Holzmast

Holzmast
Holzmasten einer Stromleitung mit Mittelspannung
Holzmasten einer Stromleitung mit Hochspannung aus Finnland

Ein Holzmast ist ein Freileitungsmast aus Holz. Verwendet wird im Regelfall ein gerade gewachsener und gesunder Stamm aus Kiefern-, Fichten- oder Tannenholz. Dieser wird im Produktionsprozess durch Schälen auf die gewünschte annähernd runde Form gebracht und dann imprägniert. Die maximale Höhe von Holzmasten liegt wegen der begrenzten Wuchshöhe von Bäumen bei ca. 30 Metern.

Inhaltsverzeichnis

Imprägnierung

Im Fußbereich wird im Regelfall Teer eingesetzt, der nach dem Einbau aus dem Boden ragende Teil des Mastes wird salzimprägniert. Die Imprägnierung dient als Schutz gegen Fäulnis, Ungezieferbefall und Anlösen des Lignins im Holz durch die UV-Strahlung im Sonnenlicht. Im südlichen Deutschland kann von einer Lebensdauer von dreißig Jahren ausgegangen werden, die aber durch Einflüsse wie Lagerdauer vor dem Einbau, Standort, Qualität des verwendeten Holzes und Montageeinflüsse stark variieren kann.

Bauformen

Grundbauform von Holzmastanordnungen sind Einfachmast, Doppelmast, Strebmast und A-Mast. Für Kabelendmaste und in aller Regel als Abspannmaste in der Leitung werden sogenannte A-Masten verwendet. Doppelmaste werden bei geringfügigen Winkeln im Verlauf der Leitung eingesetzt, da diese höhere Kräfte als Einfachmaste aufzunehmen vermögen.

Doppelmast

Der Doppelmast besteht aus zwei parallel und mit geringem Zwischenraum (z.B. 5 cm) angeordneten Einfachmasten. Die Masten werden über Bolzen und Abstandshalter, im Regelfall aus feuerverzinktem Stahl angefertigt, miteinander verbunden.

Strebmast

Strebmaste bestehen aus einem senkrechten Mast, an welchen z.B. in 1,5 Metern Tiefe ein schräg gestellter Mast anmontiert wurde. Dieser Mast soll die Horizontalkräfte bei einem Schräg- oder Endzug aufnehmen

A-Mast

A-Masten werden ebenfalls aus zwei Einfachmasten auf der Baustelle montiert. Die Masten werden oben mit einem Bolzen und einem Stahlteil mit Krallen, welches ein Verschieben verhindert, verschraubt und in ca. drei Metern Tiefe mit einem Riegel, z.B. einem Stahlrohr mit angeschweißten Bügeln, montiert. In dem Rohr verläuft ebenfalls ein ca. 1,5 Meter langer Bolzen. Unter der Erde werden die beiden Maste nochmals mit zwei Hölzern – im Regelfall werden dafür abgebaute Holzmasten in gutem Zustand verwendet – über Bolzen kraftschlüssig verbunden.

Nutzung

In Deutschland werden Holzmasten im Regelfall nur für Leitungen mit Spannungen bis etwa 30 kV verwendet, in den USA kommen Holzmasten selbst für 345-kV-Leitungen zum Einsatz.

Gelegentlich werden und wurden Holzmasten auch als Antennenträger genutzt. Wegen der begrenzten Maximalhöhe beschränkt sich die Anwendung auf niedere Konstruktionen wie Radialmaste von Schirmantennen, Tragmaste von Reusenantennen für Kurzwelle, Tragmast als Sendeantennen für NDBs oder auch als Tragmast für Fernseh- und UKW-Sender kleiner Leistung.

Corolle

Corolle ist die Bezeichnung für einen Freileitungsmasttyp aus laminiertem Holz mit drei Traversen. Der Freileitungsmast Corolle besteht aus laminierten Kiefernholz. Das Besondere am Corolle-Holzmast ist, dass er für Leitungen höherer Spannungen als normale Holzmasten geeignet ist. Allerdings ist der Mast sehr teuer und aufwendig in der Bearbeitung.

Fachwerkkonstruktionen

In Russland wurden vor dem 2. Weltkrieg für Leitungen mit Betriebsspannungen von 100 kV gelegentlich auch richtige Fachwerktürme aus Holz errichtet [1]

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Siehe auch


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