- Holsterhausen (Dorsten)
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Holsterhausen Gemeinde DorstenKoordinaten: 51° 41′ N, 6° 57′ O51.6820277777786.9556666666667Koordinaten: 51° 40′ 55″ N, 6° 57′ 20″ O Einwohner: 13.813 (30. Sep. 2008) Eingemeindung: 1. Apr. 1943 Postleitzahl: 46284 Vorwahl: 02362 Holsterhausen ist der zweitgrößte Stadtteil von Dorsten im nördlichen Ruhrgebiet und hat zum 30. September 2008 13.813 Einwohner. Seit 1929 gehörte die Gemeinde zum Amt Holsterhausen. Am 1. April 1943 wurde Holsterhausen nach Dorsten eingemeindet.[1]
Inhaltsverzeichnis
Lage und Begebenheiten
Der Ort liegt nordwestlich der Kernstadt von Dorsten, nördlich des Wesel-Datteln-Kanals und der Lippe. Holsterhausen grenzt im Norden und Westen an den Naturpark Hohe Mark. Am östlichen Ortsrand fließt der Hammbach.
Den zentralen Punkt des Ortsteils bilden die Borkener Straße sowie die Freiheitsstraße, auf der sich die meisten Geschäfte befinden.
Da sich in Holsterhausen die ehemalige Zeche Baldur befindet, ist der Ortsteil größtenteils durch alte Zechensiedlungen geprägt, wie z. B. die Baldurkolonie rund um den Friedensplatz an der Luisenstraße, die Göttler-Siedlung (Akazienstraße, Idastraße, An den Birken) und die Blumensiedlung (Lilienstraße, Asternstraße, Nelkenstr.), um nur einige von vielen zu nennen.
Sehenswertes
Blauer See
Der Rundkurs um den Blauen See wird gerne als Ausflugsmöglichkeit genutzt. Der Stausee fasst circa 280.000 Kubikmeter Wasser und war ursprünglich eine Sandgrube, in die das Grundwasser sickerte und den Tagebau füllte, was dazu führte, dass der See bis zur Eröffnung des Freibades 1962 als Badesee genutzt werden konnte. Momentan wird der See am östlichen Rand des Ortsteils als Betriebswasserspeicher der Rheinisch-Westfälischen Wasserwerksgesellschaft genutzt, das Baden ist nun verboten.
Freibad
Das Holsterhausener Freibad wurde 1962 eröffnet und stellte sich damals als echte Attraktion heraus. Mit Tagespreisen von einer D-Mark verzeichneten die Betreiber stets gute Besucherzahlen. Es besaß drei Schwimmbecken: Links vom Eingangsbereich das runde Babybecken, ein Nichtschwimmerbecken mit Rutsche sowie ein Sportbecken mit Sprungturm. Die grob bemessen 18.000 Quadratmeter große Liegewiese lud unter anderem auch zum Faulenzen für Nichtschwimmer ein. 2001 jedoch besuchte der letzte Schwimmer das Bad. Im gleichen Jahr noch wurde das Bad abgerissen, der Neubau folgte. Nach Aussagen des Bürgermeisters sollte das Bad schon 2002 wieder eröffnet werden, da aber das bereitgelegte Geld für die Betriebskosten des zeitgleich neu errichteten Atlantis Bad genutzt wurde, war der Bau des Freibades gestoppt. Bis heute ist es noch nicht wieder eröffnet worden.
Kino
Zu einer weiteren Attraktion zählt das Central Kinocenter, das einzige Kino in Dorsten.
Freiwillige Feuerwehr Holsterhausen-Dorf
Der Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr besteht aus einem Einsatzleitwagen, einem Löschfahrzeug und einem Tanklöschfahrzeug.
Römerlager
Die Römerlager in Holsterhausen umfassen bis zu zehn Marschlager aus der Zeit zwischen 11 v. Chr. und 9 (16 ?) n. Chr., im Süden und Südwesten des Ortskerns in direkter Nähe zur Lippe gelegen. Das "Große Marschlager" des Drusus mit 56/57 ha Fläche bot Platz für zwei römische Legionen plus Auxiliartruppen, das sind bis zu 12.000 Soldaten. Es wurde 1952 vom westfälischen Archäologen Wilhelm Winkelmann ausgegraben. Es diente dem Anmarsch und Bau einer Brücke über die Lippe für den Feldzug des Jahres 11 v. Chr., mit dem die Unterwerfung der Sugamberer begann. In der Zeit von 1999 bis 2001 wurden 500 m westlich umfangreiche archäologische Flächengrabungen durch W. Ebel-Zepezauer gemacht, bei denen bis zu sieben weitere Lager unterschiedlicher Größe entdeckt wurden. Sie dienten als Pionierlager verschiedenen Detachements u. a. zur Schiffbarmachung der Lippe. Durch Begradigungen wurde der Wasserweg zwischen Vetera und Holsterhausen um ca. 25 % verkürzt. Augusteische Goldmünzen waren bereits um 1930 im Holsterhauser Feld gefunden worden. An die römische Besetzung schloss sich seit Ende des ersten Jahrhunderts germanische Besiedlung an. In einem germanischen Urnenfriedhof des 3. Jahrhunderts wurde eine römische Standfußschale aus Terra sigillata zur Bestattung benutzt.
Verkehr
Am westlichen Ortsrand von Holsterhausen verläuft die Bundesautobahn 31. In Höhe des Stadtteils befindet sich ein Autobahnparkplatz, der gleichzeitig als eingeschränkte Anschlussstelle dient. Ansonsten befinden sich im Norden die Anschlussstelle Schermbeck und im Süden die Anschlussstelle Dorsten-West. Durch Holsterhausen führt die Bundesstraße 224, die als Borkener Straße ausgewiesen ist. Nördlich des Stadtteils kreuzt sie die Bundesstraße 58. Des Weiteren führt die L 607 nach Schermbeck und die K 7 nach Rhade.
Buslinien der Vestischen Straßenbahnen GmbH:
- 216 Dorsten - Hervest - Holsterhausen TaxiBus: Holsterhausen Mitte-Kreskenhof
- 276 Dorsten Friedensplatz - ZOB Dorsten - Gahlener Straße und zurück
- 278 Dorsten In der Miere - ZOB Dorsten - Wennemarstr und zurück
- SB 28 Schermbeck Rathaus - Dorsten ZOB - Gelsenkirchen Buer Rathaus und zurück
Literatur
- Winkelmann, Wilhelm: Auf den Spuren der Römer in Westfalen (1953). In: Beiträge zur Frühgeschichte Westfalens, Münster 1990, S. 24-29.
- Ebel-Zepezauer, Wolfgang u. a.: Augusteische Marschlager und Siedlungen des 1.-9. Jahrhunderts in Dorsten-Holsterhausen. Die Ausgrabungen 1999-2002. Bodenaltertümer Westfalens. Bd. 47, Mainz 2009.
- Schuknecht, Franz: Die strategische Nutzung der Römerlager in Dorsten-Holsterhausen. Vestische Zeitschrift Bd. 103, 2010/11, S. 5-23.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster (Westfalen) 1977, ISBN 3-402-05875-8.
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