüthen während des 16. und 17. Jahrhunderts im Rahmen der Hexenverfolgungen unschuldig verurteilten und hingerichteten Personen, darunter auch Johann Winter.

Einwohnerentwicklung

  • 1817: 194 Einwohner
  • 1861: 186 Einwohner
  • 1885: 200 Einwohner
  • 1939: 200 Einwohner
  • 1950: 271 Einwohner
  • 1951: 272 Einwohner
  • 1961: 183 Einwohner
  • 1970: 180 Einwohner
  • 1975: 173 Einwohner

Katholische Kirche

Hoinkhausen, katholische Kirche

Die Dorfkirche ist eine dreischiffige, zweijochige Hallenkirche. Das südliche Seitenschiff wurde bereits im 13. Jahrhundert errichtet, der Chor im Jahre 1718.

J. Patroclus Möller-Orgel

Die Orgel geht zurück auf ein Instrument eines unbekannten Orgelbauers aus dem Jahre 1660, das vermutlich 10 Register auf einem Manual hatte. 1746–1747 wurde dieses Instrument von dem Orgelbauer Johann Patroclus Möller umgebaut und um ein Manualwerk erweitert. Es hatte nun 19 Register und ein angehängtes Pedal. Im 19. Jahrhundert wurde die Disposition erweitert und auch ein kleines selbständiges Pedalwerk hinzugefügt, die Orgel hatte dann 28 Register. Erst 1935 wurde ein elektrisches Gebläse hinzugefügt. Nachhaltig verändert wurde das Instrument 1956, als das Positiv vom Hauptgehäuse getrennt und die Spielanlage in das Untergehäuse integriert wurde. Die Orgel hat heute 33 Register auf zwei Manualen und Pedal. Die Trakturen sind mechanisch.[2]

I Hauptwerk C–f3
Bordun 16′
Prinzipal 8′
Quintade 8′
Hohlflöte 8′
Octav 4′
Rohrflöte 4′
Quinte 22/3
Octav 2′
Waldflöte 2′
Sesquialtera II 22/3
Mixtur III
Zimbel IV
Fagott 16′
Trompete 8′
Tremulant
II Rückpositiv C–f3
Gedackt 8′
Prinzipal 4′
Gedackt 4′
Sesquialtera II
Octav 2′
Quintflöte 11/3
Sifflöte 1′
Scharff IV 1′
Rankett 16′
Schalmey 8′
Tremulant
Pedal C–f1
Subbaß 16′
Prinzipal 8′
Gedackt 8′
Octav 4′
Nachthorn 2′
Gemsflöte 1′
Mixtur VI
Posaune 16′
Trompete 4′

Pastoren des Kirchenspiels Hoinkhausen

  1. 1629–1674 Henrieus Kegel
  2. 1674–1703 Rhabanus Lotharius Berghoff
  3. 1703–1730 Casparus Godde Wertensis
  4. 1730–1756 Joes Fridericud Blume
  5. 1756–1780 Melchior Linnemann
  6. 1780–1810 Melchior Ludolph Herold
  7. 1810–1823 Bernhardus Schulte
  8. 1823–1837 Ferdinand Burgharz
  9. 1837–1839 Vicar Anton Löser, Pfarrverweser
  10. 1839–1859 Johann Ferdiand Stöver
  11. 1859–1890 Anton Löser
  12. 1890–1891 Clemens Mönig
  13. 1891–1920 Josef Kipshagen
  14. 1920–1951 Konradus Schütte
  15. 1951–1968 Wilhelm Schulte
  16. 1968–1977 Herbert Höckenschnieder
  17. 1978–1983 Anton Behrendes
  18. 1984–1997 Michael Hennemann
  19. 1997–2000 Georg Laube
  20. 2000–2010 Andreas Neuser

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Molkerei

Im Jahre 1894 wurde im Dorfzentrum eine Molkerei gegründet. Sie war zunächst eine Zweigstelle der Molkerei Geseke. Im Jahre 1900 betrug die jährlich gelieferte Milchmenge etwa 800.000 Liter. 1931 erfolgte die Trennung von der Molkerei Geseke, seit 1951 verfügte der Betrieb über eine Kartoffel-Großdämpfanlage. Im Jahre 1954 betrug die verarbeitete Milchmenge in der Molkerei 5 Millionen Liter. 1987 wurde die gesamte Produktion eingestellt.

Verkehr

Zwei Buslinien der Busverkehr Ruhr-Sieg, die Linie R62 von Rüthen über Oestereiden und Bökenförde nach Lippstadt und die Linie 672 von Rüthen nach Oestereiden, die jedoch nur an Schultagen verkehrt, verlaufen durch Hoinkhausen. Eine weitere Linie, von der Hoinkhausen nur an Schultagen bedient wird, ist die 558 der Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH von Oestereiden nach Anröchte.

Schulen

Hoinkhausen, Schule

Die älteste Schule wurde 1786 von Pastor Herold als erste Industrieschule Westfalens gegründet. Im Jahre 1802 wurde eine Knabenschule von Pastor Herold in Hoinkhausen gegründet. Das Gebäude dieser Schule wurde 1877 abgerissen und 1878 durch einen Neubau ersetzt. Eine Mädchenschule entstand 1791 in einem eigenen Gebäude. Dieses wurde 1937 abgerissen und die Knabenschule erweitert. 1969 wurden die Schulen geschlossen.

Literatur

  • Westereiden 750 Jahre
  • Kunsthistorischer Wanderführer Westfalen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
  2. Orgelatlas Ostwestfalen – Hoinkhausen

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